Secrelux

Secrelux
Wirkstoff(e)Sekretin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberSanochemia Pharmazeutika GmbH
Zulassungsdatum14.10.1982
ATC CodeV04CK01
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeAndere Diagnostika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Secrelux ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung. Es ist erhältlich in einer Packung mit 1 Durchstechflasche mit 24,4 mg Pulver.

Das in Secrelux enthaltene vollsynthetische Secretinpentahydrochlorid entspricht in seiner biologischen Wirksamkeit natürlichem Secretin vom Schwein. Secrelux führt zu einer 1 – 2 Stunden anhaltenden starken Erhöhung der Pankreassekretion und der Bicarbonatproduktion. Es eignet sich daher zur Prüfung der exkretorischen Funktion der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

Beim Vorliegen eines Zollinger-Ellison-Syndroms führt Secrelux zu einer „paradoxen" Freisetzung von Gastrin aus dem der Erkrankung zugrunde liegenden Tumor (Gastrinom).

Secrelux wird sowohl zur Diagnostik der exokrinen Pankreasfunktion als auch zur Diagnostik des Zollinger-Ellison-Syndroms eingesetzt.

Erfahrungen über die Anwendung von Secrelux bei Kindern liegen nicht vor. Bis zum Vorliegen entsprechender Erfahrungen kann die Anwendung von Secrelux bei Kindern nicht empfohlen werden.

Wie und wann Secrelux angewendet wird, entscheidet lhr Arzt. Er wird sich im allgemeinen an den folgenden Empfehlungen orientieren:

1. Diagnostik der exokrinen Pankreasfunktion:

Zur Prüfung der exkretorischen Funktion der Bauchspeicheldrüse kann Secrelux wie folgt angewendet werden: Secrelux wird in 10 ml isotonischer Natriumchloridlösung gelöst. Anschließend wird 1 KE Secretin/kg Körpergewicht innerhalb von 1 – 2 Minuten intravenös injiziert oder innerhalb 1 Stunde mittels eines Perfusors intravenös infundiert. Die frisch zubereitete Lösung ist sofort zu verwenden. Bei Kombination von Secrelux mit Pankreozymin oder Caerulein wird empfohlen, die Untersuchung mit der intravenösen Injektion von Secrelux (1 KE/kg Körpergewicht) zu beginnen. Nach einer Stunde kann gegebenenfalls eine einstündige Infusion von Secrelux in einer Dosierung von

1 KE/kg Körpergewicht und Stunde angelegt werden. Gleichzeitig können Pankreozymin oder Caerulein verabreicht werden.

Ausführung und Auswertung der Funktionsprüfung:

Dem 10 – 12 Stunden nüchternen Patienten wird eine röntgendichte, doppelläufige Verweilsonde (Lagerlöf) oder eine dreiläufige Doppelballonsonde (Bartelheimer) durch Mund oder Nase so eingeführt, dass eine Sondenöffnung im Magenfundus und die andere im distalen Drittel des Duodenums liegt. Der bis zu Testbeginn gewonnene Duodenalsaft und das während der Zeitdauer des gesamten Testes abzuziehende Magensekret werden verworfen. Danach wird der Duodenalsaft aus einer 20 minütigen Sammelperiode abgezogen und in einem eisgekühlten Gefäß gesammelt. Diese Probe dient zur Ermittlung der Basalwerte.

Nach i.v. Gabe von Secrelux wird während 1 Stunde im Abstand von 20 Minuten Sekret aspiriert.

Sodann kann man gegebenenfalls Secrelux (1 KE/kg Körpergewicht und Stunde) und Pankreozymin langsam intravenös applizieren. In diesem Falle ist die Sekretsammlung abermals für 1 Stunde in drei 20-Minuten-Portionen fortzusetzen. Der Reflux von Duodenalsekret in den Magen oder der Abfluss der Sekretes in distale Dünndarmabschnitte können das Testergebnis verfälschen. Die gleichzeitige Dauerapplikation eines Markers ins Duodenum ermöglicht die Berechnung der Sekretmenge durch Bestimmung der Wiederfindungsrate.

Normalwerte: Nach i.v. Injektion von 1 KE/kg Körpergewicht werden 2 – 5 ml Pankreassaft/min mit einer Bicarbonatkonzentration von 80 – 50 mval/l, mindestens jedoch > 70 mval/l gebildet. Das entspricht einer Bicarbonatproduktion von 160 – 750 µmol/min.

Bewertung:

Funktionsstörungen des Pankreas, wie sie bei chronischer Pankreatitis, chronisch-kalzifizierender Pankreatitis oder Pankreaskarzinom auftreten, können die Volumen- und Bicarbonat-Sekretion in einer Weise verändern, die durch Sitz, Art und Ausdehnung der Erkrankung bestimmt ist. Die Messvariablen können sich voneinander unabhängig verändem, so dass pathologische Ergebnisse nur allgemein auf eine Pankreaserkrankung schließen lassen, ohne dass aus dem Ergebnis des Tests allein eine gesicherte und genaue Bestimmung von Art und Schwere der Erkrankung möglich ist.

2. Diagnostik des Zollinger-Ellison-Syndroms: Durchführung des Secretin-Gastrin-Tests

Bei seit 10 - 12 Stunden nüchternen Patienten werden im Abstand von 15 Minuten zwei Blutproben entnommen. Nach intravenöser Gabe von 2 KE Secretin/kg Körpergewicht werden 2, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach der Secrelux-Injektion abermals Blutproben entnommen. Im Serum aller Blutproben werden die Gastrinkonzentrationen gemessen.

Auswertung des Secretin-Gastrin-Tests beim Zollinger-Ellison-Syndrom

Die Basalwerte fur Serumgastrin bei Patienten mit einem Zollinger-Ellison-Syndrom liegen meist unterschiedlich hoch über denen gesunder Kontrollpersonen.

Prinzipiell wird ein vorübergehender, deutlich „paradoxer" Anstieg des Serumgastrinspiegels von mehr als 120 pg/ml nach i.v. Applikation von 2 KE Secretin/kg Körpergewicht als Hinweis auf das Vorliegen eines Zollinger-Ellison-Syndroms gewertet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Secrelux darf nicht angewendet werden, wenn einer der nachfolgend aufgeführten Umstände zutrifft: Bei Überempfindlichkeit gegen Secretin oder einen der sonstigen Bestandteile darf Secrelux nicht angewendet werden. Bei akuter Pankreatitis oder einem akuten Schub einer chronischen Pankreatitis sollten die Untersuchungen mit Secrelux frühestens zwei Wochen nach völligem Abklingen der akuten Symptome stattfinden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Secrelux ist erforderlich,

Keine.

Bei Anwendung von Secrelux mit anderen Arzneimitteln

Die Wirkung von Secrelux wird verringert durch Carboanhydrase-Inhibitoren, peripher wirkende synthetische Anticho-linergika, ACTH, Cortison, Thyroxin, Östrogene, Progesteron, Prolaktin, Glukagon, Prostaglandine und Morphin.

Von einer gleichzeitigen Pankreasdiagnostik mit Secrelux und Magensaftsekretionsdiagnostik mit Gastrin ist wegen der zum Teil gleichgerichteten Wirkungen abzuraten, außerdem addieren sich die blutdrucksenkenden Effekte beider Mittel.

Bei Anwendung von Secrelux zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Nicht zutreffend.

Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft und Stillzeit darf Secrelux nicht eingesetzt werden, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Secrelux

Keine.

Wie wird es angewendet?

Secrelux wird in der Regel nur einmal angewendet.

lm Bedarfsfall kann die Diagnostik nach 2 – 3 Tagen wiederholt werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Secrelux angewendet haben, als Sie sollten

Überhöhte Dosierung und Langzeitgabe von Secrelux führen zu einer langanhaltenden Sekretion von Pankreassaft und Bicarbonat. Es kann daher zu einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts und des Flüssigkeitshaushaltes kommen.

Überdosen von Secrelux haben eine blutdrucksenkende Wirkung.

Bei Überdosierung zu Infusionsbeginn kann bei Diabetikern für kurze Zeit der Blutzucker abfallen. Bei zu schneller Injektion von Secrelux kann es zu Hitzewallungen und Schwindel kommen.

Wenn Sie die Anwendung von Secrelux vergessen haben

Nicht zutreffend.

Wenn Sie die Anwendung von Secrelux abbrechen

Nicht zutreffend.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Secrelux Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

HäufigkeitOrgansystemNebenwirkungen
HäufigUntersuchungenAnstieg der "Pankreas-Enzyme" (Amylase, Lipase, Trypsin) im Blut
GelegentlichStoffwechsel-und ErnährungsstörungenStörungen des Elektrolythaushaltes
SeltenErkrankungen des GastrointestinaltraktsDiarrhoen, teilweise mit krampfartigen Leibschmerzen oder auch Übelkeit und Brechreiz verknüpft
Unbekannt (Häufigkeit ist aus den vorhandenen Daten nicht abschätzbar)Erkrankungen des ImmunsystemsÜberempfindlichkeitsreaktionen gegen das Peptid, die sich durch Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg, Tachykardie, Hautjucken, Exantheme sowie Urtikaria manifestieren können
Stoffwechsel- und ErnährungsstörungenAzidose
Erkrankungen des NervensystemsSchwindel (bei zu schneller Injektion von Secrelux)
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsVermehrtes Magensaftvolumen (während der Infusion von Secrelux)
Erkrankungen der Nieren und HarnwegeHarndrang (während der Infusion von Secrelux)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortHitzewallungen (bei zu schneller Injektion von Secrelux)
Blutdruckabfall; kurzzeitiger Blutzuckerabfall bei Diabetikern

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern.

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Verpackung aufgedruckt. Der Inhalt der Packung darf nach diesem Datum nicht mehr verwendet werden!

Das Arzneimittel darf nicht verwendet werden, wenn nach der Zubereitung Partikel in der Lösung erkennbar sind.

Die frisch zubereitete Lösung ist sofort zu verwenden.

Weitere Informationen

Was Secrelux enthält

Arzneilich wirksamer Bestandteil: Secretinpentahydrochlorid

Sonstige Bestandteile: Glycinhydrochlorid, Glycin, Polygelin.

Wie Secrelux aussieht und Inhalt der Packung

Der Wirkstoff ist Secretinpentahydrochlorid.

1 Durchstechflasche mit 24,4 mg Pulver enthält 0,029 mg Secretinpentahydrochlorid und entspricht in der Wirksamkeit 100 klinischen Einheiten (KE).

Der Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird die Injektion oder Infusion mit einer sterilen isotonischen Kochsalzlösung herstellen.

Pharmazeutischer Unternehmer:

Sanochemia Pharmazeutika GmbH Landegger Straße 7

2491 Neufeld an der Leitha, Österreich

Hersteller:

Sanochemia Pharmazeutika AG

Landeggerstrasse 7

2491 Neufeld an der Leitha Österreich

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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