Wie bei allen Arzneimitteln kann auch eine Behandlung mit NOVOCART® Inject mit Nebenwirkungen verbunden sein, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Über die genaue Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer NOVOCART® Inject-Behandlung kann aufgrund der noch begrenzten Anzahl von Anwendungen in klinischen Studien noch keine Aussage gemacht werden. Die nachfolgende Auflistung enthält neben den bereits aufgetretenen Nebenwirkungen daher auch Nebenwirkungen, die potentiell möglich sind, aber bisher noch nicht aufgetreten sind.
Folgende Nebenwirkungen können im Rahmen einer NOVOCART® Inject-Behandlung auftreten:
Wie bei allen Arzneimitteln kann es auch nach einer NOVOCART® Inject-Behandlung vorkommen, dass der gewünschte Behandlungserfolg ausbleibt und die Beschwerden weiterhin bestehen bleiben oder erneut einsetzen. Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn der behandelte Knorpeldefekt nach der Transplantation von NOVOCART® Inject nicht oder nicht vollständig mit neuem Knorpelgewebe aufgefüllt wird oder das NOVOCART® Inject-Transplantat sich (vollständig) von dem benachbarten Knorpelgewebe und / oder vom darunter liegenden Knochen ablöst, abgestoßen wird, abstirbt oder selbst verknöchert. Gegebenenfalls muss im Rahmen einer erneuten
Operation das NOVOCART® Inject-Transplantat wieder entfernt werden. Möglicherweise ist der Knorpelschaden danach größer als vor der NOVOCART® Inject-Behandlung.
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Aufgrund einer Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber einem der Inhaltsstoffe von NOVOCART® Inject kann es nach der Transplantation zu einer allergischen Reaktion bis hin zu einem anaphylaktischen Schock kommen. In diesen Fällen muss das NOVOCART® Inject-Transplantat wieder entfernt werden.
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Sollten Sie also nach einer NOVOCART® Inject-Transplantation Symptome wie z. B. Atemnot, Hautreaktionen, Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, geschwollene Zunge oder geschwollener Rachen bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt kontaktieren.
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Es kann zu einem überschießenden Knorpelwachstum (Hypertrophie) und / oder der Ausbildung von freien Gelenkkörpern aufgrund der Ablösung von kleinen Teilen des neu gebildeten Knorpelgewebes kommen. Beides kann eine Bewegungs- einschränkung des Gelenks bis hin zu einer Gelenkblockade zur Folge haben. Gegebenenfalls ist eine erneute Operation erforderlich, um die freien Gelenkkörper bzw. um das überschüssige Knorpelgewebe zu entfernen.
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Des Weiteren kann es nach einer Operation zu Weichteilverklebungen (Adhäsionen) oder gar zu einer krankhaften Vermehrung und Vernarbung von Bindegewebe (Arthrofibrose) im betroffenen Gelenk kommen.
Diese können, je nach Ausmaß, ebenfalls zu einer Bewegungseinschränkung des Gelenks bis hin zu einer Gelenkblockade führen. Gegebenenfalls ist eine erneute Operation zur Lösung der Weichteilverklebungen oder Entfernung des überschüssigen Bindegewebes erforderlich.
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Daneben kann es im Rahmen einer NOVOCART® Inject-Behandlung zu einer Infektion des Gelenks mit Bakterien, Viren oder Pilzen kommen. Gelangen die Erreger in den Blutkreislauf, besteht zudem die Gefahr einer Blutvergiftung. Abhängig von der Schwere der Infektion ist gegebenenfalls ein erneuter chirurgischer Eingriff erforderlich, um z. B. das infizierte Gewebe im Gelenk zu entfernen. Dies bedeutet, dass unter Umständen auch das NOVOCART® Inject-Transplantat wieder entfernt werden muss. Bei schweren Infektionen kann es zudem gelegentlich notwendig sein, das Gelenk zu versteifen.
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Im Rahmen der chirurgischen Eingriffe können zudem Blutgefäße, Muskeln, gesundes Knorpelgewebe, Nerven, Bänder (z. B. vorderes Kreuzband) oder der Meniskus verletzt werden.
Nervenverletzungen führen meist zu Gefühlsstörungen in der Narbenregion. Es können jedoch auch Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein auftreten. Aufgrund der Verletzung von Blutgefäßen können lokale Blutergüsse entstehen oder es kommt zu einer Einblutung ins Gelenk. Bei größeren Blutergüssen oder starken Einblutungen ins Gelenk ist eventuell eine erneute Operation erforderlich.
