Anti-Kalium Na ist ein Arzneimittel zum Einnehmen oder zur rektalen Anwendung nach Suspendieren zur Behandlung eines erhöhten Serum-Kaliumspiegels.
Anti-Kalium Na wird angewendet zur Behandlung erhöhter Serum-Kaliumspiegel (Hyperkaliämie).
Wirkstoff(e) | Polystyrolsulfonat |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG |
Zulassungsdatum | 06.10.2005 |
ATC Code | V03AE01 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | verschreibungspflichtig |
Pharmakologische Gruppe | Alle übrigen therapeutischen Mittel |
Anti-Kalium Na ist ein Arzneimittel zum Einnehmen oder zur rektalen Anwendung nach Suspendieren zur Behandlung eines erhöhten Serum-Kaliumspiegels.
Anti-Kalium Na wird angewendet zur Behandlung erhöhter Serum-Kaliumspiegel (Hyperkaliämie).
Nehmen/Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein/an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Anti-Kalium Na kann zum Einnehmen oder zum Einlauf in den Darm angewendet werden. 1 Beutel enthält 15 g Anti-Kalium Na, Granulat. Die Dosierung sollte individuell und nach täglicher Kontrolle der Serum-Kaliumspiegel festgelegt werden.
Erwachsene: zum Einnehmen: 1-4 mal täglich je 15 g (1 Beutel)
zum Einlauf in den Darm: 1-2 mal täglich je 30 g (2 Beutel)
Kinder: zum Einnehmen: 0,5-1 g/kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 5-10 g Anti-Kalium Na, Granulat über den Tag verteilt einnehmen)
Anti-Kalium Na sollte bei Neugeborenen nicht oral verabreicht werden. Zum Einnehmen
Ca. 15 g Anti-Kalium Na, Granulat (entsprechend 1 Beutel) in ca. 100 ml Flüssigkeit (Wasser, Milch, Kaffee oder Tee) aufrühren und sofort trinken oder unaufgelöst mit Süßspeisen sofort verzehren, um einen sandigen Geschmack des aufgelösten Granulats zu vermeiden.
Nicht mit verdünnten Fruchtsäften (hoher Kaliumgehalt) einnehmen und nicht damit nachspülen!
Zur Geschmacksverbesserung kann Honig, Sirup, Zucker, Süßstoff etc. dem Getränk zugesetzt werden.
Die Applikation von Anti-Kalium Na hat mit mindestens 3 Stunden Abstand vor oder nach anderen oralen Arzneimitteln zu erfolgen. Bei Patienten mit Gastroparese (Magenlähmung) sollte ein zeitlicher Abstand von 6 Stunden in Betracht gezogen werden.
Dem Austauscherharz darf kein Sorbitol beigefügt werden.
Zum Einlauf in den Darm
Zum Einlauf in den Darm werden 30 g Anti-Kalium Na (2 Beutel) in 150 bis 250 ml Flüssigkeit (Wasser oder 10 %ige wässrige Glukoselösung) körperwarm gegeben. Der Patient soll das Klysma möglichst lange halten. Die optimale Verweildauer ist mindestens 9 Stunden. Ist dies nicht möglich, sollte das Klysma mit der gleichen Menge Substanz häufiger wiederholt werden. Um Anti-Kalium Na zu entfernen, sollte anschließend eine Darmspülung mit ca. 2 l körperwarmem Leitungswasser vorgenommen werden (u.a. zur Vermeidung von Darmverstopfung (Obstipation)).
Dem Austauscherharz darf kein Sorbitol beigefügt werden.
Wegen der besseren Wirksamkeit ist die Einnahme dem Einlauf vorzuziehen. Der Einlauf hat jedoch den Vorteil des schnelleren Wirkungseintritts, so dass es sich zu Beginn der Behandlung empfehlen kann, beide Anwendungsarten zu nutzen.
Bei Neugeborenen und Kindern sollte die rektale Anwendung von Anti-Kalium Na nur unter besonderer Vorsicht erfolgen.
Zur Anwendung bei Kindern und Neugeborenen sollte Anti-Kalium Na in 10 %iger wässriger Dextroselösung gelöst werden. Zur Entfernung des Harzes sollten wie bei Erwachsenen Darmspülungen mit warmem Leitungswasser vorgenommen werden.
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Kaliumspiegel im Blut, dessen Bestimmung täglich erfolgen muss. Sobald der Kaliumwert 5 mmol/l unterschreitet, ist das Präparat abzusetzen.
Für die Dauer der Behandlung mit Anti-Kalium Na empfiehlt sich eine kalium- und natriumarme, aber kalorienreiche Diät.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Anti-Kalium Na zu stark oder zu schwach ist.
Bei Überdosierung infolge eines erniedrigten Serum-Kalium-Spiegels (Hypokaliämie) kann es zu neuronalen und muskulären Symptomen wie Reizbarkeit, Verwirrtheitszustände, verzögerte Denkprozesse, Muskelschwäche, Reflexminderung, Lähmungserscheinungen, Apathie, Bewusstseinsstörungen und Atemlähmung (Apnoe) kommen. Ferner kann es zu Symptomen, die den Magen- Darm-Bereich betreffen, wie Appetitlosigkeit, Stuhlverstopfung sowie Herz- und Gefäße betreffende Symptome wie Herzrhythmusstörungen (Tachykardie, Extrasystolen) und EKG-Veränderungen kommen. Ferner kann es zu
Darmverschluss (Ileus) kommen.
Infolge eines erniedrigten Calciumspiegels (Hypokalzämie) kann es zu gesteigerter neuronaler Erregbarkeit sowie Verkrampfung (hypokalzämische Tetanie) kommen. Infolge eines zu hohen Natriumspiegels (Hypernatriämie) kann es zu Wasseransammlung (Ödembildung), Zurückhaltung von Salz und Wasser im Körper, schwerem Bluthochdruck (Hypertonie) und Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen. Bei Überdosierung ist die Entfernung von Anti-Kalium Na aus dem Darm durch Abführmittel oder Einläufe erforderlich. Maßnahmen zur Wiederherstellung normaler Serum-Kalium-Spiegel sind zu treffen.
In der Frühphase sollte bei großen Mengen primäre Giftentfernung erfolgen.
Nehmen/wenden Sie nicht die doppelte Menge ein/an, wenn Sie die vorherige Einnahme/Anwendung vergessen haben.
Sie müssen damit rechnen, dass der Kaliumwert im Blut unkontrolliert ansteigt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme/Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen sie Anti-Kalium Na nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
In Einzelfällen wurden Verengungen des Darmtraktes beschrieben. Möglicherweise lag diesen Fällen eine gleichzeitig bestehende Erkrankung oder eine ungenügende Verdünnung der Suspension zu Grunde.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
Durchblutungsstörungen der Magen-Darm Wand (Ischämien), Darmentzündungen (Kolitis) sowie Geschwürbildungen (Ulzerationen) und Absterben von Gewebe (Nekrosen) im Bereich des Magen-Darm-Traktes, die zu einem Wanddurchbruch führen und tödlich verlaufen können, wurden berichtet. Die Mehrzahl der Fälle trat in Zusammenhang mit einer zusätzlichen Anwendung von Sorbitol auf.
Besonders bei Kindern wurde in seltenen Fällen (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) massiver Stuhlverhalt nach Einlauf (rektale Anwendung) und bei Neugeborenen Magen-Darm-Konkremente nach oraler Verabreichung beobachtet.
Bei Früh- und Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht wurden unter der Anwendung von Austauscherharzeinläufen Blutstühle beobachtet. Ein
Zusammenhang mit gleichzeitig verabreichtem Sorbitol als ursächlichem Faktor kann nicht ausgeschlossen werden.
Nebenwirkungen durch Anti-Kalium Na sind bei kontinuierlicher Überwachung (Elektrolyte) selten beobachtet worden.
Bei Einnahme kann es, abgesehen von gelegentlicher Übelkeit, Durchfall (Diarrhö), Magen-Darm-Unverträglichkeit, Appetitlosigkeit (Anorexie) und gelegentlichem Erbrechen zu Darmverstopfung (Obstipation) kommen.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht
Eine Erniedrigung des Kaliumwertes (Hypokaliämie) sowie eine Erhöhung des Natriumwertes (Hypernatriämie) durch einen zu starken Austausch von Kalium gegen Natrium und eine verminderte Natrium- und Wasserausscheidung sind möglich. Erniedrigte Magnesiumwerte (Hypomagnesiämie) und Calciumwerte (Hypokalzämie) sind ebenfalls möglich.
In Einzelfällen wurden akute Entzündungen der Atemwege (Bronchitis, Bronchopneumonie) im Zusammenhang mit dem An- oder Einatmen von Partikeln des Poly(styrol-co-divinylbenzol)sulfonsäure (92:8), Natriumsalzes beschrieben.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und dem Umkarton nach ”Verwendbar bis:” angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Anti-Kalium Na enthält
Der Wirkstoff ist:
Poly(styrol-co-divinylbenzol)sulfonsäure (92:8), Natriumsalz
15 g Granulat enthalten 12 g Poly(styrol-co-divinylbenzol)sulfonsäure (92:8), Natriumsalz getrocknet. Der Natriumgehalt pro Gramm Granulat beträgt 80-88 mg.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Sorbitol (Ph. Eur.), Aspartam, Vanille-Aroma, Gereinigtes Wasser
Beigefarbenes feinkörniges Granulat in Beuteln.
Anti-Kalium Na ist in Packungen mit 20 Beutel zu 15 g (300 g Granulat)
50 Beutel zu 15 g (750 g Granulat) erhältlich.
MEDICE Arzneimittel Fütter GmbH & Co. KG Kuhloweg 37
58638 Iserlohn, Tel.: 02371/937-0 Fax: 02371/937-106
E-mail: info@medice.de www.medice.de
Zuletzt aktualisiert am 22.08.2022
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Polystyrolsulfonat. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Anti-Kalium Na
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden
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