Mycobutin darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Rifabutin, andere Rifamycine (z. B. Rifampicin) oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei schweren Leberfunktionsstörungen wie Verschlussikterus (eine Art Gelbsucht), aktive knotige Veränderung der Leber (Leberzirrhose) oder akute Leberentzündung.
Aufgrund nicht ausreichender klinischer Erfahrung sollte Mycobutin bei Kindern nicht angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Mycobutin einnehmen.
Beenden Sie die Einnahme von Mycobutin und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines der folgenden Symptome beobachten:
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Hautausschlag, Fieber
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geschwollene Lymphknoten und Veränderung des Blutbilds.
Diese Symptome können eine Reaktion des Körpers auf die Einnahme des Arzneimittels sein (Medikamentenausschlag mit Veränderungen der Konzentration der weißen Blutkörperchen (Eosinophilie) und systemischen Symptomen (DRESS)).
Eine leichte Verschlechterung der Leberwerte erfordert keine Dosiseinschränkung. Bei Patienten mit schweren Leberschäden kann eine Dosisreduktion notwendig sein. Eine leichte bis mäßig eingeschränkte Nierenfunktion erfordert keine Dosisanpassung. Schwere Nierenschäden (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) erfordern eine Dosisreduktion von 50 %.
Während der Anwendung von Mycobutin wird empfohlen, die Zahl der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen sowie die Leberenzyme regelmäßig zu überwachen.
Deutliche Veränderungen im Leberfunktionstest oder in der Zahl der Blutzellen sollten, wie bei den meisten Arzneimitteln, sorgfältig beobachtet werden. Gegebenenfalls muss die Behandlung eingestellt werden, wenn dauerhaft deutliche Veränderungen auftreten.
Wenn Mycobutin in Kombination mit Clarithromycin (oder anderen Makroliden), Ritonavir und/ oder Fluconazol (und verwandten Substanzen wie Itraconazol) gegeben wird, sollten die Patienten hinsichtlich einer möglicherweise auftretenden Augenentzündung sorgfältig überwacht werden. Bei Verdacht auf eine Augenentzündung sollte ein Augenarzt hinzugezogen werden und, falls erforderlich, die Behandlung mit Mycobutin eingestellt werden.
Mycobutin kann eine rot-orange Färbung des Harns hervorrufen. Auch Haut und Körperausscheidungen können gefärbt werden. Kontaktlinsen, insbesondere weiche, können dauerhaft verfärbt werden.
Sollte es bei Ihnen während oder nach (bis zu 2 Monaten) der Behandlung mit Mycobutin zu schweren, anhaltenden Durchfällen kommen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt auf.
Einnahme von Mycobutin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/ angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/ anzuwenden.
Rifabutin (der Wirkstoff in Mycobutin) aktiviert Cytochrom-F-Enzyme der Leber. Dadurch kann der Abbau anderer Stoffe, die ebenfalls über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden, beschleunigt oder deren Wirkung vermindert bzw. verkürzt werden. Bei Stoffen mit enger therapeutischer Breite ist nach Beginn und nach Absetzen einer Rifabutin-Therapie die Dosierung anzupassen.
Aus diesem Grund kann während der Behandlung mit Mycobutin eine Empfängnisverhütung mit hormonellen Kontrazeptiva („Pille“) nicht ausreichend sein. Die Patientinnen sollten daher andere
schwangerschaftsverhütende Maßnahmen ergreifen.
In ähnlicher Weise kann Mycobutin die Aktivität von Schmerzmitteln, Blutgerinnungshemmern, Kortikosteroiden, Ciclosporin, Cotrimoxazol, Digitalis (außer Digoxin), Dapson, oralen Antidiabetika, Opiaten, Phenytoin, Tacrolimus und Chinidin vermindern. Signifikante Wechselwirkungen mit Ethambutol, Theophyllin, Sulfonamiden, Pyrazinamid, Fluconazol und Zalcitabin (DDC) sind bei oben beschriebenem Metabolismus nicht zu erwarten.
Obwohl Rifabutin und Rifampicin Ähnlichkeiten aufweisen, sind sie deutlich unterschiedlich in ihrer Verfügbarkeit im Körper und in ihrem enzyminduzierenden Potenzial. Die enzyminduzierenden Eigenschaften von Rifabutin sind etwa zwei- bis dreimal geringer als die von Rifampicin. Daher sind die zu erwartenden Wechselwirkungen mit Rifabutin geringer als die mit Rifampicin.
Obwohl pharmakokinetische Daten darauf hinweisen, dass Mycobutin in Kombination mit Zidovudin dessen Wirkstoffspiegel reduziert, hat eine große kontrollierte klinische Studie gezeigt, dass diese Veränderung von keiner klinischen Bedeutung ist.
Bei gleichzeitiger Gabe von Mycobutin und Stoffen, welche das Cytochrom-F-Enzymsystem hemmen, wie z. B. Cimetidin, kann eine Dosisreduktion angezeigt sein. Eine Erhöhung der Wirkstoffspiegel von Rifabutin ist auch bei gleichzeitiger Gabe anderer Wirkstoffe, wie z. B. Erythromycin, Ketoconazol und Itraconazol, nicht auszuschließen.
Die gleichzeitige Gabe von Rifabutin und Posaconazol führt zu einem höheren Wirkstoffspiegel von Rifabutin und zu einem niedrigeren von Posaconazol. Eine Kontrolle der Nebenwirkungen von Rifabutin ist erforderlich.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin und Voriconazol kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Gleichzeitig werden die Wirkstoffspiegel von Voriconazol erniedrigt, sodass unter einer positiven Nutzen-Risiko-Abwägung die Erhaltungsdosis von Voriconazol erhöht werden muss. Eine engmaschige Kontrolle des Blutbildes und der Nebenwirkungen von Rifabutin (z. B. Augenentzündung) wird empfohlen.
Mycobutin sollte HIV-positiven Patienten, die gleichzeitig auf dreimal täglich 400 mg Delavirdinmesylat eingestellt sind, nicht verabreicht werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Rifabutin und Bictegravir, einem Arzneistoff zur Therapie von HIV- Infektionen, wird nicht empfohlen, da diese zu einer Senkung des Wirkstoffspiegels von Bictegravir führt.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Mycobutin die pharmakokinetischen Eigenschaften von Didanosin (DDI), Isoniazid (siehe auch unter 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) und
Fluconazol nicht beeinflusst; Fluconazol erhöht jedoch die Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Für Zidovudin und Didanosin wurde kein Einfluss auf die Pharmakokinetik von Rifabutin nachgewiesen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin und Doravirin, einem Arzneistoff zur Therapie von HIV- Infektionen, sollte die Doravirindosis durch den behandelnden Arzt erhöht werden, da die gleichzeitige Einnahme zu einer Senkung des Wirkstoffspiegels von Doravirin führt.
Die gleichzeitige Einnahme von Rifabutin und Sulfamethoxazol/ Trimethoprim verändert die Wirkstoffspiegel von Rifabutin nicht. Rifabutin erniedrigt die Wirkstoffspiegel von Sulfamethoxazol/ Trimethoprim, es wurde jedoch als klinisch nicht signifikant beurteilt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Mycobutin und Clarithromycin kommt es zu einer Erhöhung der Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Eine Dosisreduktion von Mycobutin kann erforderlich sein.
Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin und Azithromycin sind nicht bekannt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Mycobutin und Ritonavir erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen, u. a. auch einer Augenentzündung (siehe auch unter 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Zu Auswirkungen auf Ritonavir liegen keine Daten vor. Wenn die Gabe eines Proteaseinhibitors während der Mycobutin-Therapie erforderlich ist, sollten andere Substanzen als Ritonavir erwogen werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin und Amprenavir kommt es zu einer Erhöhung der Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Daher wird eine Dosisreduktion von Rifabutin um 50 % empfohlen. Signifikante Veränderungen in der Verstoffwechselung von Amprenavir sind nicht festgestellt worden. Eine verstärkte Kontrolle der Nebenwirkungen ist erforderlich.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin in der Kombination mit Fosamprenavir/ Ritonavir kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Wirkstoffspiegel. Es wird eine Reduktion der Dosis von Rifabutin um mindestens 75 % auf 150 mg entweder jeden 2. Tag oder dreimal pro Woche empfohlen. Die Wirkstoffspiegel von Fosamprenavir/ Ritonavir erhöhen sich ebenfalls, Dosisanpassungen werden nicht empfohlen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin und Indinavir kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Der Wirkstoffspiegel von Indinavir wird selbst reduziert. Es wird eine Reduktion der Standarddosis von Rifabutin um 50 % und eine Erhöhung der Dosis von Indinavir empfohlen.
Lopinavir/ Ritonavir erhöhen den Wirkstoffspiegel von Rifabutin, zeigen selbst keine Änderungen in der Verstoffwechselung von Lopinavir. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin in der Kombination mit Lopinavir/ Ritonavir sollte die Dosis von Rifabutin um mindestens 75 % auf maximal 150 mg entweder jeden 2. Tag oder dreimal pro Woche verringert werden. Eine verstärkte Kontrolle der Nebenwirkungen ist erforderlich. Eine weitere Dosisreduktion von Rifabutin kann notwendig werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Rifabutin und Saquinavir führt zu einer Verminderung des Wirkstoffspiegels von Saquinavir. Eine Dosisempfehlung wird nicht gegeben.
Die gleichzeitige Einnahme von Rifabutin und Rilpivirin, einem Arzneistoff zur Therapie von HIV- Infektionen, wird nicht empfohlen, da sie zu einer Senkung des Wirkstoffspiegels von Rilpivirin führt.
Die gleichzeitige Einnahme von Tipranavir/ Ritonavir und Rifabutin zeigt keine Änderungen in der Verstoffwechselung von Tipranavir, jedoch höhere Wirkstoffspiegel von Rifabutin. Eine Kontrolle der Wirkstoffspiegel wird empfohlen.
Wechselwirkungen mit Methadon wurden untersucht. Zu Auswirkungen auf den Wirkstoffspiegel von Rifabutin liegen keine Daten vor, die Wirkstoffspiegel von Methadon zeigten keine signifikanten Veränderungen. Dosisempfehlungen werden keine gegeben.
Um mögliche Wechselwirkungen mit säurebindenden Arzneimitteln zu vermeiden, sollten diese frühestens 3 Stunden nach der Gabe von Mycobutin eingenommen werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Aufgrund mangelnder klinischer Erfahrungen sollte Mycobutin bei Schwangeren oder stillenden Frauen nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Mycobutin enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Hartkapsel, d. h. es ist nahezu
„natriumfrei“.