Daunorubicin

ATC CodeL01DB02
CAS-Nummer20830-81-3
PUB-Nummer30323
Drugbank IDDB00694
SummenformelC27H29NO10
Molare Masse (g·mol−1)527,52
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,6
Schmelzpunkt (°C)208-209
Siedepunkt (°C)770
PKS Wert7,85

Grundlagen

Daunorubicin gehört zur Gruppe der Anthrazykline und wird als Chemotherapeutikum eingesetzt. Es wird ausschließlich intravenös appliziert und zur Therapie akuter myeloischer und lymphatischer Leukämien verwendet. Hierbei wird das Medikament vor allem am Anfang der Behandlung, in der sogenannten Induktionsphase, appliziert.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Durch Interkalation in die DNA entfaltet Daunorubicin zytostatische Effekte. Es hemmt mehrere Enzyme, die zur Transkription und Replikation nötig sind. Zusätzlich wird die Topoisomerase II direkt gehemmt. Beim Abbau des Medikaments entstehen reaktive Sauerstoffspezies, die durch Strangbrüche DNA-Schäden hervorrufen. Da dadurch eine Apoptose ausgelöst werden kann, wirkt Daunorubicin auch zytotoxisch.

Pharmakokinetik
Nach intravenöser Infusion verteilt sich das Zytostatikum rasch im Körper, die Blut-Hirn-Schranke wird jedoch kaum überschritten. Die Ausscheidung erfolgt über die Galle und zu einem geringeren Anteil über den Urin. Bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist die Elimination eingeschränkt, was zu einer vermehrten Toxizität durch Kumulation führen kann.

Wechselwirkungen
Bei gemeinsamer Applikation mit Heparin fallen beide Medikamente in der Infusionslösung aus, weshalb eine separate Zufuhr nötig ist. Das Chemotherapeutikum hemmt die Aufnahme des Antibiotikums Ciprofloxacin im Darm, was zu einem Wirkverlust führen kann. Die parallele Gabe von kardiotoxischen Medikamenten oder eine Bestrahlung im Bereich des Herzens kann die Schädigung des Herzens verstärken.

Toxizität

Nebenwirkungen
Sehr häufig treten Infektionen bis hin zur Blutvergiftung, Blutbildungsstörungen, Blutungen, Übelkeit, Erbrechen oder Schleimhautentzündungen auf. Die für Anthrazykline typische und sehr häufig auftretende Kardiotoxizität kann zu Atemnot, Wassereinlagerungen und Herzinsuffizienz führen. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Entzündungen an der Infusionsstelle, Veränderungen im EKG und im Labor sowie Bauchschmerzen. Bei Fehlinjektion von Daunorubicin in das Gewebe neben der Vene entsteht eine Nekrose mit Entzündungsreaktion, hierbei sollte die Infusion sofort gestoppt werden.

Toxikologische Daten
Bei Mäusen betrug die mittlere letale Dosis bei oraler Aufnahme 205 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Beim Menschen sind Tagesdosen von 40 bis 60 mg pro Quadratmeter Körperfläche üblich.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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