Scandonest 2% Special

Scandonest 2% Special

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
Zur lokalen und regionalen Nervenblockade in der Stomatologie und Zahnheilkunde.
Scandonest 2% Special darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
- Nieren- oder Lebererkrankung,
- Gefäßverschlüssen,
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung),
- Nervenschädigung durch Zuckerkrankheit,
- Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder sind die Dosierungen individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Als Maximaldosis gelten 5 bis 6 mg Mepivacainhydrochlorid pro kg Körpergewicht.
Wie und wann wird Scandonest 2% Special angewendet?
Perineurale Anwendung, dentale Anwendung (Zur Injektion in der Zahnheilkunde)
Langsam und kontinuierlich injizieren, strikt außerhalb der Gefäße nach wiederholter Aspiration.
Scandonest 2% Special sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren angewendet werden.
Grundsätzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung niedrig konzentrierte Lösungen appliziert werden.
Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen.
Überdosierung und andere Dosierungsfehler
Was ist zu tun, wenn Scandonest 2% Special versehentlich in zu großen Mengen oder in ungeeigneter Art und Weise angewendet wurde?
Neurologische Symptome bis hin zu generalisierten zerebralen Krampfanfällen können als Folge einer unbeabsichtigten intravenösen Applikation oder bei abnormen Resorptionsverhältnissen auftreten. Als kritische Schwellendosis wird eine Konzentration von 5 bis 6 µg Mepivacain pro ml Blutplasma angesehen.
Die Zeichen einer Überdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter Berücksichtigung der Intensitätsstärke gliedern:
a.) Zentralnervöse Symptome
Leichte Intoxikation:
Kribbeln in den Lippen und der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorientiertheit.
Mittelschwere Intoxikation:
Sprachstörung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewegungsunruhe), Krämpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung.
Schwere Intoxikation:
Erbrechen (Erstickungsgefahr), Schließmuskellähmung, Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit (Stupor), irreguläre Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.
b.) Kardiovaskuläre Symptome
Leichte Intoxikation:
Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigte Herzrate, beschleunigte Atmung.
Mittelschwere Intoxikation:
Beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Sauerstoffmangel, Blässe.
Schwere Intoxikation:
Starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herzrhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, primäres Herzversagen, Kammerflimmern, Asystolie).

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Studien zu einer Anwendung von Mepivacainhydrochlorid oder einer Kombination von Mepivacainhydrochlorid und Epinephrin (Adrenalin) in der Schwangerschaft vor. In tierexperimentellen Studien wurde Mepivacainhydrochlorid nur unzureichend auf mögliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryofoetale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung untersucht. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität von Epinephrin (Adrenalin) gezeigt (siehe präklinische Daten zur Sicherheit).
Da für Mepivacain ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zu anderen Lokalanästhetika bei einer Anwendung im ersten Trimester nicht ausgeschlossen werden kann, darf Mepivacain in der Frühschwangerschaft nur verabreicht werden, wenn keine anderen Lokalanästhetika zur Verfügung stehen.
Mepivacainhydrochlorid passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion. Das Verhältnis der embryo-foetalen Konzentration im Blut beträgt im Verhältnis zur maternalen 0,46 – 2,9.
Epinephrin (Adrenalin) passiert ebenfalls die Plazenta.
Nach versehentlicher intravasaler Applikation bei der Mutter kann es durch den Epinephrinanteil zu einer Verminderung der Uterusdurchblutung kommen.
Parazervikalblockade
Die Anwendung von Mepivacainhydrochlorid zur Parazervikalblockade ist kontraindiziert, da bei dieser Anwendungsart über foetale Bradykardien und Todesfälle berichtet worden ist.
Periduralanästhesie
Für die geburtshilfliche Periduralanästhesie stellt Mepivacainhydrochlorid aus pharmakokinetischen Gründen (Gefahr der systemischen Kumulation) nicht das Mittel der Wahl dar. Bei Gabe von Mepivacainhydrochlorid unter der Geburt ist über foetale Depression, Intoxikationserscheinungen, verminderten Muskeltonus sowie Minderung der Muskelkraft in den ersten 8 Stunden nach der Geburt berichtet worden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacainhydrochlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird. Epinephrin (Adrenalin) geht in die Muttermilch über, besitzt jedoch eine kurze Halbwertszeit.
