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wenn Sie allergisch gegen Acarbose oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn Sie eine chronische Darmerkrankung haben, die mit deutlichen Verdauungsstörungen und Störungen der Aufnahme von Nahrungsbestandteilen in das Blut einhergeht,
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wenn Sie unter Erkrankungen leiden, die sich durch eine vermehrte Gasbildung im Darm verschlechtern können (z.B. Zwerchfellhochstand durch geblähte Därme [Roemheldscher Symptomenkomplex], größere Leisten- und Zwerchfellbrüche, Verengungen des Darms und Darmgeschwüre),
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wenn Sie an einer entzündlichen Darmerkrankung oder Darmgeschwüren leiden,
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wenn Sie an einem Darmverschluss leiden oder zu Darmverschluss neigen,
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wenn Sie eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion haben,
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wenn Sie schwere Leberbeschwerden haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine Operation hatten, in der Ihnen der Magen oder Teile des Magens entfernt wurden. Es kann möglich sein, dass Acarbose schneller wirkt. Dies ist in der Regel kein Problem. Fühlen Sie sich aber nach der Einnahme von Acarbose dura unwohl, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Während der Behandlung
Wenn Sie sich während der Behandlung müde, nervös und zitterig fühlen, Herzrasen oder Heißhungergefühle haben oder kalter Schweiß auftritt, kann es sein, dass Ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig ist (Unterzuckerung oder Hypoglykämie). In diesem Fall müssen Sie so schnell wie möglich Traubenzucker zu sich nehmen, damit die Unterzuckerung sich nicht verschlimmert. Sinkt der Blutzuckerspiegel weiter, kann es zu starker Verwirrtheit (Delirium), Krampfanfällen, Verlust der Selbstkontrolle, Atemstörungen und einer Verlangsamung des Herzschlags bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. Da Acarbose die Aufnahme von Zucker verzögert, nehmen Sie keinen gewöhnlichen Zucker oder künstliche Süßstoffe. Traubenzuckertabletten, Traubenzuckersirup oder entsprechende Süßigkeiten erhalten Sie bei Ihrem Apotheker.
Bei anhaltender Verstopfung, vermindertem Appetit, Blähbauch und Erbrechen liegt möglicherweise ein Darmverschluss vor. Setzen Sie sich in diesem Fall umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung oder suchen Sie die Notaufnahme des nächst gelegenen Krankenhauses auf.
Ihre Blut- und Harnzuckerwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Ihr Arzt wird unter Umständen regelmäßig, vor allem in den ersten 6-12 Monaten der Behandlung, einen Leberfunktionstest bei Ihnen durchführen.
Während der Behandlung mit Acarbose dura sollten Sie weiterhin die von Ihrem Arzt verschriebene Diät genau einhalten und darauf achten, dass Sie während des Tages regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen.
Kinder und Jugendliche
Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen über Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vorliegen, wird die Anwendung von Acarbose dura in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Einnahme von Acarbose dura zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Acarbose kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen und andere Arzneimittel können die Wirkung von Acarbose beeinflussen:
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andere blutzuckersenkende Arzneimittel z.B. Insulin, Metformin oder Sulfonylharnstoffe; die Dosis dieser Arzneimittel muss ggf. angepasst werden,
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Kohlepräparate oder andere Darmadsorbenzien,
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Arzneimittel zur Verbesserung der Verdauung (einschließlich Antazida, Amylase, Pankreatin),
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Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Cholesterinspiegel (Cholestyramin),
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Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzleistungsschwäche)
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder harntreibende Arzneimittel (Thiazide, Diuretika),
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entzündungshemmende Arzneimittel (Kortikoide),
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Schilddrüsenhormone,
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weibliche Sexualhormone (Östrogene) oder orale Kontrazeptiva (sog. „Pille“),
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Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schizophrenie (Phenytoin, Phenothiazin-Abkömmlinge),
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Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Nicotinate),
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder bestimmter Herzerkrankungen (Kalziumantagonisten),
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den Herzschlag beschleunigende Arzneimittel (Sympathomimetika),
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Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid),
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Neomycin, ein Antibiotikum.
Einnahme von Acarbose dura zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Haushaltszucker (Rohrzucker) und haushaltszuckerhaltige Nahrungsmittel können während der Behandlung mit Acarbose dura aufgrund der Fermentation der Kohlenhydrate im Darm zu stärkeren Darmbeschwerden und auch zu Durchfall führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Nehmen Sie Acarbose dura nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Es ist nicht bekannt, ob Acarbose in die Muttermilch von Frauen übergeht.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine alleinige Behandlung mit Acarbose dura führt nicht zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln (Metformin, Sulfonylharnstoffen oder Insulin) können Ihre Fahrtüchtigkeit und die Bedienung von Maschinen durch eine mögliche Unterzuckerung beeinträchtigt werden. Setzen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie sich beeinträchtigt fühlen.