Eine allergisch bedingte Rhinitis, auch allergischer Schnupfen, ist eine verbreitete chronische Entzündung der Nasenschleimhaut (d.h. Rhinitis) und wird durch das Immunglobulin E (d.h. Antikörper, der für Allergien verantwortlich ist) vermittelt. Schätzungen zufolge sind global 10 bis 25 % der menschlichen Bevölkerung von einer allergischen Rhinitis betroffen. Üblicherweise zeigt sich die Erkrankung im frühen Kindesalter und kann zu jahrzehntelanger Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Klassische Symptome der in engem Zusammenhang mit Asthma auftretenden Krankheit wären:
Nicht nur das aktive Rauchen, sondern auch Passivrauchen als Umweltfaktor kann mit einer allergischen Rhinitis in Verbindung gebracht werden. Eine im Jahr 2014 publizierte Meta-Analyse stellte einen Zusammenhang zwischen Passivrauchen in der Allgemeinbevölkerung und dem Risiko für eine allergische Rhinitis bei Nichtschwangeren fest. Demzufolge soll die entstandene Rauchmenge die umgebende Luft verschmutzen, Allergene erhöhen und die Schleimhäute durch schädliche Zigarettenbestandteile wie Formaldehyd oder Acrolein reizen. In weiterer Folge kommt es zu einem Vasospasmus (d.h. krampfartige Verengung von blutführenden Gefäßen) und Kontraktion der Rhinitis – was wiederum (bei langfristiger Exposition) zu einer Störung der Haarzellen in der Nase führen kann. Dies kann eine allergische Rhinitis bewirken. Da derzeitige Studien keine eindeutigen Ergebnisse bezüglich Tabakexposition und dessen Risiken innerhalb des Uterus einer schwangeren Frau zeigen konnten, untersuchte nun ein Forscherteam mithilfe einer Meta-Analyse den Zusammenhang bei den Nachkommen.
Die im Jahr 2021 im Journal Medicine publizierte Meta-Analyse untersuchte relevante Literatur in Kanälen wie SinoMed, PubMed und Web of Science und führte eine umfassende Qualitätsbewertung, Datenextraktion und Datenanalyse durch. Dabei galten folgende Kriterien zur Aufnahme bzw. Auswahl:
Insgesamt wurden 1.149.879 Stichproben in 16 Artikeln und 22 unabhängigen Datensätzen analysiert. Nach der Untersuchung zeigte sich ein erhöhtes Risiko für allergische Rhinitis bei Nachkommen infolge einer Tabakaussetzung während der Schwangerschaft von mindestens 13 %. Mütterliches Passivrauchen während der Schwangerschaftsperiode verzeichnete mit 39 % das höchste Risiko. Andere epidemiologische Studien konnten zeigten, dass negative Wirkungen durch rauch-induzierte Umweltbelastungen um den Zeitpunkt der Entbindung herum entwickelt werden und im engen Zusammenhang mit einer Entwicklung von Asthma bzw. allergischen Erkrankungen bei den Neugeborenen stehen. Andere klinische Studien zeigten eine weitere Rauch-Assoziation mit einem geringeren Geburtsgewicht der Neugeborenen, was wiederum mit einem erhöhten Risiko für Asthma bzw. eingeschränkte Lungenfunktion in Verbindung gebracht werden kann.
Der publizierten Meta-Analyse zufolge kann eine Tabakaussetzung während der ganzen Schwangerschaftsperiode das Risiko einer allergischen Rhinitis bei den Neugeborenen durch mehrere Faktoren signifikant erhöhen. Die Forscher empfehlen ein Verringern des Rauchens während der Zeit vor der Geburt des Kindes, um die genetischen Risikofaktoren zu minimieren. Des Weiteren existieren Studien, die zeigen, dass allein die elterliche Allergie das Risiko einer allergischen Rhinitis bei den Nachkommen generisch erhöhen könnte. Da dazu Untersuchungen fehlen - ob ein Zusammenhang zwischen Tabakaussetzung während der Schwangerschaft zusammen mit elterlicher Allergie und einer allergischen Rhinitis des Kindes besteht - werden weiterhin Analysen benötigt, um eine eindeutige Assoziation zwischen der allergischen und epigenetischen Wirkung des Rauchens klarzustellen.
Danilo Glisic
Autor
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Zuletzt aktualisiert am 15.11.2021
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