Sollte eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, kann das Stillen ca. 24 Stunden nach der Behandlung wieder aufgenommen werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution).
- Dosierung so niedrig wie möglich wählen.
- Korrekte Lagerung des Patienten beachten.
- Vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle).
- Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche (aufgrund verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit).
- Injektion langsam vornehmen.
- Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren.
- Allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.
Vor der Anwendung des Lokalanästhetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z.B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind.
Eine Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden.
Ist eine Allergie gegen Mepivacain bekannt, muss mit einer Kreuzallergie gegen andere Säureamid-Lokalanästhetika gerechnet werden.
Mit dem Risiko einer Anästhesiophagie muss gerechnet werden: diverse Bisswunden (Lippen, Wangen, Schleimhäute, Zunge).
Der Patient ist darauf hinzuweisen, das Kauen von Kaugummi oder Nahrung so lange zu vermeiden, bis Mund oder Rachen nicht mehr gefühllos sind.
Im Injektionsbereich erblasst die Schleimhaut vorübergehend.
Kaliumdisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.
Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?
Bei Anwendung von Scandonest 2% Special muss vom Zahnarzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
Hinweis für Sportler
Sportler sollten darauf hingewiesen werden, dass dieses Arzneimittel einen arzneilich wirksamen Bestandteil enthält, der im Rahmen von Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.

Wie wird es angewendet?

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Zahnarzt Scandonest 2% Special nicht anders verordnet hat.
Wie oft wird Scandonest 2% Special angewendet?
Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Die Angaben für die empfohlenen Dosen gelten für Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung.
1 ml Scandonest 2% Special enthält 20 mg Mepivacainhydrochlorid.
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, gilt für übliche Eingriffe folgende Empfehlung:
- 1-3 Spritzen Scandonest 2% Special zu 1,8 ml Injektionslösung genügen für einen Eingriff, je nach Ausdehnung des zu anästhesierenden Bereiches und der angewandten Injektionstechnik.
- Die Behandlung wird selten mehr als einmal pro Woche am gleichen Patienten wiederholt.
Aufgrund dieser Überlegungen und der vom Hersteller angegebenen Konzentrationen der wirksamen Bestandteile pro Spritze können die maximal während einer Behandlung applizierten Mengen der wirksamen Bestandteile berechnet werden:
Mepivacainhydrochlorid 3 x 36,00 mg = 108 mg
Epinephrin (Adrenalin) 3 x 0,018 mg = 0,054 mg.
Dies entspricht 1,8 mg Mepivacainhydrochlorid und 0,0009 mg Epinephrin (Adrenalin) pro Kilogramm Körpergewicht eines Patienten mit 60 kg KG.
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung beträgt im HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid (3 mg/kg KG).
In der geburtshilflichen Periduralanästhesie ist wegen der veränderten anatomischen Verhältnisse eine Dosisreduktion um etwa ein Drittel erforderlich.
Kinder:
Soweit nicht anders verordnet, ist die zu injizierende Menge nach dem Alter des Kindes und der Bedeutung des Eingriffs zu bestimmen. Das Gewicht des Kindes ist einzubeziehen.
Die durchschnittlich zu gebende Dosis beträgt 0,025 ml Anästhetikum-Lösung pro kg Körpergewicht.
Die Gesamtdosis darf pro Behandlung eine Spritze (1,8 ml Injektionslösung) nicht überschreiten.
Die maximal bei Kindern zu gebende Dosis in mg Mepivacainhydrochlorid berechnet sich wie folgt:
Körpergewicht des Kindes (in kg) x 1,33
Ältere Menschen:
Bei älteren Patienten können aufgrund der reduzierten Stoffwechselprozesse und des kleineren Verteilungsvolumens erhöhte Plasmaspiegel von Scandonest 2% Special auftreten. Es wird daher ein niedrigerer Dosisbereich (Mindestmenge für ausreichende Anästhesietiefe) empfohlen.
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand müssen grundsätzlich kleinere Dosen angewendet werden (s. maximale Dosis).
Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis um ein Drittel zu verringern.
Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen Fällen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Scandonest 2% Special, wie beeinflusst Scandonest 2% Special die Wirkung von anderen Arzneimitteln, und was muss beachtet werden, wenn zusätzlich andere Arzneimittel angewendet werden?
Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Scandonest 2% Special ist eine Summation der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen Strukturähnlichkeit mit Lokalanästhetika ähnliche Nebenwirkungen.
Ein toxischer Synergismus wird für zentrale Analgetika, Chloroform, Ether und Thiopental beschrieben.
Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen an kardiovaskulärem System und ZNS hervor.
Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Scandonest 2% Special verlängert.
Die Wirkung von Lokalanästhetika auf die neuronale Übertragung kann derjenigen von Antimyasthenika auf die Skelettmuskulatur entgegenwirken, insbesondere wenn beträchtliche Mengen schnell resorbiert werden.
Eine vorübergehende Anpassung der Dosen der Antimyasthenika kann notwendig werden, um eventuelle Symptome einer Myasthenia gravis zu kontrollieren: bei den in der Odontostomatologie verwendeten Dosen ist diese Wirkung unwahrscheinlich.
Desinfektionslösungen mit Schwermetallen: vor der Gabe des injizierbaren Lokalanästhetikums nicht zur Schleimhautdesinfektion verwenden, da das Risiko lokaler Irritationen, Schwellungen und Ödeme besteht.
Wechselwirkungen bestehen weiterhin mit
- MAO-Hemmern
- trizyklischen Antidepressiva
- Antiarrhythmika wie Tocainid, nicht-kardioselektiven -Blockern, Digitalispräparaten: Risiko von Bradykardie und Störungen der aurikuloventrikulären Überleitung
- Cimetidin
- Inhalationsnarkotika
- Hemmstoffen der Blutgerinnung.
Epinephrin (Adrenalin) kann die Insulinfreisetzung im Pankreas hemmen und somit die Wirkung oraler Antidiabetika vermindern.
Bei gleichzeitiger Gabe von nicht-kardioselektiven -Blockern kann es aufgrund des Epinephrins (Adrenalins) in Scandonest 2% Special zu einem Anstieg des Blutdrucks kommen.
Bestimmte Inhalationsnarkotika, wie Halothan, können das Herz für Katecholamine sensibilisieren und daher Arrhythmien nach Gabe von Scandonest 2% Special auslösen.
Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Hemmstoffen der Blutgerinnung (wie z.B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) eine versehentliche Gefäßpunktion im Rahmen der Lokalanästhesie zu ernsthaften Blutungen führen kann und auch die Blutungsneigung allgemein erhöht ist.
Die Spritzen dürfen auf keinen Fall in irgendeine Lösung eingetaucht werden.
Injektionslösung nicht in derselben Spritze mit anderen Produkten mischen.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
Es sind die folgenden Gegenmaßnahmen erforderlich
- Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Scandonest 2% Special.
- Freihalten der Atemwege.
- Zusätzlich Sauerstoff zuführen; falls notwendig mit reinem Sauerstoff assistiert oder kontrolliert beatmen (zunächst über Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst über einen Trachealtubus). Die Sauerstofftherapie darf nicht bereits bei Abklingen der Symptome, sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.
- Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.
Weitere mögliche Gegenmaßnahmen sind
- Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall soll sofort der Kopf tief gelagert und ein Alpha-Sympathomimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 10 bis 20 Tropfen einer Lösung von 1 mg Isoprenalin in 200 ml Glucoselösung 5 %).
Zusätzlich ist eine Volumensubstitution vorzunehmen (z.B. mit kristalloiden Lösungen).
- Bei erhöhtem Vagotonus (Bradykardie) wird Atropin (0,5 bis 1,0 mg i.v.) verabreicht.
Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
- Konvulsionen werden mit Diazepam 5 bis 10 mg i.v. behandelt; dabei werden die Dosen fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht.
Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass in vielen Fällen bei Anzeichen von Krämpfen die obligate Sauerstoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.
Bei anhaltenden Krämpfen werden Thiopental-Natrium (250 mg) und ein kurzwirksames Muskelrelaxans verabreicht, und nach Intubation wird mit 100 % Sauerstoff beatmet.
Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell unterschiedlich sein. Als Untergrenze werden 5 µg/ml Blutplasma angegeben.
Zentral wirkende Analgetika sind kontraindiziert bei Intoxikation durch Lokalanästhetika!
Für den Notfall sind bereitzuhalten:
Immer, wenn ein Lokalanästhetikum verabreicht wird, muss folgende Notfallausrüstung vorhanden sein:
- Wiederbelebungsgerät zur unterstützenden oder kontrollierten Beatmung mit Sauerstoff
(100 %; über Maske oder Beutel).
