Roxithromycin ist ein halbsynthetisches Makrolid-Antibiotikum. Es wird zur Behandlung von Infektionen der Atemwege, der Harnwege und der Weichteile eingesetzt. Roxithromycin ist vom Erythromycin abgeleitet und besitzt eine beinahe idente Struktur. Roxithromycin ist gegen bestimmte gramnegative Bakterien, insbesondere Legionella pneumophila, am wirksamsten. Es wird derzeit auch in klinischen Studien fĂŒr die Behandlung von mĂ€nnlichem Haarausfall getestet. Es wird durch den Mund eingenommen.
Wirkung
Pharmakodynamik
Roxithromycin verhindert das Wachstum von Bakterien, indem es in ihre Proteinsynthese eingreift. Roxithromycin bindet an die Untereinheit 50S des bakteriellen Ribosoms und hemmt so die Synthese von Peptiden. Dadurch wird die Vermehrung und Teilung der Bakterien verhindert.
Pharmakokinetik
Roxithromycin wird sehr schnell im Darm absorbiert und liegt im Blut zu 96% an Plasmaproteine gebunden vor. Roxithromycin wird nur teilweise in der Leber verstoffwechselt, mehr als die HÀlfte der Ausgangsverbindung wird unverÀndert ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit betrÀgt rund 12 Stunden.
Wechselwirkungen
Bei einer Kombination mit Statinen besteht die Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen wie Myopathien und Rabdomyolyse.
Bei der Kombination von Roxithromycin mit anderen Antibiotika kann es zur Entwicklung von Kreuzresistenzen kommen. Dazu zÀhlen vor allem Lincosamide, Clindamycin und Chloramphenicol.
Die Plasmaspiegel von Carbamazepin, Theophyllin, Digoxin und ValproinsĂ€ure können bei einer Kombination erhöht werden, wodurch ein höheres Risiko fĂŒr Nebenwirkungen entsteht.
Terfenadin, Astemizol und Cisaprid können bei gleichzeitiger Einnahme lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen.
Methylprednisolon, Triazolam, Midazolam, Alfentanil, Felodipin und Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ können langsamer verstoffwechselt werden, wodurch die Wirkdauer und WirkstÀrke erhöht wird.
ToxizitÀt
Nebenwirkungen
Die hĂ€ufigsten Nebenwirkungen sind gastrointestinal;Â
Durchfall
Ăbelkeit
Bauchschmerzen
Erbrechen
Zu den weniger hÀufigen Nebenwirkungen gehören Ereignisse des zentralen oder peripheren Nervensystems wie Kopfschmerzen, Schwindel, Vertigo und auch die selten gesehenen HautausschlÀge, abnorme Leberfunktionswerte und VerÀnderung des Geruchs- und Geschmackssinns.
Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir groĂen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc Autor
Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.
Mag. pharm. Stefanie Lehenauer Lektor
Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.