Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Wie bei anderen intravenös zu verabreichenden Narkotika kann es bei der Narkoseeinleitung zu geringgradiger Hypotension und vorübergehend zu Apnoe kommen. Eine zu schnelle Verabreichung des Tierarzneimittels kann zu cardiopulmonarer Depression (Apnoe, Bradycardie, Hypotension) führen.
Bei Verwendung von Vetofol 10 mg/ml Emulsion zur Injektion sollten ein Tracheotubus sowie Apparate zur künstlichen Beatmung und zusätzlichen Sauerstoffzufuhr zur Verfügung stehen.
Wie bei anderen intravenös zu verabreichenden Narkotika ist Vorsicht geboten bei Hunden und Katzen mit Störungen der Herz-, Atemwegs-, Nieren- oder Leberfunktion sowie bei hypovolämischen oder geschwächten Tieren.
Bei Windhunden kann die Aufwachphase im Vergleich zu anderen Hunderassen geringfügig verlängert sein.
Bei der Anwendung sind aseptische Techniken anzuwenden, da das Tierarzneimittel keine Konservierungsmittel enthält.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Falls Vetofol 10 mg/ml Emulsion zur Injektion sehr langsam injiziert wird, kann eine unzureichende Narkosetiefe auftreten. Vor dem Öffnen die Flasche leicht, aber gründlich schütteln. Nicht anwenden, wenn nach leichtem Schütteln eine Phasentrennung bestehen bleibt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Propofol wurde in Verbindung mit gängigen Arzneimitteln zur Prämedikation angewendet, z. B. Atropin, Acepromazin, Diazepam; Inhalationsnarkotika, z. B. Halothan, Distickstoffmonoxid, Enfluran und Schmerzmitteln, z. B. Pethidin oder Buprenorphin. Es traten keine pharmakologischen Wechselwirkungen auf.
Die Emulsion sollte vor der Injektion nicht mit anderen Arzneimitteln oder Infusionslösungen vermischt werden.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Propofol ist noch nicht bei Hunden und Katzen angewendet worden, bei denen eine Trächtigkeit aufrecht erhalten bleiben sollte, es wurde jedoch erfolgreich zur Narkoseeinleitung bei Kaiserschnitten bei Hündinnen angewendet. Die Unbedenklichkeit dieses Tierarzneimittels bei Feten/neugeborenen Tieren und während der Laktation ist nicht belegt. Das Tierarzneimittel sollte nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung des verantwortlichen Tierarztes angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Dieses Tierarzneimittel ist ein stark wirksames Arzneimittel. Es ist daher besondere Vorsicht geboten, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Vorzugsweise bis zum Zeitpunkt der Injektion eine geschützte Kanüle verwenden.
Spritzer auf der Haut und in den Augen sofort abspülen.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und das Etikett oder die Gebrauchsinformation vorzuzeigen.
Hinweis für den Arzt: Den Patienten nicht unbeaufsichtigt lassen. Atemwege freihalten und eine symptomatische und unterstützende Therapie einleiten.
Inkompatibilitä ten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich
Eine versehentliche Überdosierung kann zu Atem- und Kreislaufdepression führen. Eine Atemdepression sollte durch künstliche Beatmung mit Sauerstoff behandelt werden. Bei kardiovaskulärer Depression sind Plasmaexpander und Blutdruckmittel einzusetzen.