Albendazol

ATC CodeP02CA03
CAS-Nummer54965-21-8
PUB-Nummer2082
Drugbank IDDB00518
SummenformelC12H15N3O2S
Molare Masse (g·mol−1)265,33
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,3
Schmelzpunkt (°C)208 - 210
PKS Wert9,51;4,27

Grundlagen

Albendazol ist ein Medikament zur Therapie von Wurm- bzw. Parasiteninfektionen (Anthelminthikum). Es zeichnet sich durch eine breite Wirksamkeit auf viele Erreger aus und wird beispielsweise als Medikament der 1. Wahl bei der Echinokokkose, die durch Hunde- oder Fuchsbandwurm ausgelöst wird, eingesetzt. Weitere Indikationen umfassen Infektionen mit Spul-, Haken-, Peitschenwürmern, Trichinen und den Schweinebandwurm.

Pharmakologie

Pharmakodynamik 

Das Anthelminthikum hemmt die Nahrungsaufnahme im Darm der Parasiten, indem es Glucosetransporter in der Zellmembran blockiert. Dadurch sterben die Würmer ab und können ausgeschieden werden. Zusätzlich blockiert Albendazol die Proteinbildung und den Zellwandaufbau in den Zellen. 

Pharmakokinetik 

Bei oraler Einnahme liegt die Bioverfügbarkeit bei 1 bis 5%, durch gleichzeitige Aufnahme fettiger Nahrung kann diese erhöht werden. Wenn jedoch Parasiten im Magen-Darm-Trakt bekämpft werden sollen, wird eine Einnahme auf nüchternen Magen empfohlen, um eine höchstmögliche Konzentration im Darmlumen zu erhalten. Metabolisiert wird das Medikament über verschiedene Enzyme, darunter CYP3A4 und CYP1A1. Die Elimination erfolgt hauptsächlich über die Galle und nur zu einem geringen Anteil über den Urin. 

Wechselwirkungen 

Cimetidin, Dexamethason sowie das Anthelminthikum Praziquantel können die Konzentration von Abbauprodukten von Albendazol erhöhen und dadurch zu verstärkten Nebenwirkungen führen. Die Antiepileptika Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital reduzieren die Plasmakonzentration des Wurmmittels. 

Toxizität

Nebenwirkungen

Unter der Therapie kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Diarrhö und Bauchschmerzen kommen. Selten treten allergische Reaktionen, eine Erhöhung der Leberwerte sowie schwere Hautreaktionen auf. Auch Blutbildveränderungen wie Verringerung der weißen oder sogar aller drei Blutzelllinien wurden ebenfalls beschrieben. 

Toxikologische Daten

Studien an Ratten und Hasen zeigten einen teratogenen Effekt. Eine Anwendung am Menschen darf im ersten Trimester der Schwangerschaft nicht erfolgen, weshalb bei jüngeren Frauen eine solche vor Therapiebeginn ausgeschlossen werden muss. 

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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