Wie alle Arzneimittel kann Minprog Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen zu erheblichen Beeinträchtigungen führt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. |
Sehr häufige und häufig auftretende Nebenwirkungen wie Atemstillstand, Erröten der Haut, Fieber, verlangsamte Herztätigkeit und niedriger Blutdruck sind dosisabhängig (siehe Abschnitt 2).
Bei Kindern mit angeborenen schweren Herzfehlern wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig:
Übermäßig stark ablaufende Blutgerinnung, wobei Gerinnungsfaktoren verbraucht werden und daraus schließlich eine Blutungsneigung resultiert (disseminierte intravaskuläre Koagulation).
Gelegentlich:
Blutarmut, vermehrte Blutfülle, Verminderung der Blutplättchen, Blutungen, Anstieg des C-reaktiven Proteins (Hinweis auf eine entzündliche Erkrankung).
Selten:
Veränderungen der Anzahl der weißen Blutkörperchen, Anstieg der Blutplättchen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig:
Erhöhung der alkalischen Phosphatase bei Langzeittheraphie (ein Enzym, welches im Skelettsystem, der Leber und den Gallengängen vorkommt).
Gelegentlich:
Erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut, erhöhter oder erniedrigter Blutkaliumspiegel, erniedrigter Blutkalziumspiegel, erniedrigter Blutzuckerspiegel, erhöhrter Blutzuckerspiegel mit Anstieg von Ketonkörpern (Ketonkörper ist ein Begriff für bestimmte Substanzen, z.B. Aceton und Acet- Essigsäure, die beim Abbau von Fetten als Zwischenprodukt entstehen)*.
*Bei Verabreichung an das Neugeborene einer Zuckerkranken.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig:
Fieber, Überwärmung des Körpers. Häufig:
Vom Gehirn ausgehende (zerebrale) Krampfanfälle, krampfartiges Muskelzucken, Kopfschmerzen. Gelegentlich:
Überstrecken des Nackens, Übererregbarkeit, Nervosität, Lethargie, Schwindel, Missempfindung (z.B. Kribbeln) in Händen und Füßen.
Selten:
Verwirrtheitszustände.
Herzerkrankungen
Häufig:
Zu niedriger Blutdruck, verlangsamte oder beschleunigte Herztätigkeit, Herzstillstand. Gelegentlich:
Schock, stauungsbedingtes Herzversagen, Herzrythmusstörungen, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge infolge einer Herzschwäche, Brustschmerzen, Herzklopfen, Schwindel.
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Erröten der Haut. Häufig:
Niedriger Blutdruck. Nicht bekannt:
Schädigung des Ductus arteriosus Botalli, der Lungenarterie oder der Hauptschlagader (Wandschwächung mit Flüssigkeitsansammlung, Rissbildung und Aussackung von Blutgefäßen) bei Langzeittherapie (siehe Abschnitt 2).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mittelfells
Sehr häufig:
Atemstillstand (dosisabhängig) (siehe Abschnitt 2). Gelegentlich:
Plötzliche Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, verlangsamte oder beschleunigte Atmung, pfeifende Atmung, Atemnot einschließlich Abflachung der Atmung.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig:
Durchfall, Verdickung der Magenschleimhaut mit Verschluss des Magensausgangs bei Langzeittherapie (dosisabhängig) (siehe Abschnitt 2).
Gelegentlich:
Entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, die durch annormal langen Rückfluss (Reflux) von Magensäure hevorgerufen wird, mit dem häufigsten Symptom von Sodbrennen, Bauchfellentzündung, nekrotisierende Enterokolitis (entzündliche Erkrankung des Dünn- und Dickdarms mit Zerstörung der Darmschleimhaut).
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:
Erhöhte Leberwerte (Bilirubin und Transaminasen).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:
Rötung, Schwellung. Selten:
Allergische Reaktionen (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Hitzegefühl, Schüttelfrost, Schweißausbruch).
Skelettmuskel-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig:
Vermehrte Knochenbildung langer Knochen, Mineralisationsstörungen von Deckknochen (Bindegewebsknochen des Hirn- und Gesichtsschädels) bei Langzeittherapie (siehe Abschnitt 2). Gelegentlich:
Gelenksbeschwerden.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich:
Nierenversagen, stark verringerte bzw. fehlende Harnproduktion, Ausscheiden von Blut im Harn.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig:
Fieber.
Häufig:
Blutvergiftung (Sepsis). Gelegentlich:
Infektionen, Unterkühlung, Nesselausschlag, Toleranzentwicklung, Erwärmung, Schwellung, Schmerzen, lokalisierte Schwellung am Verabreichungsort, Rötung und Entzündung der infundierten Vene, Gefäßschmerz, Entzündung von Blutgefäßen.
Diese Nebenwirkungen sind großteils umkehrbar und lassen sich durch Dosisreduktion vermindern. Selten:
Blutpfropfen (Thrombose) an der Katheterspitze und lokale Blutung. Sehr selten:
Allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktionen, die mit Blutdruckabfall, Schwindel und Übelkeit einhergehen können.
Für bestimmte Nebenwirkungen besonders gefährdet sind Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 2 kg (Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen, Atemabflachung) und blausüchtige Kinder (Atemabflachung). Ebenso besteht eine solche Gefährdung bei einer Infusionsdauer von mehr als 48 Stunden (Herz-Kreislauf- und zentralnervöser Nebenwirkungen) und bei einer Übersäuerung des Blutes (pH von 7,1 oder weniger) (Zentralnervensystem). Siehe Abschnitt 2.
Langzeitanwendung
Bei Langzeitbehandlung werden bei 50 bis 60 % der Patienten eine vermehrte Knochenbildung langer Knochen (Hyperostose), Mineralisationsstörungen von Deckknochen (Bindegewebsknochen des Hirn- und Gesichtsschädels) und eine Erhöhung bestimmter Laborwerte (alkalische Phosphatase) beschrieben, die sich nach Absetzen des Arzneimittels zurückbilden.
Ferner wurde bei Langzeittherapie eine Schädigung des Ductus arteriosis Botalli, der Lungen- oder der Hauptschlagader (Wandschwächung mit Wasseransammlung, Rissbildung und/oder Aussackung) sowie Durchfall, der nicht auf eine Therapie anspricht, beobachtet.
In Einzelfällen kann es bei Langzeittherapie aufgrund einer dosisabhängigen Verdickung der Magenschleimhaut zu einem Verschluss des Magenausgangs kommen. Das Auftreten dieser Nebenwirkung wird bei 7 % der Patienten beschrieben (siehe Abschnitt 2).