Akne in unseren Breitengraden

Als häufigste Hauterkrankung ist Akne für beinahe jeden ein bekannter Begriff, denn die meisten machen mit der Hautkrankheit schon während der Pubertät Bekanntschaft. Auch im Winter können uns verschiedene Variationen der dermatologischen Krankheit plagen.
Teen girl with acne problem squeezing pimple indoors shutterstock.com / New Africa

Was ist Akne?

Nicht jede unreine Haut ist gleich mit Akne in Verbindung zu setzen. Die Hautkrankheit selbst kann nicht exakt definiert werden, da Akne in unterschiedlicher Art und Weise vorkommt. Meistens zeigt sich die Erkrankung im Gesicht in Verbindung mit Pickeln und Mitesser. Seltener ist auch ein Vorkommen im Bereich des Dekolletees und Rückens zu beobachten.

Akne vulgaris:

Die häufigste Form der Ausprägung ist Akne vulgaris, oder auch gewöhnliche Akne genannt. Durch die Pubertät bedingte hormonelle Veränderungen im Körper bei Jugendlichen können sich drei unterschiedliche Schweregrade der Krankheit entwickeln. Androgene, die männlichen Geschlechtshormone, werden bei Männern und in geringeren Mengen auch bei Frauen in der Pubertät vermehrt produziert. Dieses Hormon regt die Talgproduktion auf der Haut an. Hormonelle Veränderungen während der Pubertät lassen jedoch auch Hornmaterial auf der Haut stärker ausprägen, wodurch die Ausgänge der Talgdrüsen verschlossen werden. Durch Talgansammlungen unter der Haut entstehen weiße Mitesser.

Für gewöhnlich stellen die ersten beiden Grade der gewöhnlichen Akne keine Schwierigkeiten in der therapeutischen Behandlung im Erwachsenenalter dar. Bei der dritten Unterform, auch Akne conglobata genannt, können bei der Abheilung Narben entstehen. 

Viele der anderen Akne-Formen wie Medikamenten-Akne oder Akne inversa haben andere Ursachen wie Antibiotika, Stress oder Ernährung. Auch die Jahreszeit, vor allem Winter, kann Schwierigkeiten für ein Vorbeugen gegen Akne mit sich bringen. 

Akne im Winter:

Mit den abnehmenden Temperaturen in den Wintermonaten erhöht sich auch das Risiko einer dermatologischen Erkrankung wie Akne. Die Luft außerhalb der vier Wände ist kalt und trocken, wodurch unser größtes Organ, die Haut, weniger Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann.  Die Epidermis, die äußerste Hautschicht, verringert das Vorhandensein unserer dünnen Säureschutzschicht. Die antibakterielle Wirkung wird dadurch minimiert und schädliche Umweltfaktoren wie UV-Strahlung können dadurch die Hautoberfläche austrocknen und verletzen. 

Laut Prof. Dr. Okamoto, Hautarzt in Wien, wird die kalte und trockene Luft aus den Fensteröffnungen in der Wohnung erwärmt. Diese Raumluft besitzt jedoch nicht genug Feuchtigkeit und wird zusätzlich durch das Beheizen innen noch mehr ausgetrocknet. Die Folge ist ein Austrocknen von Mund und Nase, sowie juckende und trockene Haut.  Diese Faktoren der Wintermonate bietet eine günstige Angriffsfläche für schädliche äußere Einflüsse, welche Akne als Folge aufweisen können. 

Akne und Ernährung:

Auch die Ernährung kann ein wichtiger Aspekt einer Akne-Erkrankung sein. Eine systematische Überprüfung von vierzehn verschiedenen Studien hat einen Zusammenhang zwischen Akne und dem Konsum von Milch feststellen können. Die 2018 im Journal Nutrition publizierte Meta-Analyse hat insgesamt 78,529 TeilnehmerInnen der unterschiedlichen Studien ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass die Aufnahme von Milch und Milchprodukten für Personen von 7 bis 30 Jahren, unabhängig von der Menge oder der Häufigkeit, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Akne verbunden ist. 

Durch die Verzerrung der Studien im Aufbau und Vorgang dieser (zwei Studien hatte nur Frauen, drei nur Männer, verschiedene Fragebögen zum Ausfüllen, etc.), ist diese Meta-Analyse jedoch mit Vorsicht zu interpretieren. 

Allgemein werden Ernährungsfaktoren als wichtiger Faktor für Akne vulgaris gewertet, da der Konsum von Milch sowie Kohlenhydraten ein bestimmtes Protein (mTORC1), welches unter anderem für die Talgproduktion zuständig ist, aktivieren kann.

Kurzgefasst:

Durch die Variation an Risikofaktoren, die zu unterschiedlichen Formen von Akne führen können, ist die Krankheit mit 22-32% die häufigste dermatologische Diagnose in unseren Breitengraden. Während leichtere Ausprägungen der dermatologischen Krankheit auch durch regelmäßiges Waschen und Pflegen des Körpers behandelt werden könnten, sollte auf jeden Fall ein Hautarzt besucht werden, um eine konkrete Diagnose stellen zu können.

Quellen

Danilo Glisic

Danilo Glisic

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Zuletzt aktualisiert am 16.12.2020

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