Gemcitabin

ATC CodeL01BC05
CAS-Nummer95058-81-4
PUB-Nummer60750
Drugbank IDDB00441
SummenformelC9H11F2N3O4
Molare Masse (g·mol−1)263,20
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,8
Schmelzpunkt (°C)287 - 292
Siedepunkt (°C)482,7
PKS Wert11,52

Grundlagen

Gemcitabin ist ein Chemotherapeutikum aus der Gruppe der Pyrimidinanaloga. Angewendet wird es unter anderem zur Therapie bei Bauchspeicheldrüsen-, Harnblasen-, Lungen- oder Eierstockkrebs, meist in Kombination mit anderen Zytostatika wie Cisplatin.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Ähnlich wie Fluorouracil und andere Antimetabolite wird auch Gemcitabin fälschlicherweise in die DNA eingebaut, blockiert dadurch die weitere DNA- Synthese und löst schließlich den Zelltod aus. Im Körper wird das Zytostatikum zunächst metabolisiert und anschließend als Triphosphat in das Erbgut eingeschleust.

Pharmakokinetik
Das Medikament wird intravenös verabreicht und liegt kaum an Plasmaproteine gebunden vor. Die initiale Überführung in den aktiven Metaboliten erfolgt in der Leber, den Nieren und weiteren Organen. Die Halbwertszeit liegt bei 40 bis 90 Minuten, bei üblicher Dosierung wird innerhalb von 5 bis 11 Stunden beinahe die komplette Medikamentendosis wieder ausgeschieden. Über den Urin werden 99% des Chemotherapeutikums ausgeschieden, nur etwa 1 % über den Stuhl.

Wechselwirkungen
Das Medikament zeigte einen strahlensensibilisierenden Effekt, insbesondere bei großflächiger Bestrahlung kann es zu schweren Entzündungen der Schleimhäute und der Lungen kommen. Bei gleichzeitiger Bestrahlung kann deshalb eine Dosisreduktion des Zytostatikums sinnvoll sein. Unter Therapie mit Gemcitabin sollte auf eine Gelbfieberimpfung und sonstige Lebendimpfstoffe verzichtet werden, da dies zu lebensgefährlichen Infektionen führen kann.

Toxizität

Nebenwirkungen
Die häufigste Nebenwirkung unter Therapie mit Gemcitabin ist eine Funktionseinschränkung des Knochenmarks, die zu einer Reduktion der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen führen kann. Dies kann unter anderem Abgeschlagenheit, Infektionen oder Blutungen begünstigen. Ebenfalls treten häufig Erhöhungen der Leberwerte, allergische Hautreaktionen, Haarausfall, Atemnot oder blutiger Urin auf. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Lungenödem oder -entzündung und Hautablösungen treten selten bis sehr selten auf.

Toxikologische Daten
Bei oraler Aufnahme von bis zu 500 mg Gemcitabin pro Kilogramm zeigten sich bei Ratten keine Todesfälle. Bei Kaninchen lag die mittlere letale Dosis nach Injektion bei 1000 mg pro Kilogramm.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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