Was ist Lysatec und wofÜr wird es angewendet?
Der Wirkstoff von Lysatec ist Alteplase (siehe Abschnitt 6: Weitere Informationen). Er gehört zu der Gruppe von Medikamenten, die als thrombolytische Medikamente bekannt sind. Diese Arzneimittel wirken, indem sie Blutgerinnsel auflösen, die sich in Gefäßen gebildet haben.
Lysatec wird eingesetzt, um eine Anzahl von Krankheitsbildern zu behandeln, die von Blutgerinnseln verursacht werden:
Herzinfarkte, die durch Gerinnsel in den Herzkranzgefäßen verursacht werden (Myokardinfarkt)
Blutgerinnsel in den Lungenarterien (Lungenembolie)
Was müssen Sie beachten, BEvor Lysatec bei ihnen angewendet wird?
Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen Lysatec nicht verordnen und verabreichen,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Alteplase oder einen der sonstigen Bestandteile von Lysatec sind (siehe Abschnitt 6: ?Weitere Informationen?).
- wenn Sie zur Zeit oder kürzlich eine der nachfolgenden Krankheiten oder ein erhöhtes Blutungsrisiko haben bzw. hatten:
- eine Gerinnungsstörung oder erhöhte Blutungsneigung
- eine schwere oder gefährliche Blutung in irgendeinem Teil Ihres Körpers
- Blutung innerhalb des Gehirns oder des Schädels
- Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks in der Vorgeschichte (z. B. bösartigen Erkrankungen im Gehirn, krankhafter Aussackung von Gefäßen, Operationen am Gehirn oder Rückenmark)
- durch Blutung verursachter Schlaganfall (hämorrhagischer Schlaganfall)
- Schlaganfall unbekannter Ursache
- kürzlich (in den letzten sechs Monaten) durch ein verstopftes Blutgefäß im Hirn verursachter Schlaganfall (ischämischer Schlaganfall)
- unkontrollierbarer, sehr hoher Blutdruck
- bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis)
- Magengeschwür oder Darmgeschwür
- Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
- Gefäßanomalien wie z. B. eine lokale Gefäßaussackung (Aneurysma)
- bestimmte Tumorerkrankungen
- schwere Lebererkrankungen.
- wenn Sie Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen (orale Antikoagulanzien).
- wenn Sie jemals eine Operation des Gehirns oder des Rückenmarks hatten.
- wenn Sie eine größere Operation oder einen schweren Unfall in den letzten 3 Monaten hatten.
- wenn Sie vor kurzem (weniger als 10 Tage) eine äusserliche Herzmassage (zur Wiederbelebung) bekommen haben.
- wenn sie eine Geburt innerhalb der letzten 10 Tage hatten.
Ihr behandelnder Arzt wird Lysatec nur mit besonderer Vorsicht einsetzen,
- wenn Sie zur Zeit oder vor kurzem ein erhöhtes Blutungsrisko haben bzw. hatten, wie z. B. bei:
- kleineren Verletzungen
- Biopsien (Entnahme von Gewebe)
- Punktion eines größeren Blutgefäßes
- Injektion in das Muskelgewebe.
- wenn Sie schon einmal Lysatec bekommen haben.
Sehr häufig (tritt bei mehr als 1 von 10 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf)
- Blutungen oder Einblutungen (Hämatome) an der Einstichstelle.
- wieder auftretende Ischämie (Minderdurchblutung des Herzens).
- Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
- Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem)
- niedriger Blutdruck (Hypotonie).
- unregelmäßiger Herzschlag, nachdem die Durchblutung des Herzens wieder hergestellt wurde.
- Brustschmerzen (Angina pectoris).
Häufig (tritt bei weniger als 1 von 10 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf)
- Herzstillstand – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Schock (sehr niedriger Blutdruck) durch Herzversagen - ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- erneuter Herzinfarkt
- Blutungen im Atemwegsbereich wie z. B. Nasenbluten (Epistaxis) oder blutiger Auswurf (Hämoptyse) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Zahnfleischbluten.
- Magen- oder Darmblutungen, einschließlich blutigem Erbrechen oder Blut im Stuhl (Mälanea oder rektale Hämorrhagie), Blutungen im Mund.
- Blutungen in das Körpergewebe, die kleinflächige Verfärbungen unter der Haut verursachen (Ekchymosen).
- Blutungen im Bereich der Harn- oder Geschlechtsorgane, die zu Blutbeimengungen im Urin führen können (Hämaturie).
- Blutungen, die eine Bluttransfusion notwendig machen.
- Übelkeit (Nausea).
- Erbrechen.
- Fieber.
Gelegentlich (tritt bei weniger als 1 von 100 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf)
- Blutungen innerhalb des Schädels, z.B. Hirnblutungen (zerebrale Hämorrhagie) nach der Behandlung von Herzinfarkten (Myokardinfarkt) oder Blutgerinnsel in Lungenarterien (Lungenembolie) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Blutungen in den Herzbeutel (Hämopericard) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- innere Blutungen hinter den Bauchraum (retroperitoneale Blutungen) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Schäden an den Herzklappen (Mitralklappeninsuffizienz) oder an der Herzscheidewand (ventrikulärer Septumdefekt) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Ausbildung von Blutgerinnseln in den Lungen (Lungenembolie) nach der Behandlung des Herzinfarkts (Myokardinfarkt).
- Ausbildung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen, die in andere Organe des Körpers wandern können (thrombotische Embolisation). Die Symptome hängen davon ab, welche Organe betroffen sind.
- allergische Reaktionen, z. B. Nesselsucht (Urticaria) und Hautausschlag, Atembeschwerden (Bronchospasmus), Schwellung der Haut und Schleimhäute (Angioödem), niedriger Blutdruck oder Schock.
Selten (tritt bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf):
- Blutung innerer Organe, z. B. Blutung der Leber (hepatische Hämorraghie) oder der Lunge (pulmonale Hämorraghie) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Fettembolie (Cholesterinkristall-Gerinnsel), die in andere Organe des Körpers wandern können. Die Symptome hängen davon ab, welche Organe betroffen sind – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
Sehr selten (tritt bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf):
- schwere allergische Reaktion (z. B. lebensbedrohliche Anaphylaxie) – ein Abbruch der Behandlung kann erforderlich sein.
- Blutungen im Bereich der Augen (okulare Hämorraghie).
- Ereignisse, die das Nervensystem betreffen, z. B.:
- Krampfanfälle (Konvulsionen)
- Sprechstörungen
- Verwirrung oder Delirium (sehr schwere Verwirrung)
- Angstgefühl begleitet von Unruhe (Agitation)
- Depression
- Denkveränderungen (Psychose).
Diese Störungen treten oft im Zusammenhang mit einem Schlaganfall durch Blutgerinnselbildung oder Blutung im Gehirn auf.
Benachrichtigen Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn Sie glauben, eine dieser Nebenwirkungen sei bei Ihnen aufgetreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.