Methiotrans

Methiotrans
Wirkstoff(e)L-Methionin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberAbbott GmbH & Co. KG
ATC CodeG04BA04
Pharmakologische GruppeUrologika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
Zur Harnansäuerung mit dem therapeutischen Ziel:
- Optimierung der Wirkung von Antibiotika mit Wirkungsoptimum im sauren Urin
(pH 4 - 6): z. B. Ampicillin, Carbenicillin, Nalidixinsäure, Nitrofurane.
- Vermeidung der Steinneubildung bei Phosphatsteinen (Struvit, Karbonatapatit, Brushit).
- Hemmung des Bakterienwachstums.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung von Methiotrans® bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Methiotrans® sollte deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Was ist Methionin und wie wirkt es?
Methionin ist ein lebenswichtiger Nahrungsstoff für den Eiweißaufbau im menschlichen Körper. Da er nicht vom Körper selbst gebildet wird, muss er genau wie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe über die Nahrung zugeführt werden.
In höheren Dosen als jene, welche durch die Nahrung zugeführt werden, führt Methionin zu einer natürlichen Ansäuerung des Harns. Diese Eigenschaft von Methionin wird zu therapeutischen Zwecken wie folgt genutzt: zur Hemmung der Keimvermehrung bei Harnwegsinfektionen, die meistens durch eine krankhafte Verschiebung des Harn-pH-Wertes in den basischen Bereich gekennzeichnet sind. Ferner kann durch die zusätzliche Einnahme von Methionin die Wirkung bestimmter Antibiotika bei der Behandlung von Harnwegsinfekten gesteigert werden. Darüber hinaus wird Methionin zur Verhinderung der Bildung bestimmter Harnsteine (sog. Infekt-/Phosphatsteine) eingesetzt, die sich im alkalischen Harn vermehrt bilden bzw. zur Verbesserung der Auflösung einer bereits eingetretenen Steinbildung.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 2 – 3 Litern am Tag unterstützt die Einnahme von Methionin (Methiotrans).
(Danebengesetzt folgender Kontrollkalender mit Raum für 20 Tage:)

DatumTageszeitTabl.Harn-pH-Wert
Optimaler Bereich
5,05,45,76,06,46,8
morgens
mittags
abends

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Methiotrans darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Methionin oder einen der sonstigen Bestandteile von Methiotrans sind
- bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen (Homocysteinurie)
- bei Harnsäure- und Zystinsteinleiden (Stoffwechselprodukte)
- bei Niereninsuffizienz (Einschränkung der Nierenfunktion)
- bei Oxalose (vermehrte Ablagerung von Calciumoxalatkristallen im Nierengewebe und/oder anderen Organen)
- bei Methionin-Adenosyltransferase-Mangel (Stoffwechselerkrankung)
- bei metabolischer Azidose (Blutansäuerung)
- bei renaler tubulärer Azidose (Blutansäuerung) sowie
- bei Säuglingen.
Wegen der Gefahr der Synthese neurotoxischer Merkaptane im bakteriellen Stoffwechsel soll bei Patienten mit Leberinsuffizienz oder hepatogener Enzephalopathie (durch eine Lebererkrankung verursachte Hirnveränderung) kein Methionin verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Methiotrans ist erforderlich
Bei einem Mangel an Folsäure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 kann es unter der Behandlung mit Methionin zu einer Erhöhung des Homocysteinplasmaspiegels kommen. Ein vermehrtes Auftreten von Homocystein im Blut kann als unabhängiger Risikofaktor für die zur ?Verkalkung? führenden Wandveränderungen der Blutgefäße angesehen werden.
Bei einer Langzeitanwendung von Methiotrans® ist daher auf eine Folsäure- und Vitamin-B-reiche Ernährung zu achten. Gegebenenfalls sollte eine ergänzende Einnahme erfolgen.
Im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion kann der Homocysteinblutspiegel erhöht sein. Deshalb ist vor einer Behandlung mit Methionin die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen.
Unter Behandlung mit Methionin kann es zu einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin kommen. Bei Langzeitbehandlung mit Methiotrans® ist deshalb auf eine regelmäßige Kontrolle des Mineralhaushaltes zu achten.
Bei Azidose-gefährdeten Patienten sollte die langfristige Behandlung mit
Methiotrans® unter regelmäßiger Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes im Blut erfolgen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Methionin während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie Methiotrans nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen und nur, wenn dieser eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen hat.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine Vorsichtsmaßnahmen bekannt.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Methiotrans einzunehmen?
Nehmen Sie Methiotrans immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
3-mal täglich 1-2 Filmtabletten (entsprechend 3 x 0,5 - 1 g Methionin täglich).
Bei nicht Azidose-gefährdeten Patienten kann in besonderen Fällen die Dosierung bis auf 10 g/Tag erhöht werden.
Therapeutisch angestrebt wird ein pH-Wert des Urins kleiner pH 6. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Wirkung von Methiotrans® auch erst nach 5 - 6 Tagen eintreten kann.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtabletten bitte mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt und richtet sich ausschließlich nach der therapeutischen Notwendigkeit.
Nehmen Sie Methiotrans nicht ohne Rat Ihres Arztes oder Apothekers ein.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Methiotrans zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Methiotrans eingenommen haben, als Sie sollten
Akute Vergiftungen sind nicht bekannt.
Wenn Sie die Einnahme von Methiotrans vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die weitere Einnahme von Methiotrans abbrechen
Bitte unterbrechen Sie die Behandlung mit Methiotrans nicht, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt oder Apotheker abgesprochen zu haben.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Methiotrans mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Methiotrans® kann zur Verschlechterung der Wirksamkeit von Levodopa bei Patienten mit Morbus Parkinson führen. Eine erhöhte Dosierung von Methionin sollte bei diesen Patienten vermieden werden.
Methiotrans® kann die Wirkung von Wirkstoffen wie z.B. Penicilline, Sulfonamide und
Nalidixinsäure verstärken.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Methiotrans Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Methiotrans nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Bei Azidose-gefährdeten Patienten kann es zur Verschiebung des Blut-pH-Wertes in den sauren Bereich kommen. Falls notwendig, wird eine Korrektur des Säure-Basen-Haushaltes empfohlen.
Die Einnahme von Methiotrans kann zu Erbrechen, Übelkeit, Schläfrigkeit und Reizbarkeit führen. Gegebenenfalls kann eine symptomatische Therapie erfolgen.
Informieren Sie bitte auch Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Weitere Informationen

Was Methionin enthält
Der Wirkstoff ist Methionin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Maisstärke, Crospovidon, Talkum, Hyprolose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 6000, Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)methacrylat-co-methylmethacrylat] (1:2:1), Triacetin, Titandioxid, Eisenoxide und –hydroxide.
Wie Methiotrans aussieht und Inhalt der Packung:
OP mit 40 (N2) Filmtabletten
OP mit 100 (N3) Filmtabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
Abbott GmbH & Co. KG
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
Telefon: (06122) 58-0
Telefax: (06122) 58-1244
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2006.
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Weitere wissenswerte Informationen
Liebe Patientin, lieber Patient!
Ihre Ärztin/ Ihr Arzt hat Ihnen das Arzneimittel Methiotrans verordnet. Wir möchten
Ihnen noch einige weiterführende Informationen zur Anwendung dieses Arzneimittel geben und Ihnen zeigen, wie Sie durch Ihre aktive Mithilfe zum Therapieerfolg beitragen können.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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