Cefalexin

ATC CodeJ01DB01
CAS-Nummer15686-71-2
PUB-Nummer27447
Drugbank IDDB00567
SummenformelC16H17N3O4S
Molare Masse (g·mol−1)347.39
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)326.8
PKS Wert2.53

Grundlagen

Cephalexin ist ein Cephalosporin-Antibiotikum der ersten Generation. Strukturell gesehen gehört es zur Gruppe der Betalactame. Cephalexin wird zur Behandlung einer Reihe von anfälligen bakteriellen Infektionen durch Hemmung der Zellwandsynthese eingesetzt.

Zu den Indikationen des Antibiotikums gehören: 

  • Infektionen der Atemwege
  • Mittelohrentzündungen
  • Infektionen der Haut und der Hautstrukturen
  • Knocheninfektionen
  • Infektionen des Urogenitaltrakts

Cefalexin wurde 1967 entwickelt und wurde am 4. Januar 1971 von der FDA zugelassen. Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Cefalexin ist ein Beta-Lactam-Antibiotikum aus der Familie der Cephalosporine. Es wirkt bakterizid durch Hemmung der Synthese der Peptidoglykanschicht der bakteriellen Zellwand. Da Cefalexin strukturell der bakteriellen Aminosäure D-Alanyl-D-Alanin sehr ähnlich ist, kann es irreversibel an die aktive Stelle von PBP (engl. "penicilline-binding-protein") binden, welches für die Neusynthese der Zellwandbestandteile der Erreger verantwortlich ist. Dadurch entstehen "Laufmaschen" in der Wand der Bakterien, wodurch diese instabil werden und die Bakterien zu Grunde gehen. Am besten wirksam ist Cefalexin gegen grampositive Kokken und hat eine mäßige Aktivität gegen einige gramnegative Bacillus-Arten. 

Pharmakokinetik

Gute Absorption im oberen Magen-Darm-Trakt mit nahezu 100%iger oraler Bioverfügbarkeit. Cephalexin ist zu 10-15 % an Serumproteine im Blut gebunden. Cephalexin wird im Körper nicht verstoffwechselt und wird zu 90 % unverändert über den Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Cefalexin beträgt bei Menschen mit normaler Nierenfunktion etwa 30 bis 60 Minuten.

Wechselwirkungen

  • Wie bei anderen β-Lactam-Antibiotika wird die renale Ausscheidung von Cefalexin durch Probenecid verzögert
  • Es wird nicht empfohlen, Cephalexin zusammen mit Dofetilid, Cholera-Lebendimpfstoff, Warfarin und Cholesyramin einzunehmen. 
  • Alkoholkonsum verringert die Resorptionsrate von Cefalexin
  • Cefalexin kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Metformin im Körper führen
  • Histamin-H2-Rezeptor-Antagonisten wie Cimetidin und Ranitidin können die Wirksamkeit von Cefalexin verringern
  • Zink und Zinkpräparate stehen ebenfalls in Wechselwirkung mit Cefalexin und können die Konzentration von Cefalexin im verringern

Toxizität

Nebenwirkungen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Cefalexin sind: 

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Überempfindlichkeitsreaktionen

Zu den Symptomen einer Überdosierung gehören Blut im Urin, Durchfall, Übelkeit, Oberbauchschmerzen und Erbrechen. Eine Überdosierung wird im Allgemeinen durch eine unterstützende Behandlung behandelt, da Diurese, Dialyse, Hämodialyse und Hämoperfusion mit Kohle in diesem Fall nicht gut untersucht sind.

Es besteht keine Gefahr bei der Verabreichung an Schwangere. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Cefalexin in der Stillzeit zu Schäden beim Kind führen kann.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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