GEGENANZEIGEN
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.
Nicht anwenden bei Deckhengsten. Siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“. Nicht anwenden bei trächtigen Stuten.
Nicht anwenden bei starker psychischer Erregung.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Besitzer
Die Wirkdauer von Acepromazin kann verlängert sein. Dies sollte beim Reiten bedacht werden, da Acepromazin die Leistung beeinträchtigen und eine Zeitlang bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart: Für den Tierarzt:
Acepromazin hat, wenn überhaupt, nur eine geringe analgetische Wirkung, so dass keine schmerzhaften Maßnahmen durchgeführt werden dürfen, insbesondere wenn Tiere bekanntermaßen unberechenbar reagieren. Daher sind beim Umgang mit sedierten Pferden die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
Während der Sedierung ist die Seh- und Hörfähigkeit des Pferdes normalerweise nicht beeinträchtigt, sodass laute Geräusche und schnelle Bewegungen eine Unterbrechung der Sedierung zur Folge haben können. Es ist daher wichtig, behandelte Pferde in einer ruhigen Umgebung zu platzieren und eine sensorische Stimulation so weit wie möglich zu vermeiden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren: Für den Tierarzt:
In manchen Situationen kann 4 - 6 Stunden nach Anwendung des Tierarzneimittels eine Vollnarkose erforderlich sein. In solchen Fällen ist darauf zu achten, die Dosis anderer Prämedikationen und Anästhetika, insbesondere parenteraler Barbiturate, zu reduzieren, sodass eine Potenzierung der Wirkung und zusätzliche dämpfende Effekte vermieden werden.
Die Anwendung bei männlichen Pferden (Wallachen und Hengste, die nicht zur Zucht verwendet werden), sollte in der niedrigsten empfohlenen Dosis erfolgen, mit der die benötigte Wirkung erreicht wird.
Acepromazin kann durch Depression des Thermoregulationszentrums Hypothermie und periphere Gefäßerweiterung verursachen.
Acepromazin blockiert Adrenozeptoren, wodurch es zu Hypotonie und einem Abfall des Hämatokrits kommt. Bei geschwächten Pferden und Tieren mit Hypovolämie, Anämie und Schock oder mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen ist das Arzneimittel daher mit großer Vorsicht und nur in niedriger Dosierung anzuwenden. Vor der Verabreichung von Acepromazin sollte eine Rehydrierung erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dieses Tierarzneimittel enthält ein starkes Beruhigungsmittel (Sedativum) und ist daher mit Vorsicht zu handhaben und zu verabreichen, um eine versehentliche Selbstverabreichung zu vermeiden.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. KEIN FAHRZEUG LENKEN, da eine Sedierung eintreten kann. Unter Umständen ist eine symptomatische Behandlung erforderlich.
Bei versehentlichem Augenkontakt die Augen vorsichtig 15 Minuten lang mit fließendem Wasser ausspülen und bei anhaltender Reizung einen Arzt zu Rate ziehen.
Bei versehentlichem Hautkontakt die verunreinigte Kleidung ablegen und den betroffenen Bereich mit viel Wasser und Seife reinigen. Wenn die Reizung anhält, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Nach der Anwendung Hände und betroffene Hautstellen waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Nicht anwenden bei trächtigen Stuten. Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht belegt.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei versehentlicher Überdosierung kann es zu einem vorübergehenden dosisabhängigen Blutdruckabfall kommen. Maßnahmen: Absetzen aller anderen blutdrucksenkenden Mittel, unterstützende Therapie wie z. B. intravenöse Infusion einer warmen isotonen Kochsalzlösung zur Korrektur der Hypotonie und engmaschige Überwachung.
In schweren Fällen kann die Gabe von Noradrenalin angezeigt sein, die Anwendung muss jedoch auf Basis einer Risiko-Nutzenbewertung durch den Tierarzt erfolgen. Epinephrin (Adrenalin) ist zur Behandlung eines akuten Blutdruckabfalls aufgrund einer Überdosierung von Acepromazinmaleat kontraindiziert, da ein weiteres Absinken des systemischen Blutdrucks möglich ist.
Wechselwirkungen: Für den Tierarzt:
Phenothiazine verstärken die Wirkung von anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln und potenzieren die Wirkung einer Vollnarkose (siehe Abschnitt „Anwendungsgebiet(e)“).
Vermeiden Sie die Anwendung dieses Tierarzneimittels zusammen mit organischen Phosphorsäureestern und/oder Procainhydrochlorid, da die Wirkung und die potenzielle Toxizität verstärkt werden können.
Inkompatibilitäten: Für den Tierarzt:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.