Melitrast 300

Melitrast 300
Wirkstoff(e)Iosarcol
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberDr. Franz Köhler Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haftung
ATC CodeV08AB13
Pharmakologische GruppeRöntgenkontrastmittel, iod-haltig

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
- Peripher-venöse digitale Subtraktionsangiographie
- Phlebographie
- Kontrastverstärkung bei der Computer-Tomographie
- Intravenöse Ausscheidungsurographie
- Retrograde Urethrozystographie
Was ist in Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten?
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Melitrast®300 während der Schwangerschaft ist bisher nicht erwiesen. Da in dieser Zeit eine Strahlenexposition ohnehin vermieden werden soll, muss schon deshalb der Nutzen einer Röntgenuntersuchung – ob mit oder ohne Kontrastmittel – sorgfältig abgewogen werden. Neben der Vermeidung einer Strahlenexposition des Feten ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse zu beachten.
Iodhaltige Röntgenkontrastmittel werden in geringem Umfang in die Muttermilch ausgeschieden. Nach Anwendung von Melitrast®300 sollte die Muttermilch aus Sicherheitsgründen für die Dauer von 2 Tagen verworfen werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Die Anwendung von Melitrast®300 sollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind. Eine ausreichende Hydratation sollte vor und nach Anwendung des Kontrastmittels sichergestellt sein; gegebenenfalls sollte eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, bis die Ausscheidung des Kontrastmittels erfolgt ist. Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung, Diabetes mellitus, multiplem Myelom, Hyperurikämie sowie bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und älteren Patienten.
Reaktionen des Immunsystems
Wie bei allen iodierten Röntgenkontrastmitteln können auch nach Anwendung von losarcol dosisunabhängige sog. pseudoallergische (allergoide) Reaktionen des Immunsystems unterschiedlichen Schweregrades und heterogener Symptomatik auftreten. Diese Reaktionen manifestieren sich gewöhnlich in Form von nicht schweren respiratorischen Symptomen oder Hautsymptomen wie milde Atembeschwerden, Hautrötung (Erythem), Urtikaria, Juckreiz oder Gesichtsödeme. Schwere Reaktionen wie Angioödem, Subglottisödem, Bronchospasmus und Schock sind selten. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach der Kontrastmittelgabe auf. In seltenen Fällen können Spätreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten.
Derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar. Es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittelreaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition (Allergien) und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten. Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhöht. Am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung sollte daher eine möglichst ausführliche Anamnese hinsichtlich der oben genannten Risikofaktoren stehen.
Bei Patienten mit allergischer Diathese und bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeitsreaktion ist die Indikation besonders streng zu stellen. In solchen Fällen sollte vor der Kontrastmitteluntersuchung eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden erwogen werden.
Vorbereitung auf Notfälle
Unabhängig von Menge und Art der Verabreichung können bereits geringfügige allergoide Symptome erste Anzeichen einer schwerwiegenden, behandlungsbedürftigen anaphylaktoiden Reaktion sein. Deswegen sollten iodierte Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind. Hierzu zählen die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung, eine ausreichende ärztliche Erfahrung sowie geschultes Assistenzpersonal. Maßnahmen zur sofortigen Behandlung einer schwerwiegenden Reaktion sollten daher grundsätzlich vorbereitet und die hierfür notwendigen Notfallmedikamente bzw. Notfallbesteck bereitgestellt sein. Bei drohendem Schockzustand muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort unterbrochen und – wenn notwendig – über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden.
Gegebenenfalls ist für die Notfallbehandlung unverzüglich qualifiziertes zusätzliches ärztliches oder Pflegepersonal heranzuziehen. Aus dem klinischen Bild ergibt sich die notwendige allgemeine und medikamentöse Therapie. Neben den Basismaßnahmen, wie sie bei jeder Reanimation indiziert sind, ist der Einsatz von Medikamenten entsprechend der jeweiligen Symptomatik angezeigt:
Schweregrad und Lokalisation:
I. Haut
Symptome Flush, Urtikaria, etc.
