Gefrorenes Frischplasma NRW Herzzentrum (mit CPD)

Abbildung Gefrorenes Frischplasma NRW Herzzentrum (mit CPD)
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Herz- und Diabeteszentrum NRW Institut f Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 09.02.1998

Zulassungsinhaber

Herz- und Diabeteszentrum NRW Institut f Laboratoriums- und Transfusionsmedizin

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

  • Notfallsubstitution einer klinisch relevanten Blu- tungsneigung oder einer manifesten Blutung bei komplexen Störungen des Hämostasesystems, besonders bei schwerem Leberparenchymscha- den oder im Rahmen einer disseminierten in- travasalen Gerinnung (DIC). In jedem Fall hat die Behandlung der ursächlichen Krankheit Priorität. Da eine DIC immer eine Komplikation einer schweren Grunderkrankung (z.B. Sepsis, Schock, Polytrauma) darstellt, sollte GFP nicht ohne Be- handlung der zugrunde liegenden Pathomecha- nismen verabreicht werden.
  • Verdünnungs- und/oder Verlustkoagulopathien
  • Substitution bei Faktor V – und / oder Faktor XI - Mangel
  • Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
  • Austauschtransfusion

Eine Gabe von GFP ist nicht angezeigt als Volumen-, Eiweiß- und Albuminersatz, zur Immunglobulinsubsti- tution und zur parenteralen Ernährung

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Wie wird es angewendet?

a) DosierungDie Dosierung richtet sich nach dem klinischen Bild und dem Ergebnis von Blutgerinnungsuntersuchun- gen. Zur Orientierung hinsichtlich der initialen Dosis gilt die Faustregel: 1 ml Plasma/kg Körpergewicht erhöht den Faktorengehalt um bis zu 1 %. Um eine hämostyptische Wirkung zu erreichen, sind beim Er- wachsenen initial mindestens 3 bis 4 Einheiten Plasma erforderlich.

b) Art der Anwendung

zur i. v. Infusion nach Auftauen

  1. Häufigkeit der Verabreichung nach Indikationsstellung

d) Dauer der Behandlungnach Indikationsstellung

e) Überdosierung

Bei hoher Dosis besteht die Gefahr einer Kreislauf- überlastung.

f) Notfallmaßnahmen

Treten Unverträglichkeiten auf, so ist die Transfusion unverzüglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch offenzuhalten und eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie einzuleiten. Bei Hypervolämie kann eine Volumenreduktion angezeigt sein.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

  • Insbesondere bei hohen Transfusionsgeschwin- digkeiten und Transfusionsvolumina kann es zur Volumenüberlastung des Kreislaufs (Hypervolä- mie, transfusionsassoziierte zirkulatorische Über- ladung) kommen, sie kann insbesondere bei Herzkreislauferkrankungen zu akutem Herzver- sagen mit Lungenödem führen.
  • Zitratintoxikationen sind bei schneller Transfusion und bei größeren Volumina insbesondere bei Le- berfunktionsstörung, Schock, Azidose, Hypo- thermie sowie bei Neugeborenen möglich.

Uni.Blutspendedienst OWL

Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen

Unive rsitä tsklinik d e r Ruhr-Unive rsitä t Bo c hum

  Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz frorenes Frischplasma enthält weder körpereigene
  (TRALI)       Substanzen in unphysiologischer Konzentration noch
In seltenen Fällen werden anaphylaktoide Reakti- körperfremde Stoffe.  
  onen beobachtet. Hemmkörpern gegen Gerin- 7.

