Fomepizole EUSA Pharma 5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Abbildung Fomepizole EUSA Pharma 5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Zulassungsland Deutschland
Hersteller EUSA Pharma SAS
Betäubungsmittel Nein

Zulassungsinhaber

EUSA Pharma SAS

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

1.1. Dieses Arzneimittel ist ein Gegenmittel und ausschließlich für die Behandlung von Vergiftungen durch Ethylenglycol bestimmt.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON FOMEPIZOLE OPi 5 mg/ml BEACHTEN?
2.1. Fomepizole OPi 5mg/ml darf nicht angewendet werden
In Fällen einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Fomepizol und anderen Pyrazolen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine begonnene Behandlung einer Ethylenglycolvergiftung mit Ethanol schließt nicht die Anwendung von Fomepizol aus.
Dennoch wird die Kombination von Ethanol und Fomepizol in der Regel nicht empfohlen.
Bei einigen Patienten wurden leichtere allergische Reaktionen (Hautausschlag, Eosinophilie) beobachtet. Bei Auftreten dieser Symptome sollten die Patienten überwacht werden.
Bei schweren Symptomen (angioneurotisches Ödem, Bronchospasmus, anaphylaktischer Schock) einer allergischen Reaktion und Fehlen einer anderen möglichen Ursache sollte die Behandlung mit Fomepizol abgebrochen werden.
Symptomatische Maßnahmen sollten eingeleitet werden. Eine Ethanolgabe sollte erfolgen und eine Hämodialyse sollte in Betracht gezogen werden.
Es wird empfohlen die Lebertransaminasen und das Blutbild vor und einen Monat nach der Behandlung zu bestimmen. Bei vorbestehender Leberinsuffizienz ist eine engmaschige Überwachung der Transaminasen erforderlich.
Fomepizol OPi 5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusion sollte nicht unverdünnt verabreicht werden. Die verdünnte Lösung sollte nicht als Bolus-Injektion gegeben werden.
a) Kinder
Es liegen keine Daten über die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fomepizol bei Kindern vor. Klinische Erfahrungen liegen nur begrenzt vor und basieren auf ähnlichen, gewichtsabhängigen Dosierungen.
b) Ältere Menschen
Klinische Erfahrungen mit älteren Patienten liegen nur begrenzt vor. Die Behandlung sollte an die Nierenfunktion angepasst werden (siehe Dosierung).
c) Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Fomepizol während der Schwangerschaft vor. In Tierversuchen wurden reproduktionstoxikologische Effekte aufgezeigt.
Fomepizole darf während der Schwangerschaft nur wenn unbedingt erforderlich eingesetzt werden.
d) Stillzeit
Es liegen keine Daten über das Ausmaß des Übergangs von Fomepizol in die Muttermilch vor. Für die Zeitdauer der Behandlung mit Fomepizol wird angeraten das Stillen zu unterbrechen.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
In diesem Zusammenhang ist vor allem das Risiko des Auftretens von Benommenheit oder Schwindel im Verlauf der Behandlung zu berücksichtigen.
Während der ersten Tage nach dem Absetzen der Behandlung sollten die Patienten keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen.
2.3. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Der Patient ist aufgefordert, den Arzt oder Apotheker zu informieren, wenn andere Arzneimittel eingenommen/angewendet werden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet wurden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Kombination mit Ethanol
Die Wirksamkeit von Fomepizol im Falle einer Ethylenglycolvergiftung wird durch Alkoholkonsum nicht beeinflusst.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel sollte nur mit 0,9% Kochsalzlösung oder 5% Glucose Lösung zur intravenösen Anwendung verdünnt werden.

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Wie wird es angewendet?

Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung nach Verdünnen.
3.2 Bei jedem Verdacht auf das Vorliegen einer Intoxikation durch Ethylenglycol ist nach der Einnahme des Giftstoffs und selbst in Abwesenheit von Vergiftungssymptomen so schnell wie möglich mit der Behandlung zu beginnen.
Falls ein Ethylenglycol-Plasmaspiegel nicht vorliegt, sollte bei folgenden Kriterien eine Ethylenglycolvergiftung angenommen werden:
- Anamnestische Hinweise auf Ethylenglycolaufnahme
- Serumosmolarität ? 20 mOsm/kg H2O
- Metabolische Azidose mit einer Anionlücke > 16 mmol/l (in Gegenwart von hohen Glykolwerten)
- Calciumoxalatkristalle im Urin
Nach der Einlieferung des Patienten sollte eine Bestimmung des Ethylenglycol-Plasmaspiegels durchgeführt werden, diese darf jedoch nicht den Beginn der Behandlung mit Fomepizol verzögern. Der Ethylenglycol-Plasmaspiegel sollte alle 12 bis 24 Stunden bestimmt werden.
Fomepizole OPi 5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, ist vor Gebrauch zu verdünnen (siehe auch Abschnitt Hinweise für die Handhabung und Entsorgung). Die verdünnte Lösung sollte durch langsame intravenöse Infusion (Dauerinfusion) verabreicht werden.
Die Dosierung sollte in Abhängigkeit der Plasmakonzentration von Ethylenglycol und der Nierenfunktion vorgenommen werden:
Anwendung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder einer schwach bis mäßig ausgeprägten Nierenfunktionsstörung (Serum-Kreatininwerte im Bereich von 100 bis 265 µmol/l [1,1 bis 3 mg/dl]), die eine Hämodialyse nicht erforderlich machen:
Die Behandlung sollte über 30 bis 45 Minuten mittels langsamer intravenöser Infusion (Dauerinfusion) erfolgen. Die Infusion sollte mit einer Initialdosis von 15 mg/kg beginnen, und in Zeitintervallen von 12 Stunden wiederholt werden bis die Plasmakonzentration von Ethylenglycol auf einen Wert von unter 0,2 g/l (3,2 mmol/l) abgesunken ist.

Dosierung von Fomepizol (mg/kg KG)
Initialdosis2. Dosis(nach 12 Stunden)3. Dosis(nach 24 Stunden)4. Dosis(nach 36 Stunden)5. Dosis(nach 48 Stunden)6. Dosis(nach 60 Stunden)
151010107,5 bis 155 bis 15