Therapie Hauterscheinungen klingen im Allgemeinen ab, wenn die Kontrastmittelzufuhr gestoppt wird. Gegebenenfalls können zusätzlich Antihistaminika gegeben werden
II. Hämodynamik
Symptome Pulsfrequenzerhöhung 20/min
Blutdruckabfall 20 mm Hg
Respiration
Symptome Dyspnoe
Magen-Darm
Symptome Nausea, Erbrechen
Therapie Neben Antihistaminika sollten Kortikosteroide i.v., z. B. 100 mg Prednisolon, zur Anwendung kommen.
III. Hämodynamik
Symptome Schock
Glatte Muskulatur
Symptome Spasmus (Bronchien, Uterus)
IV. Herz, Respiration:
Symptome: Kreislauf- und Atemstillstand.
Eine weitergehende Differenzierung zwischen den beiden Schweregraden III und IV ist in der Konsequenz für die medikamentöse Therapie kaum möglich.
Die Reihenfolge der Medikation und die Dosierung sind folgende:
1. Epinephrin 0,05-0,1 mg i.v. (Suprarenin 1 ml mit 9 ml isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt, davon 0,5 - 0,1 mg intravenös.
Wiederholung dieser Dosis in Abhängigkeit von der Wirkung und dem Zustand des Patienten in 1 bis 2 Min. Eine genaue Überprüfung der Blutdruckwerte, vor allem auch der Herzaktionen (Herzrhythmusstörung), ist erforderlich.
2. Kortikosteroide, z.B. Prednisolon in einer Dosierung von mind. 500-1000 mg. i.v.
Für die einzelnen Anwendungsarten sind folgende Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise zu beachten
Periphere Arteriographie
In der Arterie, in die injiziert werden soll, sollte Pulsation vorhanden sein. Bei Thrombangiitis obliterans oder aszendierenden Infektionen in Verbindung mit schweren Ischämien sollte die Angiographie nur mit besonderer Vorsicht, wenn überhaupt, durchgeführt werden.
Phlebographie
Bei Patienten mit Verdacht auf Thrombosen, Phlebitis, schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen Totalverschluss des Venensystems, ist besondere Vorsicht geboten. Um Extravasation während der Injektion zu vermeiden, wird eine Röntgendurchleuchtung empfohlen.

Wie wird es angewendet?

Zur intravenösen und intraarteriellen Injektion und Infusion. losarcol ist ein Diagnostikum, das bei den vorgesehenen Anwendungsgebieten einmalig verwendet wird. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich. Grundsätzlich soll ein Kontrastmittel erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Soll das Arzneimittel mit einem automatischen Applikationssystem gegeben werden, muss die Eignung für die beabsichtigte Anwendung vom Medizinproduktehersteller belegt sein. Die Anwendungshinweise der Medizinprodukte sind unbedingt zu beachten. Bei Säuglingen und Kleinkindern verbietet sich der Einsatz eines automatischen Applikationssystems.
Die Durchstechflaschen sind keine Mehrdosenbehältnisse. Der Gummistopfen sollte also nie öfter als einmal durchstochen werden. Zu empfehlen ist die Verwendung einer Entnahmekanüle zum Durchstechen des Stopfens und Aufziehen des Kontrastmittels, wobei so auch die wiederholte Entnahme anteiliger Kontrastmittelmengen durch die gleiche Kanüle im Rahmen eines Untersuchungsganges möglich ist. Das Kontrastmittel sollte erst unmittelbar vor Gebrauch aufgezogen werden. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei Patienten, die mit ß-Blockern behandelt werden, können Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Blutdruckabfall, Bradykardie und Bronchospasmus in verstärkter Form auftreten, insbesondere wenn Bronchialasthma vorliegt. Darüber hinaus ist in Betracht zu ziehen, dass Patienten, die ß-Blocker erhalten, auf die Standardbehandlung gegen Überempfindlichkeitsreaktionen mit ß-Agonisten möglicherweise nicht ansprechen.
Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen, (z.B. Phenothiazinderivate, Analeptika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika) können - insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden – die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit ärztlich vertretbar, sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimitteln 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.
Bei Patienten, die mit Interferonen und Interleukinen behandelt wurden, können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache ist hierfür bisher nicht bekannt. Die gleichzeitige Anwendung von Antidiabetika vom Biguanid-Typ kann bei vorbestehender diabetischer Nephropathie in Einzelfällen zu einer Laktatazidose führen (siehe Abschnitt Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise).
