Cefaclor

Cefaclor

Grundlagen

Cefaclor gehört zu der Familie der Antibiotika, die als Cephalosporine (Cefalosporine) bekannt sind. Innerhalb dieser Gruppe gehört es zur zweiten Generation. Die Cephalosporine sind Breitbandantibiotika, die zur Behandlung von Septikämie, Lungenentzündung, Meningitis, Gallenwegsinfektionen, Peritonitis und Harnwegsinfektionen eingesetzt werden.

Medikamente mit Cefaclor

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Ceclor® retard Cefaclor Alfasigma Schweiz AG
Ceclor® Cefaclor Alfasigma Schweiz AG

Wirkung

Pharmakodynamik

Cefaclor ist, wie die Penicilline, ein Beta-Lactam-Antibiotikum. Durch Bindung an spezifische Penicillin-bindende Proteine (PBPs), die sich innerhalb der bakteriellen Zellwand befinden, hemmt es die dritte und letzte Stufe der bakteriellen Zellwandsynthese. Die Zelllyse (Auflösung der Zelle) wird dann durch autolytische Enzyme der Bakterienzellwand wie z. B. Autolysine vermittelt.

Pharmakokinetik

Cefaclor wird nach oraler Gabe gut resorbiert, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Die Proteinbindung beträgt 23,5 %. Es kommt zu keiner nennenswerten Biotransformation in der Leber (ca. 60 % bis 85 % des Wirkstoffs werden innerhalb von 8 Stunden unverändert mit dem Urin ausgeschieden). Die Halbwertszeit beträgt etwa 0,6-0,9 Stunden.

Wechselwirkungen

  • Cephalosporine verstärken möglicherweise die gerinnungshemmende Wirkung von Cumarinen (z. B. Warfarin) - Eine gleichzeitige Einnahme erfordert häufige INR-Kontrollen und ggf. eine Dosisanpassung.
  • Die Ausscheidung von Cephalosporinen wird durch Probenecid verringert (was zu erhöhten Konzentrationen des Arzneimittels im Blutplasma führt).
  • Die Absorption von Cefaclor wird durch Antazida verringert. Daher sollten Antazida nicht unmittelbar vor oder gleichzeitig mit Cefaclor eingenommen werden.

Toxizität

Nebenwirkungen

Die Hauptnebenwirkung der Cephalosporine ist die Überempfindlichkeit (Arzneimittelallergie). Penicillin-empfindliche Patienten reagieren je nach Cephalosporin-Generation auch allergisch auf die Cephalosporine. Allergische Reaktionen können sich z. B. als Hautausschlag, Pruritus (Juckreiz), Urtikaria, serumkrankheitsähnliche Reaktionen mit Hautausschlag, Fieber und Arthralgie sowie Anaphylaxie äußern.

Weitere Nebenwirkungen sind gastrointestinale Störungen (z. B. Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, abdominale Beschwerden, Störungen der Leberenzyme, vorübergehende Hepatitis und cholestatische Gelbsucht), Kopfschmerzen und Stevens-Johnson-Syndrom. 

Seltene Nebenwirkungen sind Eosinophilie und Blutstörungen (einschließlich Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und hämolytische Anämie); reversible interstitielle Nephritis; Hyperaktivität, Nervosität, Schlafstörungen, Halluzinationen, Verwirrtheit, Hypertonie und Schwindel.

Zu den Symptomen einer Überdosierung gehören Durchfall, Übelkeit, Magenverstimmung und Erbrechen.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code J01DC04
Summenformel C15H14ClN3O4S
Molare Masse (g·mol−1) 367,81
Aggregatzustand fest
CAS-Nummer 53994-73-3
PUB-Nummer 51039
Drugbank ID DB00833

Quellenangaben

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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