Die Anzahl der Folge-Dosierungen und die Dosis nach 48 Stunden sind abhängig von der Initialdosis und dem Verlauf der Plasmakonzentrationen von Ethylenglycol während der Behandlung.
Allgemein werden bei Ausgangswerten der Plasmakonzentration von Ethylenglycol zwischen 3 bis 6 g/l (48 bis 96 mmol/l) 4 bis 5 Folge-Dosierung empfohlen. Für Ausgangswerte zwischen 0,35 und 1,5 g/l (5,6 bis 24 mmol/l) werden 1 bis 3 Folge-Dosierung empfohlen.
Anwendung bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Serum-Kreatinin > 265 µmol/l [3 mg/dl]) :
Bei der Behandlung mit Fomepizol ist eine Hämodialyse angezeigt.
Die Initialdosis von 15 mg/kg wird über 30 bis 45 Minuten infundiert. Im Anschluss daran erfolgt eine Dauerinfusion (1 mg/kg/Stunde Fomepizol) während der gesamten Dauer der Hämodialyse.
Die Dosierung von Fomepizol während der Dauer einer venovenösen Hämodiafiltration, sowie anderen Methoden der extrakorporalen Elimination ist nicht bekannt.
Die Hämodialyse und die Gabe von Fomepizolhemisulfat sollte abgebrochen werden, wenn die metabolische Azidose nicht weiter fortbesteht und die Plasmakonzentration des Ethylenglycol unter 0,2 g/l (3,2 mmol/l) abgefallen ist.
Eine Hämodialyse sollte auch dann eingeleitet werden, wenn mindestens einer der folgenden Parameter während der Behandlung mit Fomepizol zutrifft:
- pH (arterielles Blut) < 7,10 ;
- Abfall des pH des arteriellen Blutes > 0,05 in einen pH-Bereich der trotz Infusion mit Bicarbonat außerhalb des normalen Bereiches liegt ;
- Unvermögen den arteriellen Blut-pH > 7,30 trotz Infusion mit Bicarbonat zu halten ;
- Abfall der Serum-Bicarbonat-Konzentration um mehr als 5 mmol/l trotz Therapie mit Bicarbonat ;
- Anstieg des Serum-Kreatinin auf > 90 µmol/l (1 mg/dl).
Anwendung bei älteren Patienten
Klinische Erfahrungen mit älteren Patienten liegen nur begrenzt vor. Die Behandlung sollte an die Nierenfunktion angepasst werden (siehe oben).
Anwendung bei Kindern
Es liegen keine Daten über die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fomepizol bei Kindern vor. Klinische Erfahrungen liegen nur begrenzt vor und basieren auf ähnlichen, gewichtsabhängigen Dosierungen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Es liegen keine klinischen Daten vor.
Art und Dauer der Anwendung
Fomepizole OPi 5 mg/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung muss vor der Anwendung verdünnt werden. Die Zubereitung der Infusionslösung muss unter aseptischen Bedingungen erfolgen.
Das Konzentrat sollte mit 0,9% Kochsalzlösung oder 5% Glucose Lösung zur intravenösen Anwendung verdünnt werden.
Patienten mit normaler Nierenfunktion
Jede Einzeldosis wird mit 100 bis 250 ml der oben angeführten Lösung verdünnt und über einen Zeitraum von 30 bis 45 Minuten infundiert.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Für die Verwendung von Fomepizol in einer Dauerinfusion für Hämodialyse-Patienten sollte das Konzentrat mit einem geringerem Volumen der oben genannten Lösungen verdünnt werden, um eine Volumenüberlastung zu verhindern.
3.3. Wenn eine größere Menge Fomepizole OPi 5 mg/ml angewendet wurde, als unter Abschnitt 3.2 empfohlen:
Bei gesunden Freiwilligen wurden nach Gabe einer Dosis zwischen 50 und 100 mg/kg Benommenheit, Trunkenheit, Nausea, Vertigo, Kopfschmerzen, Nystagmus und Sprachstörungen beobachtet.
Da Fomepizolhemisulfat dialysierbar ist, sollte bei starker Überdosierung eine Hämodialyse in Erwägung gezogen werden.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Nur klare und farblose Lösungen ohne sichtbare Partikel dürfen verwendet werden.
Nur für den Einmalgebrauch bestimmt. Unbenutzte Lösungen sind zu verwerfen.
Stand der Information: Februar 2006

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Fomepizole OPi 5 mg/ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
1 von 100 Behandelten
1 von 1000 Behandelten
1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Nebenwirkungen, die sehr häufig (>10%) auftraten, waren :
Benommenheit und Kopfschmerzen
Häufig Nebenwirkungen (?1 bis <10%) waren:
Herz-Kreislauf-System: Bradykardie, Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks
ZNS: Vertigo, epileptische Anfälle, Sehstörungen, Nystagmus, Sprachstörungen, Angst- und Unruhezustände
Leber: leichter Anstieg der Transaminasen
Gastrointestinaler Bereich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dyspepsie, Schluckauf
Anwendungsort: Schmerzen an der Injektionsstelle, Phlebitis
Haut: Juckreiz, Hautausschlag
Blut: Hypereonsinophilie, Anaemie
Stoffwechsel: erhöhte Creatininphosphokinase-Werte
Wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht einfrieren.
Ampullen in der äußeren Verpackung aufbewahren, um sie vor Licht zu schützen.
Nach dem Verdünnen der Lösung (siehe Abschnitt Hinweise für die Handhabung und Entsorgung) wurde die chemische und physikalische Stabilität der zubereiteten Lösung bei 25°C und vor Licht geschützt für 24 Stunden nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die zubereitete Lösung unverzüglich verwendet werden. Wird die zubereitete Lösung nicht unverzüglich verwendet, liegen die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedingungen vor der Anwendung der Lösung in der Verantwortung des Anwenders. Die gebrauchsfertige Lösung sollte normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C gelagert werden, es sei denn die Lösung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen zubereitet.
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Nach dem Verdünnen (siehe Abschnitt Besondere Lagerungshinweise): 24 Stunden.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden