Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Da die Tiere individuell unterschiedlich auf Methadon ansprechen, sollten sie sorgfältig überwacht werden, um die gewünschte Wirkungsdauer zu erzielen. Vor der Anwendung ist eine sorgfältige klinische Untersuchung erforderlich. Bei Katzen bleibt eine Pupillendilatation
längere Zeit nach dem Nachlassen der analgetischen Wirkung bestehen. Deshalb ist dies kein geeigneter Parameter, um die klinische Wirkung der verabreichten Dosis zu beurteilen. Greyhounds benötigen gegebenenfalls höhere Dosen als andere Rassen, um wirksame Plasmaspiegel zu erhalten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Methadon kann gelegentlich eine Atemdepression hervorrufen. Wie bei anderen Opioiden ist Vorsicht geboten bei der Anwendung bei Tieren mit beeinträchtigter Atemfunktion und Tieren, denen gleichzeitig andere potentiell atemdepressive Arzneimittel verabreicht werden. Um eine sichere Anwendung zu gewährleisten, sind behandelte Tiere sorgfältig zu überwachen, einschließlich der Kontrolle von Herz- und Atemfrequenz.
Bei Tieren mit Leberschädigung können Wirkungsintensität und Wirkungsdauer von denen gesunder Tiere abweichen, da Methadon in der Leber metabolisiert wird.
Bei beeinträchtigter Nieren-, Herz- oder Leberfunktion sowie bei Schockpatienten kann das Anwendungsrisiko erhöht sein. Die Anwendungssicherheit von Methadon ist bei Hunden unter acht Wochen sowie bei Katzen unter 5 Monaten nicht belegt. Die potenziellen Auswirkungen einer Opioidbehandlung bei Kopfverletzungen hängen von Art und Schweregrad der Verletzung sowie den verfügbaren Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung ab. Die Anwendungssicherheit wurde bei kranken Katzen nicht vollständig untersucht. Wegen des Risikos von Exzitationen sollte eine wiederholte Verabreichung bei Katzen vorsichtig erfolgen. Der/die behandelnde Tierarzt/Tierärztin hat das Nutzen-Risiko-Verhältnis vor der Anwendung zu bewerten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Methadon kann nach Benetzung der Haut oder nach versehentlicher Selbstinjektion eine Atemdepression hervorrufen. Vermeiden Sie, dass das Arzneimittel mit der Haut, den Augen oder dem Mund in Kontakt kommt, und tragen Sie bei der Handhabung undurchlässige Handschuhe. Sollte die Lösung auf die Haut verschüttet werden oder Spritzer in die Augen gelangen, mit reichlich Wasser ab- bzw. auswaschen. Benetzte Kleidung ausziehen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Methadon sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel meiden. Methadon kann Totgeburten hervorrufen. Schwangere Frauen sollten das Tierarzneimittel nicht handhaben.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage vorzuzeigen. Es darf KEIN FAHRZEUG gelenkt werden, da Sedation eintreten kann.
HINWEIS FÜR ÄRZTE: Methadon ist ein Opioid, dessen toxische Wirkungen klinische Symptome wie Atemdepression oder Apnoe, Sedation, Blutdruckabfall und Koma hervorrufen können. Bei Auftreten von Atemdepression sollte kontrolliert beatmet werden. Es wird empfohlen, den Opioidantagonist Naloxon zu verabreichen, um die Wirkungen aufzuheben.
Trächtigkeit und Laktation:
Methadon passiert die Plazentarschranke.
Studien an Labortieren haben nachteilige Auswirkungen auf die Reproduktion gezeigt. Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist bei den
Zieltierarten nicht belegt. Die Anwendung bei tragenden oder laktierenden Tieren wird nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Zur kombinierten Anwendung mit Neuroleptika siehe Abschnitt 'Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung'.
Methadon kann die Wirkungen von Analgetika, von Substanzen mit hemmender Wirkung auf das ZNS sowie von Atemdepressiva verstärken.
Die gleichzeitige oder anschließende Verabreichung mit Buprenorphin kann die Wirksamkeit des Tierarzneimittels herabsetzen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel):
Eine 1,5-fache Überdosierung führte zu den unter ,Nebenwirkungen‘ beschrieben Wirkungen. Katze: Bei Überdosierung (> 2 mg/kg) treten die folgenden Symptome auf: vermehrtes Speicheln, Übererregung, Paralyse der Hinterbeine und Verlust des Stellreflexes. Bei einigen Katzen traten auch Krämpfe, Konvulsionen und Hypoxie auf. Eine Dosis von 4 mg/kg kann bei Katzen tödlich sein. Über Atemdepression wurde berichtet.
Hund: Über Atemdepression wurde berichtet.
Methadon kann mit Naloxon antagonisiert werden. Naloxon sollte nach Wirkung dosiert werden. Als Initialdosis werden 0,1 mg/kg intravenös empfohlen.
Inkompatibilitäten:
Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen, mit Ausnahme der unter Abschnitt 'Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung' aufgeführten Infusionslösungen.
Das Tierarzneimittel ist inkompatibel zu Meloxicam-haltigen Injektionslösungen sowie allen anderen nichtwässrigen Lösungen.