Orabet

Orabet
Wirkstoff(e)Tolbutamid
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberBerlin-Chemie AG
ATC CodeA10BB03
Pharmakologische GruppeAntidiabetika, exkl. Insuline

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist Orabet® und wofür wird es angewendet?
1.1 Orabet® gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit bei Erwachsenen (Diabetes mellitus Typ 2).
Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?
Die Maßnahmen bei Unterzuckerung sind beschrieben unter '3.3 Wenn Sie eine größere Menge Orabet® eingenommen haben, als Sie sollten'.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt alsbald, wenn es bei Ihnen zu einer Unterzuckerung gekommen ist; er wird dann prüfen, ob die Behandlung mit Orabet® korrigiert werden muss.
Weitere Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig
- Gewichtszunahme
Augenleiden
Sehr selten
- Vorübergehende Sehstörungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Diese treten durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auf.
Magen-Darm-Beschwerden
Gelegentlich
- Übelkeit
- Magendruck
- Völlegefühl
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Aufstoßen
- gestörtes Geschmacksempfinden
Diese Beschwerden sind oft vorübergehend und erfordern im Allgemeinen kein Absetzen von Orabet®.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten
- Vorrübergehende Erhöhung der Leberenzyme, arzneimittelbedingte Leberentzündung, Gelbsucht, evtl. bedingt durch eine Überempfindlichkeit des Lebergewebes.
Diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen von Orabet® rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.
Funktionsstörungen der Haut und der Hautanhangsgebilde
Gelegentlich
- Hautjucken
- Nesselsucht
- Hautausschläge
- gesteigerte Lichtempfindlichkeit
- Hautblutungen
Diese Beschwerden sind gewöhnlich vorübergehend und sind nach Absetzen von Orabet® rückbildungsfähig. Diese Hautreaktionen können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Hautreaktionen entwickeln.
Sehr selten
- schwerwiegende, lebensbedrohliche, Hautreaktionen mit typischen Hautverände-rungen (Erythema multiforme (Stevens-Johnson-Syndrom), exfoliative Dermatitis, Erythrodermie und Erythema nodosum) mit Veränderungen des Lungengewebes (eosinophile Lungeninfiltrate ) bis hin zum lebensbedrohlichen Schock.
Sehr selten
- generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Fieber, Eiweiß im Urin und Gelbsucht.
Sehr selten
- lebensbedrohliche allergische Gefäßentzündung.
Beim Auftreten von Hautreaktionen informieren Sie umgehend Ihren Arzt!
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten
- Verringerung der Zahl der Blutplättchen (die als Hautblutung in Erscheinung treten kann)
Sehr selten
- Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen
- lebensbedrohliche Verringerung der Zahl aller Blutzellen
- Blutarmut (hämolytische Anämie)
Die genannten Blutbildveränderungen bilden sich nach Absetzen von Orabet® im Allgemeinen zurück, können sehr selten aber auch lebensbedrohlich sein.
Sonstige Nebenwirkungen
Sehr selten
- schwach harntreibende Wirkung
- vorübergehend Eiweiß im Urin
- Abnahme des Natriumgehalts im Blut
- akute Unverträglichkeitsreaktion nach Alkoholaufnahme, die durch Kreislauf- und Atembeschwerden gekennzeichnet ist
- gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen Tolbutamid-ähnliche Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömmlinge und Probenecid).

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Orabet® darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Tolbutamid oder einem der sonstigen Bestandteile von Orabet® sind
- wenn Sie überempfindlich gegenüber anderen Sulfonylharnstoffen, Sulfonamiden, Sulfonamid-Diuretika und Probenecid sind, da Kreuzreaktionen möglich sind
- in folgenden Fällen einer Zuckerkrankheit, in denen Insulin erforderlich ist: -
insulinabhängige Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1), Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit wie z. B. Übersäuerung des Blutes (diabetische Ketoazidose), Vorstadium eines Komas und Koma sowie bei Entfernung der Bauchspeicheldrüse
- wenn die Wirksamkeit der Behandlung mit Orabet® bei der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) nicht mehr gegeben ist (komplettes Sekundärversagen der Tolbutamidtherapie)
- bei schweren Leberfunktionsstörungen
- bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion
- bei einer Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes (akute Porphyrie)
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Orabet® ist erforderlich
- wenn bei Ihnen eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion oder eine Unter-funktion der Schilddrüse, der Hirnanhangdrüse oder der Nebennierenrinde bekannt ist
- wenn Sie längere Zeit fasten oder wenn Sie nicht ausreichend Kohlenhydrate zu sich nehmen
- wenn Sie sich ungewohnt körperlich belasten
- wenn Sie ein hohes Lebensalter haben
- wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden.
Diese Umstände und besonders Kombinationen dieser Faktoren stellen ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung dar (siehe auch '4. Welche Nebenwirkungen sind möglich');
- wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (auf das Zentralnervensystem wirkende Arzneimittel und Betarezeptoren-Blocker) oder wenn Sie an einer bestimmten Nerven-krankheit (autonome Neuropathie) erkrankt sind, können die Anzeichen der Unter-zuckerung verschleiert sein; Sie bemerken nicht rechtzeitig, dass Sie unterzuckert sind
- wenn Sie einmalig oder regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, da durch Alkohol die blutzuckersenkende Wirkung von Orabet® in unvorhersehbarer Weise verstärkt (mit Folge einer Unterzuckerung) oder abgeschwächt (mit Folge erhöhter Blutzuckerwerte) werden kann
- wenn Sie an einer eingeschränkten Leberfunktion erkrankt sind, da infolge eines veränderten Tolbutamidabbaus und durch gleichzeitig bestehende Störungen in der Gegenregulation einer Unterzuckerung mit einem erhöhten Risiko von Unterzucke-rungen zu rechnen ist
- wenn Sie ständig Abführmittel einnehmen, da dies zu einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung führen kann
- in bestimmten Situationen – z. B. wenn Sie den vom Arzt vorgeschriebenen Behand-lungsplan nicht einhalten oder wenn die blutzuckersenkende Wirkung von Orabet® noch nicht ausreicht oder wenn besondere Stresssituationen auftreten - kann der Blutzucker zu hoch ansteigen. Anzeichen eines erhöhten Blutzuckers können sein: starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen, juckende und/oder trockene Haut, Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut sowie verminderte Leistungsfähigkeit
- falls Sie außergewöhnlichen Stresssituationen ausgesetzt sind (wie z. B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infekten). Es kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge eines erhöhten Blutzuckerspiegels kommen, so dass zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich sein könnte
- wenn Sie an einer Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes erkrankt sind (akute hepatische Porphyrie) können die typischen Krankheitserscheinungen (u. a. schwere Oberbauchbeschwerden) durch gleichzeitige Behandlung mit Orabet® ausgelöst werden
- da Orabet® in seltenen Fällen eine Überempfindlichkeit der Haut (Photosensibilität) gegen starke Sonneneinstrahlung und UV-Lampen (Höhensonne) hervorrufen kann, sollten Sie bei einer Empfindlichkeit dieser Art direkte Sonne sowie eine Bestrahlung durch Höhensonne z. B. in Solarien meiden
- falls es während der Behandlung mit Orabet® zu anderen Erkrankungen kommt,
suchen Sie unverzüglich Ihren behandelnden Arzt auf. Weisen Sie bei einem Arzt-wechsel (z. B. im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) Ihren dann behandelnden Arzt auf Ihre Zuckerkrankheit hin.
Um bei Ihnen eine gute Stoffwechsellage zu erzielen (d. h. Blutzuckerwerte in richtiger Höhe und ohne große Schwankungen), müssen Sie den von Ihrem Arzt vorgeschriebe-nen Behandlungsplan strikt beachten. Das Einhalten der diabetesgerechten Ernährung, körperliche Bewegung und, wenn nötig, Gewichtsabnahme sind ebenso notwendig wie die regelmäßige Einnahme von Orabet®. Es ist wichtig, dass Sie die vom Arzt angeord-neten Kontrolltermine einhalten. Insbesondere Blut- und Harnzucker sind regelmäßig zu kontrollieren; zusätzlich wird Ihr Arzt bei Ihnen weitere empfohlene Kontrollen durchführen (HbA1c und/oder Fruktosamin sowie andere Blutwerte z. B. Blutfette).
Für Patienten, bei denen eine regelmäßige, eigenständige Tabletteneinnahme nicht gewährleistet ist, ist es sinnvoll die Tabletteneinnahme durch eine betreuende Person zu sichern.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn die zuvor beschriebenen Risiken bei Ihnen auftreten, damit er die Dosierung von Orabet® bzw. den gesamten Behandlungsplan überprüfen und gegebenenfalls korrigieren kann.
a) Kinder
Dieses Arzneimittel sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, da diesbezüglich noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen.
b) Ältere Menschen
Bei Menschen im höheren Lebensalter besteht insbesondere die Gefahr einer verzögert ablaufenden Unterzuckerungsreaktion. Gehören Sie zu dieser Altersgruppe, müssen Sie besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt werden und Ihr Blutzucker muss häufig kontrolliert werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.
c) Schwangerschaft
Sie dürfen Orabet® während der Schwangerschaft nicht einnehmen. Beim Menschen kann ein Zusammenhang mir der Einnahme von Tolbutamid in der Schwangerschaft und dem Auftreten von Missbildungen nicht ausgeschlossen werden. In tierexperimentellen Studien hatte Tolbutamid, der Wirkstoff von Orabet®, fruchtschädigende Wirkung.
Da einzunehmende Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit den Blutzucker nicht so zuverlässig regulieren wie Insulin, sind sie für die Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft grundsätzlich ungeeignet. In der Schwangerschaft ist die Behand-lung der nicht-insulinabhängigen Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) mit Insulin die Therapie der Wahl. Orabet® sollte schon vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt und durch Insulin ersetzt werden.
Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwanger--schaft planen. Eine genaue Blutzuckerkontrolle ist während der Schwangerschaft besonders wichtig.
d) Stillzeit
Der Wirkstoff aus Orabet® tritt in die Muttermilch über. Da Substanzwirkungen auf des gestillte Kind nicht auszuschließen sind, dürfen Sie Orabet® während der Stillzeit nicht einnehmen. Hält Ihr Arzt die Einnahme von Orabet® für zwingend erforderlich, müssen Sie abstillen.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn Sie einen zu niedrigen oder einen zu hohen Blutzucker haben oder an Sehstörungen leiden. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z. B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es für Sie ratsam ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn bei Ihnen
- häufig Unterzuckerungen auftreten,
- die Warnzeichen einer Unterzuckerung vermindert sind oder fehlen.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Orabet® einzunehmen?
Nehmen Sie Orabet® immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Tabletten zum Einnehmen
3.2 Die Dosierung, auch bei der Umstellung von einem anderen blutzuckersenkenden Arzneimittel, wird von Ihrem Arzt festgelegt, unter Berücksichtigung Ihrer diabetesgerechten Ernährung und der Einstellung Ihres Zuckerwertes im Blut und Urin.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Ersteinstellung
Die Behandlung sollte einschleichend beginnen mit einer möglichst niedrigen Dosierung:
- 1 Tablette Orabet® (entsprechend 500 mg Tolbutamid) täglich.
Lässt sich damit keine ausreichende Blutzuckersenkung erzielen, wird Ihr Arzt die Dosis schrittweise - im Abstand von einigen Tagen bis etwa eine Woche - auf die erforderliche tägliche Dosis erhöhen bis
- maximal 6 Tabletten Orabet® (entsprechend 3 g Tolbutamid) täglich.
Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln:
Wenn bei Ihnen die Tolbutamidwirkung nicht mehr ausreicht den Blutzucker hinreichend zu senken (beginnendes Sekundärversagen der Tolbutamidtherapie), kann eine Kombi-nation mit Metformin oder Insulin versucht werden. Kommt Ihre körpereigene Insulin-ausschüttung jedoch vollständig zum Versiegen, ist eine alleinige Behandlung mit Insulin (Insulinmonotherapie) angezeigt.
Dosisanpassung.
Wenn Sie ein höheres Lebensalter haben, geschwächt oder unterernährt sind oder wenn Sie eine gestörte Nieren- oder Leberfunktion haben oder aus anderen Gründen zur Unterzuckerung neigen, sollte zu Beginn und während der Behandlung eine niedrigere Dosis eingenommen werden, um die Gefahr einer Unterzuckerung zu verringern. Unter Umständen muss Ihre Dosis auch korrigiert werden, wenn sich Ihr Körpergewicht oder Ihr Lebensstil verändert haben.
Einnahme
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser) vor der Mahlzeit ein. Bei einer Tagesdosis von 3 oder mehr Tabletten Orabet® (entsprechend oder mehr als 1,5 g Tolbutamid/täglich) empfiehlt es sich, die Gesamt-menge auf zwei Einzelgaben (morgens und abends) zu verteilen, wobei die größere Dosis (zwei Drittel der Tagesmenge) vor dem Frühstück einzunehmen ist. Folgen Sie bitte den Einnahmeanweisungen Ihres Arztes.
Die Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt ist wichtig!
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Orabet® zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Orabet® eingenommen haben, als Sie sollten
Eine akute deutliche Überdosierung von Orabet® kann ebenso wie eine über längere Zeit erfolgte Einnahme gering überhöhter Dosen zu schwerer andauernder und unter Umständen lebensbedrohlicher Unterzuckerung führen. Anzeichen einer Unterzuckerung sind beschrieben unter '4. Welche Nebenwirkungen sind möglich'.
Eine leichte Unterzuckerung können Sie selbst beheben durch Aufnahme von Zucker, stark zuckerhaltiger Nahrung oder eines zuckerhaltigen Getränks. Deshalb sollten Sie immer 20 Gramm Traubenzucker oder Würfelzucker bei sich haben. Diabetikersüßwaren sind zur Behandlung der Unterzuckerung nicht geeignet. Können Sie die Unterzuckerung selbst nicht sofort beheben, muss sofort ein Arzt/Notarzt gerufen werden.
Wenn Sie die Einnahme von Orabet® vergessen haben
Haben Sie die Einnahme von Orabet® doch einmal vergessen, lassen Sie die Dosis aus-fallen und nehmen die nächste Tablette zur gewohnten Zeit weiter ein. Ein Einnahme-fehler darf nicht durch eine höhere Dosis zu einem späteren Zeitpunkt ausgeglichen werden!
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Orabet® abgebrochen wird
Sie dürfen die Behandlung nicht eigenmächtig unterbrechen, die Dosis oder diabetesge-rechte Ernährung verändern. Sollte eine Veränderung nötig sein, sprechen Sie zuvor unbedingt mit Ihrem Arzt.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einne-men/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Unterzuckerung als Ausdruck einer Wirkungsverstärkung des Arzneimittels kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit folgenden Arzneimitteln:
- andere Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit, auch Insulin
- blutdrucksenkende oder die Herzschlagfolge herabsetzende Arzneimittel (ACE-Hemmer; Betarezeptoren-Blocker, Disopyramid, Perhexilin)
- Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Clofibrat, Bezafibrat)
- Arzneimittel zur Senkung der Harnsäure (Probenecid)
- stimmungsaufhellende Arzneimittel (Fluoxetin, MAO-Hemmer)
- Arzneimittel, die die Gerinnung des Blutes verhindern (Cumarine)
- Schmerzmittel und Arzneimittel gegen Rheuma (Pyrazolon-Abkömmlinge, Indomethazin)
- Arzneimittel gegen Infektionen (Antibiotika, wie Chloramphenicol, Chinolon-Abkömm-linge, Tetracycline, Sulfonamide)
- Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzerkrankung (Miconazol)
- Arzneimittel gegen Tuberkulose (Paraaminosalicylsäure)
- muskelaufbauende Arzneimittel (anabole Steroide und männliche Sexualhormone)
- Appetitzügler (Fenfluramin)
- hochdosiert durchblutungsfördernde Arzneimittel, als Infusion verabreicht (Pentoxifyllin)
- hornhautlösende Substanzen (Salicylate)
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Cyclophosphamid)
- Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Tritoqualin).
Wenn Sie bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel einnehmen (Betarezeptoren-Blocker, Clonidin, Guanethidin oder Reserpin), können Sie in der Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung beeinträchtigt sein.
Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels als Ausdruck einer Abschwächung der Wirkung von Orabet® kann auftreten, wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit folgenden Arzneimitteln:
- Arzneimittel zur Behandlung der Unterzuckerung (Glucagon)
- blutdrucksenkende Arzneimittel (Betarezeptoren-Blocker, Diazoxid)
- harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
- entzündungshemmende Arzneimittel (Kortikoide)
- Arzneimittel zur Senkung erhöhter Fettwerte im Blut (Nicotinate)
- Schilddrüsenhormone
- Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Augenerkrankungen (Star) (Azetazolamid)
- Schlafmittel (Barbiturate)
- die Herzschlagfolge heraufsetzende Arzneimittel (Sympathomimetika)
- Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schizophrenie (Phenytoin, Phenothiazin-Abkömmlinge)
- Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Isoniazid, Rifampicin)
- weibliche Sexualhormone (Gestagene, Östrogene)
- Arzneimittel zur Behandlung von Rheuma (Indometacin).
Arzneimittel zur Behandlung von Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm (H2-Rezep-tor-Antagonisten) oder blutdrucksenkende Arzneimittel (Clonidin und Reserpin) können sowohl eine Abschwächung als auch eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung verursachen.
Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten (Pentamidin) können in Einzelfällen zu schwerer Unterzuckerung oder Blutzuckeranstieg führen.
Die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Abkömmlinge)
kann verstärkt oder abgeschwächt werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Orabet® Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
weniger als 1 von 1000,
Sehr selten:

mehr als 1 von 10 Behandeltenweniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandeltenaber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
weniger als 1 von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Nebenwirkungen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig
- Unterzuckerung ist die häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Tolbutamid.
Diese kann unter Umständen verlängert verlaufen und zu schwerer Unterzuckerung mit lebensbedrohlichem Koma (tiefe Bewusstlosigkeit) führen. Bei sehr schleichendem Verlauf einer Unterzuckerung, bei Vorliegen einer Nervenschädigung (autonome Neuropathie) oder wenn gleichzeitig bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel eingenommen werden (siehe '2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln'), können die typischen Anzeichen einer Unterzuckerung abgeschwächt sein oder fehlen, so dass die Unterzuckerung schwerer zu erkennen ist.
Gegenmaßnahmen
Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. Unterzuckerung, Leberversagen, Blutbildver-änderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gefäßentzündungen) können unter Um-ständen lebensbedrohlich werden. Deshalb informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Orabet® bemerken.
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Orabet® aufzubewahren?
Nicht über 25° lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information:
Juni 2005

Weitere Informationen

BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
D-12489 Berlin
1.3 Orabet® ist ein Arzneimittel zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei erwach-senen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2), wenn allein durch konsequente Einhaltung der empfohlenen diabetesgerechten Ernährung, Gewichtsab-nahme bei Übergewicht und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.
Orabet® kann allein (Monotherapie) angewendet werden.
Eine Kombination mit Metformin oder Insulin kann versucht werden, wenn die Tolbutamidwirkung nicht mehr ausreicht (beginnendes Sekundärversagen der Tolbutamidtherapie), den Blutzucker ausreichend zu senken.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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