Pentosanpolysulfat SP 54

Pentosanpolysulfat SP 54
Wirkstoff(e)Caplacizumab, Natriumpentosanpolysulfat
ZulassungslandDE
Zulassungsinhaberbene
Zulassungsdatum10.01.2008
Pharmakologische GruppeAntithrombotische Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

  1. Pentosanpolysulfat SP 54 ist ein durchblutungsförderndes Mittel und ein Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulans; Heparinoid).
  2. Pentosanpolysulfat SP 54 wird angewendet:
    Injektionslösung zur einleitenden, überzogene Tabletten zur weiteren unterstützenden Behandlung von peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen im Stadium IIb nach Fontaine (Claudicatio intermittens), bei Ausschöpfung der Möglichkeiten einer physikalischen Therapie (Gehtraining).

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Pentosanpolysulfat SP 54 darf nicht eingenommen werden, wenn

    • Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Pentosanpolysulfat-Natrium, Gelborange S (E 110) oder einem der sonstigen Bestandteile von Pentosanpolysulfat SP 54 sind
    • bei Ihnen (aktuell oder aus der Vorgeschichte) ein allergisch bedingter Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) auf Heparin und/oder Pentosanpolysulfat SP 54 bekannt ist
    • bei Ihnen Blutungen bestehen
    • bei Ihnen eine Blutungsneigung besteht (hämorrhagische Diathese)
    • Sie an der Bluterkrankheit leiden
    • Sie an blutenden Magen-Darmgeschwüren leiden
    • bei Ihnen ein Verdacht auf sonstige Geschwülste mit Blutungsgefahr besteht
    • bei Ihnen frische Hirnblutungen vorliegen
    • Sie am Gehirn, Rückenmark oder an den Augen operiert werden
    • bei Ihnen eine Rückenmarksbetäubung durchgeführt wird (Lumbalanästhesie)
    • bei Ihnen schwere Leber-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen vorliegen
    • Sie an Herzinnenhaut-Entzündung leiden (Endocarditis lenta)
    • bei Ihnen eine Fehlgeburt droht (Abortus imminens)
    • bei Ihnen eine Neigung zu Fehlgeburt besteht (habituelle Abortusneigung)
    • bei Ihnen die Gefahr einer vorzeitigen Placentalösung besteht
    • bei Ihnen der Verdacht auf eine Fehllage des Mutterkuchens besteht (Placenta praevia)
    • bei Ihnen sonstige Schwangerschaftsrisiken bestehen

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 ist erforderlich

Kinder

Bei Kindern und Jugendlichen bis zu 16 Jahren, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.

Ältere Menschen

In hohem Alter, insbesondere wenn Sie andere Medikamente nehmen, die z.B. die Blutgerinnung beeinflussen können.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Es gibt keine Erfahrungen am Menschen wie sich Pentosanpolysulfat SP 54 in der Schwangerschaft auswirkt. Tierversuche lassen jedoch keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Aus diesem Grund sollten Sie Pentosanpolysulfat SP 54 nur einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für erforderlich hält.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob und in welchem Umfang Pentosanpolysulfat-Natrium in die Muttermilch übergeht. Daher sollten Sie abstillen, wenn Sie Pentosanpolysulfat SP 54 einnehmen.

Wie wird es angewendet?

3. Wie ist Pentosanpolysulfat SP 54 einzunehmen?

Nehmen Sie Pentosanpolysulfat SP 54 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Wie viel und wie oft sollten Sie Pentosanpolysulfat SP 54 einnehmen

Darreichungsform, Dosierung und Therapiedauer richten sich nach Art, Schweregrad und Stadium der Erkrankung.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Einmaldosismax. Tagesdosis (24 Std.)
3 - 4 überzogene Tabletten (entsprechend 75 - 100 mg Pentosanpolysulfat-Natrium)maximal 12 überzogene Tabletten (entsprechend bis 300 mg Pentosanpolysulfat-Natrium)

In der Regel 3-mal täglich 3-4 überzogene Tabletten über mindestens 6-8 Wochen einnehmen. Da die Wirkung erst nach einiger Zeit voll zur Entfaltung kommt, ist eine konsequente Fortsetzung der Einnahme über mehrere Wochen erforderlich; aus diesem Grund ist auch eine anfängliche Behandlung mit Pentosanpolysulfat SP 54 100 mg Injektionslösung zur Beschleunigung des entsprechenden Wirkungseintritts sinnvoll. Um eine längerfristige Wirksamkeit zu gewährleisten, kann die Einnahme – eventuell bei Verminderung der Dosierung auf 2- bis 3-mal täglich 3 überzogene Tabletten – nach Bedarf bis über 1 Jahr und länger fortgesetzt werden.

Wenn Sie eine größere Menge Pentosanpolysulfat SP 54 eingenommen haben, als Sie sollten,

ist es ratsam, Ihren Arzt um Rat zu fragen. Bei eventueller Überdosierung lässt sich Pentosanpolysulfat-Natrium durch gewichtsäquivalente Mengen Protaminsulfat neutralisieren.

Wenn Sie die Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 vergessen haben,
fahren Sie bitte mit dem Behandlungsplan wie gewohnt fort. Eine einmalige Unterbrechung der Behandlung hat keine schädlichen Auswirkungen. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Wenn Sie gleichzeitig Heparin oder andere gerinnungshemmende Substanzen verabreicht bekommen, sollten Sie und Ihr Arzt daran denken, dass eine gegenseitige Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung nicht auszuschließen ist.

Welche Nebenwirkungen sind möglich

Wie alle Arzneimittel kann Pentosanpolysulfat SP 54 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Mögliche Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie, venöser Gefäßverschluß bzw. Blutgerinnsel

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten: (vorübergehende) Durchblutungsstörungen des Gehirns

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr selten: Haarausfall, Hautrötungen/-ausschläge

Pentosanpolysulfat SP 54 ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Sehr selten kam es nach Verabreichung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Müdigkeit oder allergische Hauterscheinungen). Wie bei Heparin und bestimmten Erkrankungen kann es sehr selten zu reversiblem Haarausfall kommen. Sehr selten wurde über eine (vorübergehende) Durchblutungsstörung des Gehirns, einen venösen Gefäßverschluß bzw. Blutgerinnsel berichtet, wobei ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 nicht nachweisbar bzw. unwahrscheinlich war und die jeweilige Beobachtung offenbar vielmehr in dem individuellen Krankheitsbild des behandelten Patienten begründet lag.

Wenngleich bei der Einnahme dieses Arzneimittels in dieser Form bislang noch nicht berichtet, kann prinzipiell zu Beginn einer Behandlung mit dem Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium sehr selten eine leichte vorübergehende Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) mit Werten zwischen 100.000 und 150.000/µl auftreten (verursacht durch eine vorübergehende Aktivierung der Blutplättchen). Komplikationen kommen in diesen Fällen im Allgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.

Bei Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 kann es prinzipiell zu einem allergisch bedingten schnellen Abfall der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie Typ II) mit Werten deutlich unter 100.000/µl oder auf weniger als 50% des Ausgangswertes kommen. Bislang wurde nur in einem Einzelfall eine solche Thrombozytopenie Typ II beobachtet; ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Pentosanpolysulfat SP 54 überzogene Tabletten konnte hier jedoch ausgeschlossen und diese unerwünschte Wirkung vielmehr auf die umfangreiche Begleittherapie zurückgeführt werden. Bei Patienten ohne vorbestehende Überempfindlichkeit gegen Heparin und/oder den Wirkstoff Pentosanpolysulfat-Natrium beginnt der Abfall der Blutplättchenzahl in der Regel 6-14 Tage nach Behandlungsbeginn.

Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Heparin und/oder Pentosanpolysulfat-Natrium tritt dieser Abfall unter Umständen innerhalb von Stunden auf.

Eine solche, sehr seltene, schwere Form der Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) kann verbunden sein mit Gefäßverschlüssen bzw. Blutgerinnsel (arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien), Gerinnungssteigerung (Verbrauchskoagulopathie), flohstichartigen Blutungen (Petechien) und Teerstuhl (Meläna). Dabei kann die blutgerinnungshemmende Wirkung von Pentosanpolysulfat-Natrium SP 54 vermindert sein (Heparin-Toleranz).

Wegen der genannten sehr selten auftretenden ungünstigen Einflüsse des Wirkstoffs Pentosanpolysulfat-Natrium auf die Blutplättchen (Thrombozyten) muss vorsichtshalber deren Zahl, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel, engmaschig kontrolliert werden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der hier aufgeführten oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Pentosanpolysulfat SP 54 bemerken.

Wenn bei Ihnen als Patient die oben genannten, sehr seltenen allergischen Reaktionen auftreten, muss Pentosanpolysulfat SP 54 sofort abgesetzt werden. Bei Ihnen sollte auch in Zukunft kein Pentosanpolysulfat SP 54 und kein heparinhaltiges Arzneimittel mehr angewendet werden.

Im denkbaren Fall eines sehr starken Abfalls der Blutplättchenzahl nach Einnahme dieses Arzneimittels, sollten Sie alternativ nicht ungetestet mit hoch- oder niedermolekularen Heparinen behandelt werden, denn in bis zu 98% aller Fälle ist eine ähnliche Reaktion mit hoch- und niedermolekularen Heparinen zu erwarten. Stattdessen sollten Sie von Ihrem Arzt z.B. mit oralen Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien) oder Substanzen weiterbehandelt werden, die die Zusammenlagerung von Blutplättchen hemmen (Thrombozytenaggregationshemmer).

Andere mögliche Nebenwirkungen

Gelborange S (E 110) kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht über 30 °C lagern.

Weitere Informationen

Was Pentosanpolysulfat SP 54 enthält:

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist: Pentosanpolysulfat-Natrium.

1 überzogene Tablette enthält 25 mg Pentosanpolysulfat-Natrium.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Sucrose, Lactose-Monohydrat, Talkum, Maisstärke, Macrogol 4000, Johannisbrotkernmehl, Povidon 25, Titandioxid (E171), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Arabisches Gummi, Macrogol

35000, Schellack, Calciumdihydrogenphosphat x 1 H2O, Gelborange S (E110), gebleichtes Wachs, Carnaubawachs.

Wie Pentosanpolysulfat SP 54 aussieht und Inhalt der Packung: Überzogene Tablette: rund, orangerot.

Pentosanpolysulfat SP 54 ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich: 100 (N3) überzogene Tabletten

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

bene-Arzneimittel GmbH Herterichstraße 1

81479 München

Postfach 710269 81452 München

Telefon: 0 89/74987-0 Telefax: 0 89/74987- 142 contact@bene-arzneimittel.de

Datum der letzten Überarbeitung:

September 2014

Bei weiteren Fragen zu diesem Arzneimittel helfen wir Ihnen gerne weiter. E-Mail: PentosanpolysulfatSP54@bene-arzneimittel.de

Gute Besserung!

Zuletzt aktualisiert am 10.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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