Wirkstoff(e) Hydrocortisonaceponat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Dolorgiet GmbH & Co.KG
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 19.01.1984
ATC Code D07AC16
Pharmakologische Gruppe Corticosteroide, rein

Zulassungsinhaber

Dolorgiet GmbH & Co.KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Retef AP ist ein entzündungshemmendes Hautpräparat (Dermatikum).

Es wird angewendet bei allen Hauterkrankungen, die auf eine äußerliche Behandlung mit Glucocorticoiden (Hormone der Nebennierenrinde) ansprechen: Ekzeme, Dermatitiden, kleinflächige pustulöse oder nässende Schuppenflechte (Psoriasis). Es ist besonders geeignet für den Einsatz bei akuten Formen.

Retef AP wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern und Kleinkindern ab 27 Tagen.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Retef AP darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Hydrocortisonaceponat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
  • bei Hauterscheinungen infolge von Syphilis, Tuberkulose, Impfungen, Windpocken, Hautentzündungen um den Mund (periorale Dermatitis);
  • zur Behandlung von Augenerkrankungen (Retef AP ist nicht für die Anwendung im Augenbereich vorgesehen);
  • bei Frühgeborenen und Neugeborenen unter 27 Tagen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Refef AP anwenden

  • bei bakteriellen und mykotischen (pilzbedingten) Hauterkrankungen: Es muss eine zusätzliche antibakterielle bzw. antimykotische Therapie erfolgen;
  • bei der Behandlung mit Retef AP im Genital- oder Analbereich kann es wegen des Hilfsstoffes Vaseline bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit kommen.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Retef AP bei Kleinkindern (über 27 Tagen bis 23 Monaten) sollte nur auf besondere Anweisung des Arztes erfolgen (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Wegen einer möglichen Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper sollte eine Langzeitbehandlung und/oder das Anlegen von Folienverbänden (Okklusivverbänden) bei Kindern vermieden werden. Windeln können wie ein Folienverband wirken.

Anwendung von Retef AP zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Nebennierenrindenhormonen (Corticosteroiden) in Form von Tabletten, Tropfen oder Injektionen ist ein verstärktes Auftreten der in Abschnitt 4 beschriebenen Nebenwirkungen nicht auszuschließen.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Insbesondere während der ersten 3 Monate der Schwangerschaft sollten Sie Retef AP nur auf besondere Anweisungen des Arztes anwenden. Vermeiden Sie während der Schwangerschaft eine großflächige oder langfristige Anwendung und Folienverbände.

Da bei einer Langzeitbehandlung mit Retef AP während der Schwangerschaft Wachstumsstörungen und andere Schädigungen des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können, informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie schwanger werden wollen, schon schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.

Es liegen keine Daten zum Übertritt des in Retef AP enthaltenen Wirkstoffs in die Muttermilch vor. Andere Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Wenn Sie stillen, sollten Sie Retef AP deshalb nicht großflächig oder langfristig anwenden. Vermeiden Sie den Kontakt Ihres Säuglings mit den behandelten Hautpartien.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Tragen Sie Retef AP 1-2mal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen auf und reiben Sie die Creme nach Möglichkeit leicht ein. Nach Abklingen der krankhaften Hauterscheinungen können Sie Retef AP weniger häufig auftragen.

Ein eventuell notwendiger Folienverband (Okklusivverband) wird vom Arzt verordnet.

Halten Sie die vom Arzt vorgeschriebene Behandlungsdauer unbedingt ein, wenden Sie jedoch Retef AP nicht länger als 3 Wochen ununterbrochen an. Die Langzeittherapie mit lokal anzuwendenden Nebennierenrindenhormonen bedarf der ärztlichen Kontrolle.

Bei längerer Anwendung sind Phasen mit wirkstofffreien Zubereitungen einzuschieben.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Jugendliche

Für Jugendliche ab 12 Jahren gilt die gleiche Dosierung wie für Erwachsene.

Kleinkinder und Kinder (über 27 Tage bis 11 Jahre)

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist eine 1mal tägliche Anwendung in der Regel ausreichend. Die Creme ist dünn auf die erkrankten Hautstellen aufzutragen und nach Möglichkeit leicht einzureiben. Auf die Anwendung von Folienverbänden sollte verzichtet werden (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Die Behandlung sollte nicht länger als etwa 1 Woche dauern.

Wenn Sie eine größere Menge von Retef AP angewendet haben, als Sie sollten

Falls Sie eine zu große Menge auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen haben, können Sie die überschüssige Menge vorsichtig abwischen; weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Achten Sie jedoch bei der nächsten Anwendung darauf, Retef AP wie vom Arzt verordnet auf die erkrankten Hautstellen aufzutragen.

Falls Sie längerfristig zu hohe Dosen anwenden oder die empfohlene Behandlungszeit erheblich überschreiten, kann es zu Nebenwirkungen auf der Haut kommen, die typisch für Nebennierenrindenhormone sind, wie z. B. Dünnwerden der Haut (Hautatrophie) und Streifenbildung der Haut (Striae cutis distensae).

Ferner ist es möglich, dass es durch Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper zu Störungen im Hormonhaushalt kommt. Die Erscheinungen sind in Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben.

Wenn Sie die Anwendung von Retef AP vergessen haben

Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Nehmen Sie bei der nächsten Anwendung nicht mehr als die empfohlene Menge. Eine Erhöhung der Dosis ist nicht erforderlich.

Wenn Sie die Anwendung von Retef AP abbrechen

Bei vorzeitigem Abbruch der Behandlung ist eine erfolgreiche Therapie nicht mehr gewährleistet.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Retef AP wird im Allgemeinen gut vertragen. Für Retef AP wurde ein Fall von Hautbrennen berichtet.

Nebenwirkungen, die für Glucocorticoide bekannt sind, können auch bei Retef AP auftreten wie Überempfindlichkeitserscheinungen der Haut (Rötung, Brennen, Juckreiz). Vor allem bei äußerlicher Anwendung auf großen Flächen (30% der Körperoberfläche oder mehr) und/oder über längere Zeit (ca. 2 Wochen) können folgende Nebenwirkungen auftreten: Dünnwerden der Haut (Hautatrophie), Streifenbildung der Haut (Striae cutis distensae), Hautentzündungen um den Mund (periorale Dermatitis), Steroid-Akne, Erweiterung kleiner oberflächlicher Gefäße (Teleangiektasien), Pigment-Verschiebungen, vermehrter und verstärkter Haarwuchs (Hypertrichosis), Haarbalg-Entzündung (Follikulitis). Außerdem kann es bei großflächiger Behandlung unter Okklusivverband zu Hautmazeration und infolge der Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut zu Störungen im Hormonhaushalt kommen.

Kinder und Jugendliche

Das Auftreten von Störungen im Hormonhaushalt aufgrund der erhöhten Aufnahme des Wirkstoffs durch die Haut ist bei Kleinkindern und Kindern und bei der Anwendung unter Okklusivbedingungen, z. B. unter Windeln, wahrscheinlicher als bei Erwachsenen. Bei Frühgeborenen und Neugeborenen unter 27 Tagen darf Retef AP nicht angewendet werden.

Bei Kindern, die Glucocorticoide äußerlich verabreicht bekamen, wurden folgende Erscheinungen beobachtet:

  • Unterdrückung des Regelkreises der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (äußert sich bei Kindern durch einen niedrigen Plasma-Cortisol-Spiegel und das fehlende Ansprechen auf eine ACTH-Stimulation);
  • Cushing-Syndrom (typische Zeichen sind z. B. Stammfettsucht, Vollmondgesicht);
  • Wachstumsverzögerung;
  • verminderte Gewichtszunahme;
  • Hirndrucksteigerung (typische Zeichen sind Vorwölbung der Fontanelle, Kopfschmerzen und eine beidseitige Schwellung des Sehnervs).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D- 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nicht über 25°C lagern.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Tube nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Retef AP enthält

Der Wirkstoff ist: Hydrocortisonaceponat. 1g Creme enthält 1,27mg Hydrocortisonaceponat. Die sonstigen Bestandteile sind: Weißes Vaselin, Octadecan-1-ol, Macrogol-1000- fettsäuremonoester (C14 – C18) Fettalkohole (C12-C14)-Gemisch, Benzylalkohol, gereinigtes Wasser.

Wie Retef AP aussieht und Inhalt der Packung

Weiße Creme in Tuben zu 30g.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Dolorgiet GmbH & Co. KG Otto-von-Guericke-Straße 1 53757 Sankt Augustin Telefon: 02241/317-0 Telefax: 02241/317390 E-Mail: info@dolorgiet.de

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2015.

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Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022

Quelle: Retef AP 0,127% Creme - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Hydrocortisonaceponat
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Zulassungsdatum 19.01.1984
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden