Wirkstoff(e) Medizinische Kohle
Zulassungsland Deutschland
Hersteller P&G Health Germany GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.02.1999
ATC Code A07BA01
Abgabestatus Freiverkäuflich
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Intestinale Adsorbenzien

Zulassungsinhaber

P&G Health Germany GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Ultracarbon 50 g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen Medizinische Kohle Cabot Norit Nederland B.V.
Birkenkohle comp. Medizinische Kohle Weleda A.G. Schwäbisch Gmünd
Kohle-Pulvis Medizinische Kohle Dr. Franz Köhler Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Kohle-Tabletten 250 mg Medizinische Kohle Dr. Gerhard Mann chem.-pharm. Fabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Akne-Kapseln Medizinische Kohle Wala-Heilmittel GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Kohle-Compretten® ist ein Arzneimittel zur Anwendung

  • bei akutem Durchfall (Diarrhoe).
  • zur Verhinderung der Resorption bei oralen Vergiftungen.
  • zur Beschleunigung der Ausscheidung bei Vergiftungen mit Stoffen, die einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen (z. B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenylbutazon, Theophyllin).

Anzeige

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Kohle-Compretten® dürfen nicht eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen medizinische Kohle oder einen der sonstigen Bestandteile von Kohle-Compretten® sind.
  • bei fieberhaftem Durchfall.

- bei Vergiftungen mit ätzenden Stoffen (starke Säuren und Laugen), da hierdurch diagnostische Maßnahmen wie Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) oder Magenspiegelung (Gastroskopie) erschwert werden.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Kohle-Compretten® ist erforderlich,

wenn Verdacht auf Vergiftungen besteht. Kontaktieren Sie in diesem Fall unverzüglich einen Arzt oder eine Giftinformationszentrale (Kontaktdaten siehe unten)!

Bei verschiedenen Giften und Arzneimitteln sind andere oder zusätzliche Maßnahmen erforderlich.

Medizinische Kohle ist nicht wirksam bei Vergiftungen mit organischen und anorganischen Salzen sowie Lösungsmitteln, z. B. Lithium, Thallium, Cyanid (Blausäure), Eisensalzen, Methanol, Ethanol und Ethylenglykol (z. B. Frostschutzmitteln). Hier sind andere Maßnahmen zur Giftelimination (z. B. Magenspülungen) angezeigt.

Wichtige Gifte, bei denen medizinische Kohle wirkungslos ist und eine geeignete orale Therapie bekannt ist, sind nachfolgend aufgeführt:

Spezifisches Gegengift (Antidot)
Cyanid4-Dimethylaminophenol
EisenverbindungenDeferoxamin (Desferrioxamin)
LithiumCalciumpolystyrolsulfonat
MethanolEthanol
EthylenglykolEthanol

Bei vielen Vergiftungen ist zusätzlich zu medizinischer Kohle auch ein spezifisches Gegengift zu verabreichen (z. B. Acetylcystein bei Paracetamolvergiftung).

Bei Einnahme von Kohle-Compretten® mit anderen Arzneimitteln:

Kohle-Compretten® sollen nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da deren Wirksamkeit vermindert werden kann.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Nicht erforderlich.

Schwangerschaft und Stillzeit?

Bezüglich der Anwendung von Kohle-Compretten® in der Schwangerschaft und Stillzeit bestehen keine Einschränkungen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Kohle-Compretten®:

Nicht vorhanden.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel können Kohle-Compretten® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: Mehr als 1 von 10 BehandeltenHäufig: Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 BehandeltenSelten: Weniger als einer von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: 1 oder weniger als 1 von 10.000 Behandelteneinschließlich Einzelfälle

Sehr selten:

1 oder weniger als 1 von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle

Da die folgenden möglichen Nebenwirkungen auf spontanen Meldungen aus umfangreicher

Anwendung nach der Markteinführung beruhen, ist eine präzise Schätzung der Häufigkeit nicht möglich. Daher ist die Häufigkeit als „nicht bekannt“ einzustufen.

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:

Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Kohle-Compretten® nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.

Bei der Einnahme von Kohle-Compretten® gegen Durchfall sind in den empfohlenen Dosierungen keine Nebenwirkungen bekannt.

Nach sehr hohen Dosen, die bei Vergiftungen eingenommen werden können, kann es in Einzelfällen zu Verstopfung und zum Darmverschluss (mechanischer Ileus) kommen, dem durch Gabe salinischer Abführmittel (z. B. Natriumsulfat) vorgebeugt werden kann.

Da medizinische Kohle unverändert wieder ausgeschieden wird, kommt es nach der Einnahme von Kohle-Compretten® zu einer Schwarzfärbung des Stuhls, die jedoch harmlos ist.

Andere Mögliche Nebenwirkungen:

Es sind keine anderen möglichen Nebenwirkungen bekannt.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D- 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittel zur Verfügung stehen.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und auf Blisterstreifen aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach dem angegebenen Datum!

Aufbewahrungsbedingungen:

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Kohle-Compretten® enthalten:

Der Wirkstoff ist:

1 Tablette enthält 250 mg medizinische Kohle.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Bentonit, Maisstärke.

Eine Tablette enthält ca. 0,006 BE.

Wie Kohle-Compretten® aussehen und Inhalt der Packung:

Packungen mit 30 oder 60 Tabletten.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

Zulassungsinhaber:

F&G Health Germany GmbH Sulzbacher Strasse 40

65824 Schwalbach am Taunus Tel.-Nr.: 0 61 51/8 56-22 60 Fax-Nr.: 0 61 51/8 56-22 03

Mitvertreiber:

Procter & Gamble GmbH Sulzbacher Strasse 40

65824 Schwalbach am Taunus

Hersteller:

Merck Healthcare KGaA

Frankfurter Straße 250

64293 Darmstadt

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im April 2020.

Giftinformationszentren in Deutschland:

BERLIN

Berliner Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben (BBGes) Institut für Toxikologie

Klinische Toxikologie und Giftnotruf Berlin ö. B.: Vivantes Humboldt Klinikum/KBoN, Oranienburger Str. 285, 13437 Berlin

Tel.: (0 30) 19 240

BERLIN

Charité, Campus Virchow Klinikum

Klinik für Nephrologie und internistische Intensivmedizin Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

Tel.: (0 30) 4 50 - 65 35 55

BONN

Informationszentrale gegen Vergiftungen

Adenauerallee 119, 53113 Bonn

Tel.: (02 28) 19 240

ERFURT

Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen

c/o Helios Klinikum Erfurt Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt Tel.: (03 61) 730-730

FREIBURG

Vergiftungs-Informations-Zentrale

Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg

Tel.: (07 61) 19 240

GÖTTINGEN

Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord)

Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

Telefon (05 51) 19 240

HOMBURG Universitätskliniken

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Informations- und Beratungszentrale für Vergiftungen Kirrberger Str., Geb. 9, 66421 Homburg/Saar

Tel.: (0 68 41) 19 240

MAINZ

Beratungsstelle bei Vergiftungen

II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

Tel.: (0 61 31) 19 240

MÜNCHEN Giftnotruf München

Toxikologische Abteilung der II. Medizinischen Klinik der Technischen Universität München

Ismaninger Str. 22, 81675 München Tel.: (0 89) 19 240

NÜRNBERG

Giftinformationszentrale der Medizinischen Klinik 2 des Klinikums Nürnberg Nord Professor-Ernst-Nathan-Str. 1, 90340 Nürnberg Tel.: (09 11) 398-24 51

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 16.08.2022

Quelle: Kohle-Compretten - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Medizinische Kohle
Zulassungsland Deutschland
Hersteller P&G Health Germany GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.02.1999
ATC Code A07BA01
Abgabestatus Freiverkäuflich
Verschreibungsstatus nicht verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Intestinale Adsorbenzien

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden