Pharmakodynamik
Phenprocoumon hemmt das Enzym Vitamin-K-Reduktase, was zu einem Mangel der reduzierten Form von Vitamin K (Vitamin K2) führt. Da Vitamin K ein Kofaktor für die Carboxylierung von Vitamin-K-abhängigen Proteinen ist, wird dadurch die Gamma-Carboxylierung und anschließende Aktivierung der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsproteine eingeschränkt. Die Synthese der Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X sowie der gerinnungshemmenden Proteine C und S wird gehemmt. Dies führt zu einem verminderten Prothrombinspiegel was wiederum zu einer Verminderung von Thrombin führt. Thrombin ist maßgeblich an der Vernetzung der Blutplättchen beteiligt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von thromboembolischen Ereignissen entscheidend verringert.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit liegt bei nahezu 100 %. Die Proteinbindung beträgt 99 %. Phenprocoumon wird durch hepatische mikrosomale Enzyme (hauptsächlich CYP2C9 ) zu inaktiven hydroxylierten Metaboliten und durch Reduktasen zu reduzierten Metaboliten metabolisiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt zwischen 5 und 6 Tagen.
Wechselwirkungen
Generell sollte eine Kombination mit anderen Blutgerinnungshemmern vermieden werden, da dies eine starke Blutungsneigung zur Folge haben kann.