PTBS: Auslöser, Behandlung und Symptome

Externe Redaktion
Mann lehnt sich gegen Wand

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Eine posttraumatische Belastungsstörung kann die Lebensqualität im Alltag, Berufsleben sowie im Umgang mit Mitmenschen stark beeinträchtigen. Bei der Annahme, selbst von PTBS betroffen zu sein, gilt es deshalb sofort zu handeln. Geprägt durch unterschiedliche Symptome und Auslöser lässt sich der psychischen Erkrankung mithilfe verschiedener Behandlungsmaßnahmen auf den Grund gehen.

Mann lehnt sich gegen eine Wand

Photographee.eu / Adobe Stock

Was ist PTBS?

PTBS ist die Abkürzung einer psychischen Erkrankung namens posttraumatische Belastungsstörung. Die Erkrankung kann durch ein schreckliches Ereignis entstehen, welches man selbst erlebt oder beobachtet hat. Ein traumatisches Erlebnis verursacht in der Regel vorübergehende Schwierigkeiten im Alltag. Verschwinden diese Schwierigkeiten jedoch nicht mehr oder verschlimmern sich sogar, so hat man möglicherweise eine posttraumatische Belastungsstörung.

Bei den meisten Erlebnissen handelt es sich um Ereignisse, welche die psychische Integrität der eigenen Person verletzen. Die Psyche Betroffener schafft es nach dem Trauma nicht, dieses zu verarbeiten, wodurch die Störung entsteht. Symptome von PTBS müssen dabei nicht unmittelbar nach dem Trauma auftreten. In manchen Fällen versucht die Psyche das traumatische Ereignis vorab zu verdrängen. Durch diese Verdrängung kann es passieren, dass die Erkrankung erst nach mehreren Monaten oder Jahren ausbricht.

Die Aufarbeitung des Traumas muss zudem nicht zwingend im wachen Zustand erfolgen. Das Trauma kann ebenso nach dem Ereignis im Schlaf verarbeitet werden. Häufig ist die schlafende Form der Verarbeitung mit Alpträumen verbunden. Auch die Verdrängung ist häufig mit Alpträumen verbunden. Alpträume zählen unter anderem zu den vielen Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Behandlungsmaßnahmen einer Posttraumatischen Belastungsstörung

Anders als bei körperlichen Erkrankungen wirken sich psychische Erkrankungen immer unterschiedlich aus. Aus diesem Grund ist es bei der Annahme von PTBS betroffen zu sein wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen. Grundsätzlich gilt: Je früher die posttraumatische Belastungsstörung behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Die Behandlungsmaßnahme variieren dabei je nach den Symptomen der Betroffenen. Zu den bekanntesten Maßnahmen gehören unter anderem:

Hypnose-Therapien

Die Hypnose als Therapieform ist lange nichts Neues mehr. Sie gilt als eine wissenschaftlich anerkannte und langjährig erprobte psychotherapeutische Methode, welche ihren Ursprung im 18. Jahrhundert hat. Die Methode wird bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Erfolg in den verschiedensten Bereichen der Medizin und Psychotherapie angewendet. Auch PTBS-Patienten ermöglicht die Therapieform eine Chance auf Heilung. In der Hypnose-Therapie bringt ein spezialisierter Therapeut den Betroffenen in einen sicheren Raum und lässt ihn dort auf unterschiedliche Weise mit dem Trauma arbeiten. In den meisten Fällen lässt der Therapeut den Betroffenen an das traumatische Ereignis erinnern und kontrolliert gleichzeitig die Emotionen des Patienten. Neben einer herkömmlichen Hypnose gibt es zudem Ärzte, die eine Expositionstherapie in virtueller Realität (VR) anbieten.

Cannabis-Therapien

Cannabis in THC- sowie CBD-Form wird seit Hunderten von Jahren die Linderung von Schmerzen, Schlaf- sowie Angstzustände und depressiven Symptomen zugesprochen. Genau aus diesem Grund wird medizinisches Cannabis auch als Behandlungsmaßnahme gegen PTBS eingesetzt. Während einer Psychotherapie kann die Einnahme des medizinischen Cannabis dafür sorgen, dass Betroffene im Alltag sowie nachts entspannter sind. Ob das medizinische Cannabis eine Option für den Betroffenen ist, stellt ein Arzt personalisiert an die Symptome und Auslöser der Störung fest.

Hirnstimulations-Therapien

Eine weitere und eher selten angewandte Methode der Therapie gegen PTBS ist die Hirnstimulations-Therapie. In der Therapie gibt es verschiedene Ansätze, die von spezialisierten Ärzten befolgt werden. Ein Ansatz ist die sogenannte transkranielle Magnetstimulation (rTMS). Die Magnetstimulation soll gezielt den Ausgleich der aus der Balance geratenen Hirnaktivität bei PTBS- sowie Depressionsbetroffenen bewirken. Ein weiterer Ansatz, welcher dasselbe Ziel verfolgt, ist die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS).

EDMR

Die Abkürzung EDMR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) steht für eine Therapieform, welche eine Desensibilisierung und Verarbeitung des Traumas durch Augenbewegungen bedeutet. EDMR verbunden mit anderen psychotherapeutischen Maßnahmen, gilt weltweit als die am besten wirksame Behandlung bei posttraumatischen Belastungsstörungen. Während der Behandlung bittet der Therapeut den Betroffenen, sich an das Trauma zu erinnern und dabei schnelle Augenbewegungen nach links und rechts zu machen. Die Bewegungen ähneln dabei stark den Augenaktivitäten im Schlaf (REM). Durch die Ähnlichkeit wird eine Nachbearbeitung des Traumas möglich. Das Trauma und die damit verbundenen negativen Emotionen werden im Verlauf der Therapie abgeschwächt.

Frau mit Panikattacke

terovesalainen / Adobe Stock

Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung

Nach dem Erleben eines traumatischen Ereignisses reagiert die Psyche einer jeden Person unterschiedlich. Genau aus diesem Grund existieren unterschiedliche Trauma-Symptome. Diese können sich nicht nur negativ auf das geistliche Wohlbefinden eines Betroffenen, sondern genauso auf die körperliche Gesundheit ausüben. Die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung lassen sich grundsätzlich in vier Typen einteilen:

Symptom-Typ 1

Der erste Symptom-Typ von PTBS lässt den Betroffenen das Ereignis dauerhaft geistig wiedererleben. Das Wiedererleben geschieht meistens durch aufdringliche Erinnerungen, welche Panik, Schlafstörungen und eine soziale Phobie verursachen.

Symptom-Typ 2

Der zweite Symptom-Typ steht im Gegensatz zum ersten Typ. Im zweiten Typ verdrängt die Psyche des Betroffenen das Trauma. Viele PTBS-Patienten können sich beispielsweise nicht an das Trauma erinnern. Trotz fehlender Erinnerungen erleiden die Betroffenen des Typ 2 starke emotionale Tiefpunkte. So versuchen sie möglicherweise gewisse Orte, Aktivitäten und Menschen zu vermeiden. Sollte sich ein Betroffener im Typ 2 an das Trauma erinnern, so vermeidet er an das Erlebnis erinnern zu werden oder darüber zu sprechen.

Symptom-Typ 3

Der vierte Symptom-Typ von PTBS äußert sich durch negative Veränderungen im Denken und in der Stimmung des Betroffenen. Ähnlich wie bei einer Depression begleiten den Typ negative Gedanken über die eigene Person und über die Welt. Des Weiteren leiden Betroffene oft an Hoffnungslosigkeit, Beziehungsproblemen, mangelnden Interesse an Aktivitäten sowie Gedächtnisproblemen, einschließlich der Nichterinnerung wichtiger Aspekte des traumatischen Ereignisses. Bei Kindern im Alter von sechs Jahren oder jünger können die Symptome zudem das Nachspielen des traumatischen Ereignisses oder Aspekte des Ereignisses bedeuten.

Symptom-Typ 4

Der vierte Typ prägt sich durch anhaltende Bedrohungsgefühle, welche Veränderungen in körperlichen und emotionalen Reaktionen verursachen. Zu den Symptomen des Typ, welche auch Erregungssymptome genannt werden, gehören Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, Aggressionsprobleme, Schuldgefühle, Scham, selbstzerstörerisches Verhalten und Angst. Bei dem Symptom Angst ist es üblich, dass Betroffene denken, sie müssten ständig auf der Hut vor Gefahren sein.

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Kurt Weber
Gastautor

Kurt Weber arbeitet als freiberuflicher Medizin-Redakteur und schreibt Fachartikel zu Themen aus dem Gesundheitsbereich.

Letztes Update

02.03.2023

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