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Bei der Behandlung eines Knorpelschadens am Hüftgelenk kann es durch die notwendige kontrollierte Erweiterung des Hüftgelenkspalts durch Zug am Bein während der Operation zu vorübergehenden oder auch bleibenden Nerven-, Muskel-, Haut- oder Weichteilschäden kommen.
Weitere gelenkbezogene Nebenwirkungen, die im Rahmen einer NOVOCART® Inject- Behandlung auftreten können:
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Gelenkschmerzen
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Gelenkentzündung
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Gelenkschwellung
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Übermäßige Ansammlung von Gelenkflüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguss)
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Spannungsgefühl im Gelenk
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Übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit im Knochenmark (subchondrales Knochenödem)
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Entzündung (Synovitis) oder Verdickung (Pannusbildung) der inneren Schicht der Gelenkkapsel, Schwellung mit Faltenbildung der inneren Schicht der Gelenkkapsel (Plicasyndrom)
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Veränderungen des Knorpels (Chondropathie)
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Muskelabbau und Muskelschwäche
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Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Kniescheibe
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Sehnenentzündungen (Tendonitis)
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Strukturelle Veränderungen des unterhalb des behandelten Knorpeldefekts liegenden Knochens in Form von z. B. knöchernen Ausläufern (Osteophyten) oder Anhebung der Knochenplatte
Allgemeine Nebenwirkungen im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs:
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Durch die Ruhigstellung während und nach der Operation kann es aufgrund der fehlenden Bewegung zu einer (vorübergehenden) Durchblutungsstörung in dem betroffenen Körperteil (Bein) kommen. Des Weiteren können sich Blutgerinnsel in den Blutgefäßen bilden und diese verstopfen (Thrombose). Diese Blutgerinnsel können sich lösen und über das Herz in die Lunge wandern, wo sie dann ein Lungengefäß verstopfen können (Lungenembolie). Die Lungenembolie stellt einen lebens- bedrohlichen Zustand dar. Treten bei Ihnen nach der Gewebeentnahme oder der NOVOCART® Inject-Transplantation Symptome wie Schwellung des Ober- oder Unterschenkels, des Fußknöchels oder des gesamten Beines, Überwärmung des Beines, gerötete und gespannte Haut, eventuell mit Blaufärbung, auf, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
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Fieber
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(vorübergehende) Erhöhung des C-reaktiven Proteins, einem Entzündungswert im Blut
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oberflächliche Wundinfektion
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Wundheilungsstörungen
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Narbenbildung der Haut, gegebenenfalls mit Narbenschmerz oder gutartigen Narbenwucherungen (Keloidbildung)
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komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
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allgemeine, mit einer Narkose verbundene Nebenwirkungen.
Auftretende Nebenwirkungen können je nach Ort des zu behandelnden Gelenks unterschiedlich sein.
Sonstige Hinweise:
Gelegentlich kann eine Auslieferung des für Sie hergestellten NOVOCART® Inject- Transplantats nicht erfolgen, so dass die vorgesehene Transplantation nicht durchgeführt werden kann. Gegebenenfalls ist eine erneute Gewebeentnahme zur Herstellung eines neuen Transplantats notwendig. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn das entnommene Gewebe nicht die erforderlichen Qualitätskriterien zur Weiterverarbeitung erfüllt (z. B. bei einem positiven Keimnachweis) oder keine ausreichende Anzahl von lebensfähigen Zellen bei der Zellzüchtung erhalten wird. Ebenso kann eine unzureichende Gelbildung (das Transplantat wird nicht fest genug, um im Knorpeldefekt anzuhaften) entweder bei dem vor der Anwendung durchzuführenden Gelbildungstest oder nach Einbringen des Transplantats an die Stelle Ihres Knorpeldefekts nicht ausgeschlossen werden. Bislang sind allerdings nur sehr wenige Fälle von unzureichender Gelbildung oder technisch nicht durchführbarer Applikation des Transplantats aufgetreten.
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In jedem Fall entscheidet der behandelnde Arzt vor, oder wenn nicht anders möglich, während des Eingriffs kurzfristig über geeignete Maßnahmen. Unter anderem kann mit Ihrem behandelnden Arzt besprochen werden, ob eine erneute Gewebeentnahme zur Herstellung eines neuen Transplantates für Sie in Frage kommt.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Chirurgen oder Physiotherapeuten. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt an die TETEC AG melden (E-Mail- Adresse: pv@tetec-ag.de) oder über untenstehende Kontaktdaten anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, 63225 Langen, Tel: +49 6103 77 3116/3117, Fax: +49 6103 77 1268, E-Mail: pharmakovigilanz2@pei.de, Website: www.pei.de