Weitere Hinweise

 
  Eine Bildung von  
  nungsfaktoren ist möglich.   a) Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit
Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lässt „Gefrorenes Frischplasma NRW Herzzentrum
  sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen.   (mit CPD)“ ist 36 Monate bei - 30°C bis -40°C
Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut   (Toleranz ± 3°C) bis zu dem auf dem Etikett an-
  hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung   gegebenen Verfalldatum haltbar (Kühlkette be-
  von Infektionskrankheiten durch Übertragung von   achten).  
  Erregern - auch bislang unbekannter Natur - nicht Plasma darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht
  völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. für Hepatiti-   mehr angewendet werden.
  den, seltener für das erworbene Immundefekt- Gefrorenes Plasma muss unmittelbar vor der In-
  syndrom (AIDS).       fusion bei Temperaturen nicht über 37°C aufge-
  Im Vereinigten Königreich Großbritannien und   taut werden. Alle Proteinniederschläge (Kryopro-
  Nordirland wurde über Einzelfälle berichtet, in de-   teine) müssen gelöst sein, deshalb ist während
  nen bei Empfängern von Transfusionen, deren   des Auftauvorgangs auf gute Durchmischung des
  Spender später an der varianten Creutzfeldt-   Beutelinhaltes zu achten, Schütteln ist zu vermei-
  Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der   den.  
  „Erreger“ (so genannte Prionen) nachgewiesen Zum Auftauen der Plasmen dürfen nur für diesen
  wurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in   Zweck geeignete Geräte eingesetzt werden.
  Deutschland bislang nicht beobachtete Erkran- Das Risiko der bakteriellen Kontamination des
  kung, die durch den Verzehr von bestimmten   GFP beim Auftauen muss vermieden werden.
  Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern er-   Der tiefgefrorene Beutel ist zerbrechlich.
  worben werden kann.     Ein durch das Transfusionsbesteck geöffneter
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
  Plasmabeutel muss unverzüglich, spätestens je-
  1. Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun-   doch innerhalb von 6 Stunden transfundiert wer-
  gen nach der Zulassung ist von großer Wichtig-   den.  
  keit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwa- Aufgetautes Plasma darf nicht wieder für Trans-
  chung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arz-   fusionszwecke eingefroren werden.
  neimittels. Angehörige von Gesundheits-berufen      
  sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Ne-

b) Optische Prüfung

  benwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und Unmittelbar vor der Transfusion muss jeder Plasma-
  biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich- beutel einer optischen Qualitätsprüfung unterzogen
  Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59, 63225 Lan- werden. Der Inhalt beschädigter Beutel (z.B. Risse in
  gen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 der Folie) darf auf keinen Fall zur Transfusion ver-
  77 12 34, Website: www.pei.de anzuzeigen. wendet werden.  
  2. Patienten sind darüber zu informieren, dass sie      
  sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fach-

c) Zusammensetzung des Fertigarzneimittels

  personal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkun-      
  gen bemerken. Dies gilt auch für Nebenwirkun-

Wirkstoffe (nach Art und Menge):

  gen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation und
  0,75 bis 0,82 ml/ml gerinnungsaktives Humanplasma
  Fachinformation angegeben sind. Patienten kön-
  aus einer einzelnen Vollblutspende
  nen Nebenwirkungen auch direkt dem Paul-
       
  Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patienten Ne-

Sonstige Bestandteile:

  benwirkungen melden, können sie dazu beitra-
  CPD-Stabilisator (Ph.Eur.)
  gen, dass mehr Informationen über die Sicherheit
  Restzellgehalt:  
  dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt wer- < 6,0 x 109/ l
    Erythrozyten:
  den.        
          Leukozyten: < 1 x 106/ Einheit
           

6. Pharmakologische Eigenschaften

    Thrombozyten: < 50 x 109/ l
Das Plasma einer Einzelblutspende in Stabilisatorlö-

d) Darreichungsform und Inhalt, Behältnis

sung enthält neben den Gerinnungs- und Fibrinoly-
seproenzymen auch deren Inhibitoren. Die Protein-

200 – 380 ml Infusionslösung im PVC-Beutel mit CE-

konzentration ist abhängig vom Eiweißspiegel des Zertifikat  
einzelnen Blutspenders. Die Aktivität der im aufge-

e) Angaben zum pharmazeutischen Unterneh-

tauten Plasma gemessenen Enzyme und Inhibitoren
unterliegt individuellen Schwankungen und muss  

mer/Inhaber der Zulassung sowie

mindestens 70% ihrer ursprünglichen Aktivität betra-

f) Angaben zum Hersteller, der das Fertigarznei-

gen. Durch die Leukozytendepletion vor dem Tieffrie-   mittel für das Inverkehrbringen freigegeben hat
ren auf < 1 x 106 Leukozyten pro Standardpackung Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
wird das Risiko einer Immunisierung gegen humane Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
leukozytäre Alloantigene (HLA) stark vermindert. Ge- Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
   

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Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
 

Unive rsitä tsklinik d e r Ruhr-Unive rsitä t Bo c hum

Georgstraße 11, 32545 Bad Oeynhausen gemaßnahmen zur Erhaltung der Unversehrtheit der
  Blutzubereitung vor der Transfusion und Anweisun-

g) Zulassungsnummer

gen zur Nachuntersuchung der Patienten für die
10572a/97-1 Feststellung des Transfusionserfolges, eventuell ge-
  bildeter Antikörper und Hemmkörper gegen Gerin-

h) Datum der Verlängerung der Zulassung

nungsfaktoren, für zu ergreifende Pro-
15.08.2006 phylaxemaßnahmen etc.    
         

i) Arzneimittelstatus

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseiti-

gung:

       
Verschreibungspflichtig        
Die ordnungsgemäße Entsorgung von angebroche-
 

8. Sonstige Hinweise

nen bzw. nicht

mehr

verwendbaren Präparaten ist
entsprechend den Vorgaben der Einrichtung der
 
Maßnahmen zur Reduktion des Übertragungsrisikos
Krankenversorgung sicherzustellen.  
         

von Infektionserregern:

Die jeweils aktuellen “Richtlinien zur Gewinnung von

Da bei der Anwendung von aus menschlichem

Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von

Blut hergestellten Arzneimitteln die Übertragung

Blutprodukten (Hämotherapie)“ sowie gegebenenfalls

von Infektionskrankheiten nicht völlig auszu-

ergänzende Veröffentlichungen der Bundesärzte-

schließen ist, werden Maßnahmen getroffen, um

kammer und des Paul-Ehrlich-Instituts sind zu be-

das Risiko einer Übertragung von infektiösem

rücksichtigen.        

Material zu minimieren: Für die Herstellung von

         

„Gefrorenem Frischplasma NRW Herzzentrum

9. Datum der letzten Überarbeitung

 
(mit CPD)“ werden ausschließlich Spenden ge- 29.09.2014        

sunder Spender verwendet, die mit negativem Ergebnis getestet wurden auf Humanes Immun- defizienz Virus (Anti-HIV-1/2-Ak, HIV-1 Genom), Hepatitis-B Virus (HBsAg, Anti-HBc-Ak), Hepati- tis-C Virus (Anti-HCV-Ak, HCV-Genom) und Treponema pallidum (Anti-Treponema pallidum- Ak).Bei der Testung auf Hepatitis B Virus besteht inso- fern die Ausnahme, dass das Ergebnis der o.g. Tes- tung auf Anti-HBc-Ak in bestimmten Fällen auch re- aktiv sein darf. In diesen Fällen wird durch weitere Tests (HBV-Genom, Anti-HBs-Ak quantitativ) nach heutigem Kenntnisstand sichergestellt, dass beim Spender keine Infektiosität vorliegt.

Spender mit bekanntem West-Nil-Virus-Risiko (WNV) sind zu 100% mittels WNV-Genom (NAT) negativ getestet.

Das Plasma wird einer Quarantänelagerung von 4 Monaten unterzogen. Das bedeutet, dass nach 4 Monaten der Plasmaspender erneut auf alle Infekti- onsmarker wie bei der Spende getestet wird und dass das „Gefrorene Frischplasma NRW Herzzent- rum (mit CPD)“ erst nach erneut negativem Ergebnis für den Arzneimittelverkehr freigegeben wird.

Darüber hinaus kann durch die Leukozytendepletion das Risiko einer Übertragung von leukozytenasso- zierten Viren (CMV, HTLV-1/2, EBV u.a.) und Bakte- rien (Yersinia enterocolitica) vermindert werden.

Qualitätssicherung: Für die Transfusion von GFP sind von den Einrichtungen der Krankenversorgung Maßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung nach § 15 des Transfusionsgesetzes zu ergreifen. Dazu gehören u.a. detaillierte Anweisungen sowohl für die Indikationsstellung und Dosierung abhängig von der Grunderkrankung und dem klinischen Er- scheinungsbild (z.B. bei Verlust- und/oder Verdün- nungskoagulopathie, Substitution bei Faktor V- und Faktor XI-Mangel, thrombotisch-thrombozytope- nischer Purpura, Austauschtransfusionen), Vorsor-

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden