Human-Thrombozyten-Poolkonzentrat NRW Herzzentrum leukozytendepletiert

Abbildung Human-Thrombozyten-Poolkonzentrat NRW Herzzentrum leukozytendepletiert
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Herz- und Diabeteszentrum NRW Institut f Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 20.07.2015

Zulassungsinhaber

Herz- und Diabeteszentrum NRW Institut f Laboratoriums- und Transfusionsmedizin

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Die Gabe von Thrombozytenkonzentraten ist indiziert zur Behandlung einer Blutungsneigung, bedingt durch eine schwere Thrombozytopenie infolge thrombozytärer Bildungsstörungen, im Notfall auch bei Umsatzstörungen, jedoch nicht bei einer niedri- gen Thrombozytenzahl allein. Damit durch die Zufuhr von Plättchen eine Besserung der thrombozytär be- dingten Blutungsneigung zu erwarten ist, sollte vor der Behandlung zunächst deren Ursache abgeklärt werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Absolut:

Eine absolute Kontraindikation für Thrombozyten transfusionen gibt es nicht.

Relativ:

  • Bei potentiellen Empfängern eines Stammzell- transplantates (Knochenmark, periphere Stamm- zellen, Nabelschnurblut), z.B. bei Patienten mit aplastischen Anämien, Leukämien etc., ist die Gabe von Thrombozytenkonzentraten des Trans- plantatspenders und seiner Blutsverwandten vor der Transplantation unbedingt zu vermeiden.
  • bekannten Überempfindlichkeiten des Empfän- gers gegen humane Plasmaproteine,
  • bekannten Immunthrombozytopenien,
  • posttransfusioneller Purpura,
  • heparininduzierter Thrombozytopenie,
  • kongenitalen Thrombozytenfunktionsstörungen, wie Thrombasthenie Glanzmann oder Bernard- Soulier-Syndrom.

b) Vorsichtsmaßnahmen für die AnwendungThrombozytenkonzentrate sind in der Regel AB0- kompatibel über ein Transfusionsgerät mit Standard- filter der Porengröße 170 bis 230 µm zu transfundie- ren.

Beim Refraktärzustand gegenüber Thrombozyten- transfusionen aufgrund einer Alloimmunisierung ge- gen Antigene des HLA- und ggf. HPA-Systems sind nach Möglichkeit HLA-Klasse-I-kompatible und ggf. HPA-kompatible Thrombozytenkonzentrate zu trans- fundieren. Die Transfusionsgeschwindigkeit muss dem klinischen Zustand des Patienten angepasst werden.

Bei neonataler Transfusion sollte sorgfältig auf An- zeichen einer Zitratintoxikation geachtet und die Transfusionsgeschwindigkeit dem klinischen Zustand angepasst werden.

Zur Vermeidung einer Graft-versus-Host-Reaktion sollen folgenden, besonders gefährdeten Patienten ausschließlich mit mindestens 25 Gy bestrahlte Thrombozytenkonzentrate transfundiert werden:

  • Föten (intrauterine Transfusion)
  • Neugeborenen nach intrauterinen Trans- fusionen
  • Neugeborenen bei Verdacht auf Immundefizi- enz,
  • Neugeborenen bei postpartaler Aus- tauschtransfusion
  • Patienten mit schwerem Immundefekt- syndrom (SCID)
  • HLA-ausgewählte Thrombozytenkonzent- rate
  • Patienten bei allogener Transplantation hä- matopoetischer Stammzellen (aus peripherem Blut, Knochenmark oder Nabelschnurblut)
  • Patienten mit M. Hodgkin und Non-Hodgkin- Lymphomen (alle Stadien)
  • Patienten bei Therapie mit Purin-Analoga (z.B. Fludarabin, Cladribin, Deoxycoformycin)
  • Patienten 7 – 14 Tage vor autologer Stamm- zellentnahme
  • Patienten bei autologer Stammzelltransplan- tation (bis ca. drei Monate nach Transplanta- tion)

Empfohlen wird die Verwendung von bestrahlten Thrombozytenkonzentraten für:

  • Patienten mit schwächeren Formen angebo- rener Immundefizienz
  • Patienten nach allogener Transplantation hä- matopoetischer Stammzellen bis zur Immun- rekonstitution bzw. mindestens 6 Monate nach der Transplantation
  • Patienten mit Graft-versus-Host-Reaktion nach allogener Transplantation hämatopoeti- scher Stammzellen

Keine ausreichende Evidenz liegt vor für die Ver- wendung von bestrahlten Thrombo- zytenkonzentraten bei:

  • Frühgeborenen (bis zur Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche)
  • Patienten mit AIDS, Leukämie und soliden Tumoren, inkl. Rhabdomyosarkom und Neu- roblastom

Neben der Leukozytendepletion des Thrombozyten- konzentrates kann eine zusätzliche Testung auf Anti- CMV-Antikörper zur Vermeidung einer CMV-Infektion in besonders gefährdeten Patientengruppen (s. u.) durchgeführt werden. Der tatsächliche Beitrag zum Sicherheitsgewinn der zusätzlichen Testung wird zurzeit noch wissenschaftlich diskutiert (s. Quer-

Gebrauchsinformation und Fachinformation Thrombozyten-Poolkonzentrat

     

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schnitts-Leitlinien). der Thrombozytenzahl oder der Blutungszeit beim
    Patienten, ist unerlässlich.    
Eine CMV-Infektion kann bei        
  Föten

b) Art der Anwendung

   
  Frühgeborenen zur i. v. Infusion    
Patienten mit erworbenen (AIDS) oder ange-

c) Häufigkeit der Verabreichung

 
  borenen Immundefekten  
  Empfängern eines allogenen Stammzellprä- nach Indikationsstellung    
  parates

d) Dauer der Behandlung

   

zu schweren Erkrankungen führen.

