Fieber

Fieber
Internationale Klassifikation (ICD) R50.-

Grundlagen

Fieber bezeichnet eine Erhöhung der normalen Körpertemperatur und ist im Normalfall keine eigenständige Erkrankung. Vielmehr versteht man unter Fieber eine Körperreaktion auf äußere (beispielsweise Infektionen) oder innere (etwa Tumore) Einflüsse. Somit unterstützt Fieber in seiner Funktion das eigene Immunsystem.

In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Körpertemperatur am Morgen in etwa 36,5°C (rektal), 32,2°C (oral) und 36,0°C (axillär) beträgt. Während des Tages steigt die Temperatur um etwa ein Grad Celsius an, bis sie schließlich am späten Nachmittag ihren Höchstwert (Maximum) erreicht.

Bei den oben genannten Werten ist jedoch zu beachten, dass es sich lediglich um Durchschnittswerte handelt. Die Körpertemperatur kann bei verschiedenen (gesunden) Menschen starke Schwankungen aufweisen. Außerdem können viele Faktoren, wie etwa Stress, Sport, Koffein, Ernährungen und bestimmte Medikamente, einen Einfluss auf die Temperatur ausüben. M

an kann verschiedene Arten von Fieber unterscheiden:

  • Erhöhte Temperatur (noch kein Fieber): unter 38°C (rektal gemessen)
  • Mäßiges Fieber: bis 39°C (rektal gemessen)
  • Hohes Fieber: über 39°C (rektal gemessen)

Ursachen

Normalerweise unterliegt die Körpertemperatur der Kontrolle eines bestimmten Teils im Gehirn, dem Hypothalamus, der auch die Aufgabe hat, die Temperatur in normalen Grenzen zu halten. Kommt es nun zu Fieber, erhöht der Hypothalamus den Richtwert auch die Körpertemperatur steigt in Folge an.

Abgesehen davon, gibt es auch bestimmte Substanzen, die fieberauslösend wirken können. Zu diesen zählen etwa Bestandteile von Krebserregern, die Ärzte als Pyrogene bezeichnen. Zu den häufigsten Ursachen von Fieber zählen:

  • Infektionen ausgelöst durch Viren, Bakterien oder Parasiten (z.B. bei Grippe oder Malaria)
  • Medikamente
  • Erhöhte Stoffwechselaktivität (z.B. bei Schilddrüsenüberfunktion)
  • Körperliche Anstrengung
  • Hitzeschlag
  • Extremer Flüssigkeitsverlust
  • Operationen (auch ohne Wundinfektion)
  • Bösartige Tumore
  • Entzündliche Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes (Kollagenose) und der Gefäße (Vaskulitiden)

Im Zeitraum nach dem Eisprung bei Frauen steigt die Körpertemperatur um etwa 0,5°C. Bei manchen Personen lässt sich keine Ursache für die erhöhte Temperatur oder das Fieber feststellten. In diesem Fall sprechen Ärzte von einer „unklaren Genese“.

Symptome

Je nach Höhe und Ursache des Fiebers können neben der erhöhten Temperatur noch folgende weitere Symptome auftreten:

  • Müdigkeit, Schwäche, Benommenheit, Krankheitsgefühl
  • Glieder- und Gelenkschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Frösteln und Schüttelfrost, sobald das Fieber ansteigt
  • Schwitzen, auch mit starkem Flüssigkeitsverlust, wenn das Fieber absinkt
  • Warme, gerötete Haut, trockene Lippen und Mundschleimhaut
  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Schnelle, flache Atmung

Diagnose

Um das Fieber zu beheben, muss die zu Grunde liegende Krankheit behandelt werden. Zur Diagnose gehören:

  • Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Hierbei müssen auch Auslandsaufenthalte, Kontakte zu anderen erkrankten Personen oder erkrankten Tieren erfragt werden
  • Eine genaue körperliche Untersuchung
  • Messung der Körpertemperatur unter der Achsel (axillär), sowie im After (rektal)
  • Eine Blutprobe wird entnommen, da diese auch wichtige Aufschlüsse über die Krankheitsursache liefern kann

Weitere Untersuchungen sind sinnvoll, um die Ursache des Fiebers zu finden:

  • Der Auswurf (Sputum), Urin, Stuhl, Blut oder andere Körperflüssigkeiten werden auf weitere Bakterien und Erreger untersucht
  • Anfertigung von Röntgenaufnahmen der Lunge oder der Nasennebenhöhlen
  • Untersuchung des Bauchraums (Abdomen), des Herzens und/oder der Schilddrüse mit Ultraschall (Sonografie)
  • Spiegelung (Endoskopie) des Magen-Darm-Trakts
  • Untersuchung durch den Gynäkologen, Urologen, Zahnarzt und HNO-Arzt

Therapie

Da Fieber einen Teil der körpereigenen Abwehr von Infektionen darstellt, ist es auf keinen Fall sinnvoll, das Fieber sofort zu senken. Wichtig ist jedoch trotzdem, dass der Arzt eine entsprechende Therapie verordnet und die Krankheitsursache herausfindet.

  • Hat der Betroffenen eine Köpertemperatur von über 39°C und klagt über ein schweres Krankheitsgefühl oder Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, gibt der Arzt fiebersenkende Medikamente, wie etwa Paracetamol
  • Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, können Antibiotika verabreicht werden

Was man selbst tun kann:

  • Dauert das Fieber mehrere Tage an und liegen sehr hohe Temperaturen vor (über 39°C) mit starkem Krankheitsgefühl, sollte die Ursache von einem Arzt abgeklärt werden
  • Schonung und Bettruhe ist wichtig, bis das Fieber abgeklungen ist
  • Ausreichend trinken, da durch das Fieber eine große Menge Flüssigkeit verloren geht. Als Merkregel gilt: Bei einer Temperaturerhöhung von einem Grad Celsius über 37°C sollten ergänzend 0,5 bis ein Liter Flüssigkeit zugefügt werden
  • Falls nötig, können fiebersenkende Methoden angewendet werden, wie etwa kalte Umschläge, Essig-Fußwickel oder nasskalte Wadenwickel

Prognose

Normalerweise geht Fieber ohne Komplikationen vorüber. Ausschlaggebend dafür ist jedoch auch die zugrunde liegende Erkrankung:

  • Dauert das Fieber lange an und wird nicht behandelt, wird der Körper durch den dauernden Flüssigkeitsverlust und den erhöhten Grundumsatz stark geschwächt.
  • Ohne ärztliche Behandlung kann aus einer bakteriellen Infektion leicht eine Blutvergiftung (Sepsis) werden.
  • Bei Kindern unter 5 Jahren muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass sie keine Fieberkrämpfe entwickeln.

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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