- Vasopressorische Substanzen (intravenös) bei akutem Blutdruckabfall.
- Atropin (0,5 - 1,0 mg i.v.)
- Antikonvulsiva: Benzodiazepine, z.B. Diazepam (5 - 10 mg/kg i.v.).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Scandonest 2% Special auftreten?
Toxische Reaktionen (durch ungewöhnlich hohe Konzentrationen des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort auftreten bei versehentlicher intravasaler Injektion oder verzögert bei echter Überdosierung nach Injektion überhöhter Mengen lokalanästhetischer Lösung.
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Scandonest 2% Special entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Unerwünschte, systemische Wirkungen, die bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 5 bis 6 µg Mepivacain pro ml auftreten können, sind methodisch (aufgrund der Anwendung), pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch bedingt und betreffen das Zentralnerven- und das Herzkreislaufsystem.
a.) Methodisch bedingt
Infolge der Injektion zu großer Lösungsmengen.
Durch unbeabsichtigte Injektion in ein Blutgefäß.
b.) Pharmakodynamisch bedingt
In äußerst seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten.
c.) Pharmakokinetisch bedingt
Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle abnorme Resorptionsverhältnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.
Risikopersonen sind Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Hyperthyreoseanfällen.
Besonderer Hinweis:
Kaliumdisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Zahnarzt oder Apotheker mit.
Hinweise
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 18 Monate.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Nach Anbruch Rest verwerfen.
Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25°C und vor Licht geschützt lagern.
Jedes Risiko des Gefrierens vermeiden.
Stand der Information
Dezember 2006
Zusätzliche Informationen für Fachkreise:
Verschreibungspflichtig
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften und Angaben über die Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit (soweit für die therapeutische Verwendung erforderlich)
Pharmakologische Eigenschaften
Mepivacainhydrochlorid ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ mit raschem Wirkungseintritt und reversibler Blockade vegetativer, sensorischer und motorischer Nervenfasern sowie der Erregungsleitung des Herzens. Es wird angenommen, daß die Wirkung durch Abdichten der Na-Kanäle in der Nervenmembran verursacht wird. Mepivacainhydrochlorid-Lösung hat einen pH von 5,5 bis 6,5 und einen pKa-Wert von 7,6. Das Verhältnis von dissoziierter Form zu der lipidlöslichen Base wird durch den im Gewebe vorliegenden pH-Wert bestimmt.
Der Wirkstoff diffundiert zunächst durch die Nervenmembran zum Nerven als basische Form, wirkt aber als Mepivacain-Kation erst nach Reprotonierung. Bei niedrigen pH-Werten, z.B. im entzündlich veränderten Gewebe, liegen nur geringe Anteile in der basischen Form vor, so dass keine ausreichende Anästhesie zustande kommen kann.
Die motorische Blockade bleibt nicht länger bestehen als die Analgesie.
Toxikologische Eigenschaften
a.) Lokale Toxizität
Die Prüfung der lokalen Toxizität von Mepivacain bei verschiedenen Tierspezies bei Dosierungen bis zu 32 mg ergab keine Hinweise auf irreversible Gewebeschäden.
Die für den Menschen therapeutisch lokal eingesetzte Dosis ist nahe der Dosis, die bei intravenöser Gabe im Tierversuch toxisch ist.
Epinephrin (Adrenalin) kann konzentrationsabhängig Gewebenekrosen hervorrufen.
Die akute subkutane Toxizität von Mepivacain wurde durch einen vasokonstriktorischen Zusatz (Levo-Nordefrin) bei der Maus erhöht und beim Kaninchen erniedrigt.
b.) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur subchronischen Toxizität bei lokaler Applikation von Mepivacain beim Tier (Kaninchen, Affe, Ratte) ergaben keine Anzeichen für muskuläre Faseratrophien oder andere Läsionen.
In Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Gabe wurden nach subcutaner Applikation von Mepivacain mit einem vasokonstriktorischen Zusatz über einen Zeitraum von 21 Tagen bei Ratten entzündliche Veränderungen am Injektionsort beobachtet.
c.) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Bisherige Untersuchungen zur genetischen Toxikologie ergaben keine Hinweise auf ein klinisch relevantes Risiko von Mepivacainhydrochlorid.
Mutagene Wirkungen von Epinephrin (Adrenalin) sind unter den vorgesehenen Anwendungsbedingungen hinreichend sicher auszuschließen.
Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential von Mepivacain und der Kombination von Mepivacain mit Epinephrin (Adrenalin) wurden nicht durchgeführt.
d.) Reproduktionstoxizität
Zu Mepivacainhydrochlorid liegen Embryotoxizitätsstudien an 2 Spezies vor, die jedoch nicht dem heutigen Standard entsprechen. Makroskopisch sichtbare Fehlbildungen sowie skelettale Missbildungen wurden bei den Nachkommen nicht beobachtet. Aufgrund der geringen Anzahl der eingesetzten Muttertiere pro Gruppe sowie dem Fehlen von viszeralen Untersuchungen der Nachkommen, kann jedoch ein teratogenes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Weiterhin liegen weder Studien zu möglichen Effekten von Mepivacainhydrochlorid auf die Fertilität der Elterngeneration noch auf die postnatale Entwicklung nach prä- und postnatalen Exposition der Nachkommen vor.
Epinephrin (Adrenalin) zeigte in tierexperimentellen Studien (Maus, Ratte, Kaninchen) embryotoxische und teratogene Wirkungen. Im Tierversuch wurde nach Epinephringabe (Adrenalingabe) die Implantation gehemmt. Zur Reproduktionstoxikologie der Kombination liegen keine Untersuchungen vor.
Pharmakokinetik
Mepivacain ist lipophil und hat einen pKa-Wert von 7,6. Es wird an Plasmaproteine gebunden (65 % bis 78 %). Plasma-Halbwertszeit bei Erwachsenen beträgt 2 bis 3 Stunden; die Plasma-Clearance ist 0,78 l/min. Nach Metabolisierung in der Leber, vorwiegend durch Hydroxylierung und Dealkylierung, werden die Stoffwechselprodukte (m- und p-Hydroxymepivacain, Pipecolylxylidid) renal ausgeschieden.
Die Resorption des Lokalanästhetikums hängt von den physikochemischen (z.B. Lipidlöslichkeit) und pharmakologischen (z.B. vasodilatatorischen Aktivität) Eigenschaften wie der Vaskularisierung und der Durchblutung des Injektionsgebietes ab, in das injiziert wird.
Das der Lösung zugesetzte Epinephrin (Adrenalin) verlangsamt den Übertritt von Mepivacain in den allgemeinen Kreislauf und sichert daher die längere Aufrechterhaltung einer wirksamen Gewebekonzentration, verstärkt somit die Wirkung von Mepivacain und ermöglicht es, kleinere Mengen an Lösung zu verwenden. Die erreichte Ischämie ist intensiver und vermindert die Blutungen an der Operationsstelle.
Bei peripheren Nervenblockaden erfolgt der Wirkungseintritt von Mepivacain nach 2 bis 4 Minuten. Die Wirkdauer wird aus dem Gewebe und der Diffusion in die Blutbahn bestimmt. Der Verteilungskoeffizient beträgt 0,8. Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit Lebererkrankungen und bei Patienten mit Urämie verlängert.
Der Zusatz von Epinephrin (Adrenalin) verlängert und verstärkt die Anästhesie, gestattet eine Verringerung der Mepivacain-Konzentration (2%ige Lösung) und damit niedrigere Plasmakonzentrationen.

Weitere Informationen

Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1,8 ml Injektionslösung enthalten:
Mepivacainhydrochlorid 36 mg
Epinephrin (Adrenalin) 0,018 mg
Sonstige Bestandteile:
2,16 mg Kaliumdisulfit, entsprechend 1,24 mg SO2, Natriumedetat (Ph.Eur.), Natriumchlorid, Salzsäure 36%, Natriumhydroxid-Lösung 30%, Wasser für Injektionszwecke.
Pharmazeutischer Unternehmer
SEPTODONT GmbH
Felix-Wankel-Straße 9
53859 Niederkassel-Mondorf
Tel.: (0228) 971 26-0
Fax: (0228) 971 26-66
Hersteller
SEPTODONT
58, rue du Pont de Cr?teil
F - 94100 Saint-Maur-des-Foss?s
Frankreich
Tel.: 0033 - 1 - 49 76 70 00
Fax: 0033 - 1 - 48 85 54 01

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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