Beeinflussung diagnostischer Tests
lodsubstituierte Röntgenkontrastmittel können die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für Radioisotope zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen für 2 bis 6 Wochen vermindern.
Es ist zu beachten, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!
Inkompatibilitäten
Melitrast® 300 nicht mit anderen therapeutischen oder diagnostischen Präparaten vermischt applizieren!
Dosierungsanleitung
Kontrastmittel, die vor der Applikation auf Körpertemperatur erwärmt werden, sind besser verträglich und lassen sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren. Die Dosis richtet sich u. a. nach Alter, Gewicht, und Nierenfunktion, Allgemeinzustand, klinischer Fragestellung, Untersuchungsmethode und Untersuchungsregion. Üblicherweise werden die gleichen lodkonzentrationen und Volumina verwendet wie bei anderen nichtionischen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Es sollte die niedrigste Dosierung, die zum Erzielen des gewünschten Untersuchungsergebnisses ausreicht, gewählt werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen beruhen auf den allgemeinen Erfahrungen mit nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sowie auf den mit losarcol durchgeführten klinischen Studien.
Die Gesamtdosis von 0,6 g Iod pro kg Körpergewicht sollte pro Untersuchungstag nicht überschritten werden. Dies entspricht bei Melitrast® 300 einem Volumen von 2 ml pro kg Körpergewicht.
Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe Abschnitt Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.
Diätempfehlungen
Der Patient sollte in den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen.
Vortesten
Nicht empfohlen wird ein Vortesten auf Überempfindlichkeit mit einer geringen Kontrastmitteldosis, da dies nicht nur keine Aussagekraft besitzt, sondern gelegentlich selbst zu schwerwiegenden, teils fatalen Überempfindlichkeitsreaktionen geführt hat.
Darstellung der Nieren und Harnwege (intravenöse Urographie)
Bei der intravenösen Urographie ist zu beachten, dass die physiologische Konzentrationsschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren relativ hohe Kontrastmitteldosen erfordert.
Computertomographie (CT)
losarcol sollte als intravenöse Schnellinjektion, falls vorhanden mittels Hochdruckinjektor, verabreicht werden. Für langsame Scanner wird empfohlen die Hälfte der Dosis als Bolus, die restliche Dosis innerhalb von 2 bis 6 Minuten zu maximaler Höhe, zu erreichen ist. Scanbeginn ist nach dem Ende der ersten Applikationsphase. Bei der Spiral-CT, insbesondere bei der multi-slice-Technik wird eine Vielzahl an Informationen während des Luftanhaltens erfasst. Um den Effekt der intravenösen Bolusinjektion in der zu untersuchenden Region zu optimieren (zeitlich unterschiedliche Anreicherung in den einzelnen pathologisch veränderten Geweben), wird die Verwendung eines automatischen Hochdruck sowie die Verabfolgung des Bolus empfohlen.
Bei der CT sind die erforderlichen Kontrastmittelmengen und die Applikationsgeschwindigkeiten abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät (z. B. Scan-und Bildaufbauzeiten). Bei langsamer arbeitenden Apparaten ist die Infusion vorzuziehen, für die schnellen Scanner die Bolusinjektion.
Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
Die intraarterielle DSA führt in vielen Fällen auch dann noch zu kontrastreichen Darstellungen großer Gefäße sowie der Arterien von Hals, Kopf, Nieren und Extremitäten, wenn die lodkonzentration der jeweils eingesetzten losarcol – Lösung zur konventionellen Angio-graphie nicht ausreicht. Diese Methode empfiehlt sich deshalb für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Das diagnostisch erforderliche Volumen ist im Einzelfall vom Arzt festzulegen.
Peripher-venöse digitale Substraktionsangiographie
In Abhängigkeit von der darzustellenden Körperregion beträgt die übliche Dosierung bei Erwachsenen pro Injektion 30 bis 50 ml Melitrast® 300. Die Injektionen können, falls erforderlich, wiederholt werden, wobei die Gesamtdosis nicht mehr als 250 ml betragen sollte. Als Flussrate werden 8 bis 12 ml pro Sekunde empfohlen.
Phlebographie:
Zur Darstellung der Armvenen werden 20 bis 40 ml, der Beckenvenen 40 bis 50 ml und der Beinvenen 25 bis 60 ml Melitrast® 300 empfohlen.
Computertomographie (CT):
In der kranialen CT werden zur Kontrastverstärkung von Tumoren und anderen Läsionen 1 bis maximal 2 ml Melitrast® 300 je kg Körpergewicht gleichmäßig im Allgemeinen in 2 – 6 Minuten intravenös injiziert oder infundiert.
Scanbeginn:
- Arteriovenöse Gefäßmißbildungen, Aneurysmen u. a. gefäßeigene pathologische Prozesse:
sofort bis spätestens 5 Minuten nach Applikationsende
- Gefäßreiche Tumoren:
bis 5 Minuten oder geringfügig später nach Applikationsende
Gefäßarme Läsionen:
10 – 15 Minuten nach Applikationsende
Die Zeitdifferenzen ergeben sich aus dem Blutspiegelmaximum des Kontrastmittels sofort nach der Verabfolgung sowie der zeitlich unterschiedlichen Anreicherung in den einzelnen pathologisch veränderten Geweben.
Für langsame Scanner wird eine zweiphasige Gabe von 100 ml (50 ml in etwa 3 Minuten, den Rest in etwa 7 Minuten) empfohlen, womit ein relativ konstanter Blutspiegel, wenn auch nicht von gleicher maximaler Höhe, zu erreichen ist. Scanbeginn nach dem Ende der ersten Applikationsphase.
2. Bei der Ganzkörper-CT sind die erforderlichen Kontrastmittelmengen und die Applikationsgeschwindigkeiten abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät (z.B. Scan- und Bildaufbauzeiten). Bei langsamer arbeitenden Computertomographen ist die Infusion vorzuziehen, für die schnellen Geräte die intravenöse Bolusinjektion.
Intravenöse Ausscheidungsurographie:
Bei erwachsenen normalgewichtigen Patienten sollte etwa 1 ml Melitrast® 300 je kg Körpergewicht nicht unterschritten werden. Eine Erhöhung der Dosis ist möglich, falls es in besonderen Fällen für nötig gehalten wird, z.B. bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Die physiologische Konzentrationsschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren erfordert relativ hohe Kontrastmitteldosen:
Säuglinge 1,0 g Iod/kg KG = ~ 3 ml Melitrast® 300/kg KG
Kleinkinder 0,5 g Iod/kg KG = ~ 1,5 ml Melitrast® 300/kg KG
Aufnahmezeiten nach Verabreichung von 50 ml Melitrast® 300 in 1-2 Minuten:
Parenchym:
3-5 (5-10) Minuten nach Applikationsbeginn
Nierenbecken-Kelchsystem und Ureteren:
8-15 (12-20) Minuten nach Applikations-beginn
Kontrastarme Darstellungen können Spätaufnahmen erforderlich machen.
Für jüngere Patienten ist eher der jeweils frühere, für ältere der spätere Zeitpunkt zu wählen. Bei Kleinkindern und Säuglingen empfiehlt sich die erste Aufnahme bereits nach etwa 5 Minuten (Applikationszeit: 2 bis 3 Minuten).
Retrograde Urethrozystographie:
Bei der Darstellung der Harnblase nach Verdacht auf Tumor, Fistel, Reflux oder Blasenentleerungsstörungen wird Melitrast® 300 durch die Harnröhre mit einem entsprechenden Infusionsbesteck und Katheter infundiert.
Je nach Alter und Gewicht des Patienten ist das diagnostisch erforderliche Volumen (50-300 ml) vom Arzt festzulegen. Einlaufdruck und Einlaufgeschwindigkeit werden durch Höhenverstellung (30 bis 60 cm) der Infusionsflasche und mit Rollklemmen geregelt.
Die Röntgenaufnahme erfolgt unmittelbar nach der Infusion bzw. Instillation. Nach Entfernen des Katheters wird die Blase unter Durchleuchtung entleert. Blasenentleerungsstörungen unterschiedlicher Genese (z.B. Striktur der Harnröhre bei Prostatahyperplasie) können somit diagnostiziert werden.
Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bei der Ausscheidungsurographie halten manche Untersucher geringere Dosen von Melitrast® 300 für ausreichend: 3 bis 5 ml/kg KG (1. Lebensjahr), 2,5 bis 3 ml/kg KG (2. Lebensjahr) und 2,5 ml/kg KG (3. Lebensjahr) bzw. im Allgemeinen 1,5 bis 2,5 ml Melitrast® 300.
Überdosierung
Eine Überdosierung kann zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären und respiratorischen unerwünschten Wirkungen führen. Das Ziel der Behandlung einer Überdosierung wird daher die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen und die sofortige Einleitung einer symptomatischen Therapie sein. Bei versehentlicher Überdosierung ist der Wasser- und Elektrolythaushalt durch Infusionen auszugleichen. Die Nierenfunktion muss mindestens über die nächsten drei Tage kontrolliert werden. Falls erforderlich, kann der überwiegende Teil des Kontrastmittels durch Hämodialyse aus dem Organismus eliminiert werden.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der intravasalen Anwendung sind gewöhnlich leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es wurden aber auch schwere und lebensbedrohliche Reaktionen bis hin zu Todesfällen beobachtet.
Die am häufigsten berichteten Reaktionen sind Hitze- und Schmerzgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Hautrötung, Geschmacks- und Empfindungsstörungen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

sehr häufig? 10%
häufig< 10%, aber ? 1%
gelegentlich< 1%, aber ? 0,1%
selten< 0,1%, aber ? 0,01%
sehr selten< 0,01%
nicht bekanntHäufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Nebenwirkungen im Bereich des Immunsystems
Allergoide Reaktionen
Gelegentlich: Erythem, Urticaria, sonstige Schleimhautreaktionen
Selten: Ödem, Hypersalivation
RR-Abfall mit allergoider Symptomatik, Herzrasen
RR-Anstieg, kurzfristige Rhythmusstörungen, Schock
Dyspnoe, Niesen, Hustenreiz
Sehr selten: Asthmaanfall bei bekanntem Asthma
Nebenwirkungen im Bereich des Nervensystems
Gelegentlich: Beklemmung
Selten: Zittern/Frösteln/Unruhe, leichte Benommenheit, Sprachstörung, Kopfschmerz, Parästhenien, Vagale Reaktion
Nebenwirkungen im Bereich des Verdauungssystems
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen
Selten: Schluckbeschwerden
Nicht in dieser Packungsbeilage erfasste Nebenwirkungen sind dem Arzt oder Apotheker mitzuteilen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Die Haltbarkeit beträgt 18 Monate.
Nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatums soll das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.
Art der Aufbewahrung
Vor Licht und ionisierenden Strahlen geschützt und nicht über 25C lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Vxx/0310 10562000

Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 ml Lösung enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
678,8 mg losarcol
Iosarcolkonzentration 678,8 mg/ml
Iodkonzentration 300 mg Iod/ml
Sonstige Bestandteile
Natriumcalciumedetat, Trometamol, Wasser für Injektionszwecke
pH-Wert: 6,50 – 7,20
Viskosität bei 20°C: 17,08 – 18,88 mPa.s
Viskosität bei 37°C: 8,76 – 9,68 mPa.s
Osmolalität: 675 – 770 mOsmol/kg H2O
Osmolarität: 447 – 510 mOsmol/l Lsg.
Molekulargewicht: 862,19 g/mol
Die Osmolalität der Lösung liegt, bedingt durch einen Anstieg des Gehaltes der ionischen Komponente Diatrizoylsarkosin, innerhalb der Haltbarkeitsdauer zwischen 675 – 770 mOsmol/kg H20.
Darreichungsform und Inhalt
Ampullen zu 10, 20 oder 30 ml Lösung in Packungen zu 5.
Durchstechflaschen aus Glas mit Elastomerstopfen und Bördelkappe zu 50, 75, 100, 200, 250 und 500 ml Lösung in Packungen zu 1 und 10.
Pharmazeutischer Unternehmer
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
Werner-von-Siemens-Str. 22 – 28
64625 Bensheim
Telefon: 06251 1083-0 - Telefax: 06251 1083-146
E-Mail: info@koehler-chemie.de, www.koehler-chemie.de
Stand der Information
März 2010

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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