   
    nach Indikationsstellung    
   

e) Überdosierung

   

c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln,

Eine Gefahr der Überdosierung besteht bei Erwach-

soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels

senen nicht.    

beeinflussen können und Hauptinkompatibilitä-

f) Notfallmaßnahmen

   
ten      
Durch Medikamente, die die Thrombozytenfunktion Treten Unverträglichkeiten auf, so ist die Transfusion
beeinflussen, kann die Wirkung von Thrombozyten- unverzüglich abzubrechen, der Venenzugang jedoch
konzentraten vermindert bzw. aufgehoben werden. offenzuhalten und eine Behandlung, der Schwere
Wegen der Gefahr von Gerinnselbildungen dürfen der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln
kalziumhaltige Lösungen nicht gleichzeitig in dem- der Notfalltherapie einzuleiten.    
selben Schlauchsystem gegeben werden. Die Beimi-

5. Nebenwirkungen

   

schung von Medikamenten zum Thrombozytenkon-

   
zentrat ist nicht zulässig.  

Unverträglichkeitsreaktionen

(z.B. urtikarielle
     

Hautreaktionen, posttransfusionelle Purpura und

d) Verwendung für besondere Personengruppen

  andere anaphylaktoide Reaktionen)  

Bei Rh (D) - negativen Mädchen und Frauen im ge-

Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz

bärfähigen Alter ist wegen der praktisch in allen   (TRALI)    
Thrombozytenkonzentraten vorhandenen Kontami- anaphylaktische Reaktionen bei Empfängern mit
nation mit Erythrozyten die Transfusion von Throm-   angeborenem IgA-Mangel    
bozytenkonzentraten Rh (D)-positiver Spender mit Mikrozirkulationsstörungen durch aggregierende
Ausnahme von lebensbedrohlichen Situationen un-   Thrombozyten bei massiver Transfusion
bedingt zu vermeiden. Die Transfusion von Throm- Immunisierung des Empfängers gegen throm-
bozytenkonzentraten Rh (D)-positiver Spender in Rh   bozytäre und nicht-thrombozytäre Antigene
(D)-negative Patienten lässt sich wegen des Mangels   Obwohl HLA-bedingte Unverträglichkeiten stark
an Rh (D)-negativem Blut nicht immer vermeiden,  

verringert sind, können febrile Transfusionsreak-

sollte nach Möglichkeit aber nur in Betracht gezogen   tionen in unmittelbarem zeitlichem Zusammen-
werden, wenn es sich um Männer oder um Frauen   hang mit der Transfusion auftreten.  
im nicht gebärfähigen Alter handelt. In solchen Fällen Graft-versus-Host Reaktion bei immunsupprimier-
ist stets eine serologische Nachuntersuchung 2 bis 4   ten Patienten nach Übertragung proliferationsfä-
Monate nach Transfusion zur Feststellung eventuell   higer Lymphozyten    
gebildeter Anti-D-Antikörper durchzuführen. Bei Neugeborenen sind bei schneller Transfusion
Schwangerschaft und Stillzeit: Bei bestimmungsge-   Herz-Kreislaufreaktionen infolge von Citratintoxi-
mäßem Gebrauch bestehen keine Einwände.   kationen möglich.    

Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von

Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lässt

Maschinen: Nach der Transfusion von Thrombozy-

  sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen.
tenkonzentraten sollte eine Ruhepause von mindes-  
Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut
tens 1/2 Stunde eingehalten werden.
  hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung
     

e) Warnhinweise

 

von Infektionskrankheiten durch Übertragung von

  Erregern – auch bislang unbekannter Natur –
sind nicht angeordnet.  
  nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z.B. für He-
     

4. Hinweise zur ordnungsgemäßen Anwendung

  patitiden, seltener für das erworbene Immunde-
  fektsyndrom (AIDS).    

a) Dosierung

     
  Im Vereinigten Königreich Großbritannien und
Die Dosierung der Thrombozyten ist abhängig vom
  Nordirland wurde über Einzelfälle berichtet, in
klinischen Zustand und der Thrombozytenzahl des  
 

denen bei Empfängern von Transfusionen, deren

Patienten.  
  Spender später an der varianten Creutzfeldt-
Der Thrombozytenbedarf für die initiale Behandlung  
 

Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten, ebenfalls der

eines normalgewichtigen Erwachsenen ohne weitere

 
  „Erreger“ (so genannte Prionen) nachgewiesen
Komplikationen beträgt mindestens 2x1011 Throm-  
  wurde. Bei der vCJK handelt es sich um eine in
bozyten, entsprechend einer Standardpackung. Eine  
  Deutschland bislang nicht beobachtete Erkran-
Überwachung der Therapie, z.B. durch Bestimmung  
       

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kung, die durch den Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern er- worben werden kann.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen 1. Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkun- gen nach der Zulassung ist von großer Wichtig- keit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwa- chung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arz- neimittels. Angehörige von Gesundheits-berufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Ne- benwirkung dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-

Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59, 63225 Lan- gen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: www.pei.de anzuzeigen. 2. Patienten sind darüber zu informieren, dass sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fach- personal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkun- gen bemerken. Dies gilt auch für Nebenwirkun- gen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation und Fachinformation angegeben sind. Patienten können Nebenwirkungen auch direkt dem Paul- Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patienten Ne- benwirkungen melden, können sie dazu beitra- gen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt wer- den.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden