Tollwutglobulin Mérieux P

Tollwutglobulin Mérieux P
Wirkstoff(e)Tollwut-Immunglobulin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberSanofi Pasteur Europe
Zulassungsdatum15.07.2002
ATC CodeJ06BB05
Pharmakologische GruppeImmunglobuline

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Tollwutglobulin Mérieux F ist ein Immunglobulin.

Tollwutglobulin Mérieux F wird zur Vorbeugung einer Tollwut-Erkrankung bei Personen verwendet, die mit Tollwuterregern (Tollwut-Viren) in Kontakt gekommen sein könnten (siehe Tabelle 1) aufgrund von:

  • Biss-, Kratz- oder sonstigen Verletzungen, die durch ein tollwütiges oder tollwutverdächtiges Tier verursacht wurden
  • Kontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit infektiösem Gewebe oder Speichel eines tollwütigen oder tollwutverdächtigen Tieres
  • Kontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit der Impfflüssigkeit eines Impfstoffköders

Tollwutglobulin Mérieux F alleine stellt keine Anti-Tollwut-Behandlung dar. Zeitgleich mit Tollwutglobulin Mérieux P ist immer ein Tollwut-Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Tollwut zu verabreichen.

Bei mit Tollwut-Impfstoff vollständig geimpften Personen kann nur der Impfstoff gegeben werden. Als vollständig geimpft gelten alle nicht immunsupprimierten Personen, die eine vollständige

Grundimmunisierung (3 Injektionen) bzw. eine frühere vollständige postexpositionelle Prophylaxe als auch alle notwendigen Auffrischimpfungen (zunächst 1 Jahr nach der ersten Impfung, dann alle 5 Jahre) erhalten haben.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann darf Tollwutglobulin Mérieux F nicht verabreicht werden?

Da es sich bei Tollwut um eine tödlich verlaufende Krankheit handelt, gibt es nach einem möglichen Kontakt mit Tollwut-Viren keine Gegenanzeigen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Ihnen bzw. Ihrem Kind Tollwutglobulin Mérieux F verabreicht wird,

  • wenn Sie bzw. Ihr Kind allergisch auf die Verabreichung von Immunglobulinen reagieren. Ihr Arzt wird geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen.
    Sollte es nach Gabe von Tollwutglobulin Mérieux P zu Blutdruckabfall oder einer anaphylaktischen Reaktion kommen, wird Ihr Arzt die Verabreichung sofort stoppen. Im Fall eines Schocks wird er geeignete Maßnahmen zur Schocktherapie einleiten. Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten;
  • wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind ein IgA-Mangel vorliegt. Es kann zur Antikörperbildung gegen IgA kommen, die zu einer schweren allergischen Kreislaufreaktion nach Verabreichung IgA-haltiger Produkte führt.

Tollwutglobulin Mérieux F darf nicht in ein Blutgefäß (intravasal) injiziert werden.

Wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen sollte nach der Injektion eine mindestens 20 Minuten dauernde Überwachung durch medizinisches Fachpersonal erfolgen.

Um das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern zu senken, erfolgt eine sorgfältige Auswahl der Plasmaspender und -spenden. Der Herstellungsprozess selbst beinhaltet Maßnahmen zur Abtrennung/Inaktivierung von Viren.

Dennoch kann bei Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln die Übertragung von Erregern – vor allem bisher unbekannter Natur – nicht völlig ausgeschlossen werden.

Anwendung von Tollwutglobulin Mérieux F zusammen mit anderen Arzneimitteln

Tollwut-Impfstoff

Tollwutglobulin Mérieux F muss unbedingt immer gleichzeitig mit einem Tollwut-Impfstoff verabreicht werden. Dabei sind die Injektionen an unterschiedlichen Injektionsstellen mit separaten Spritzen zu verabreichen.

Es sollte weder eine höhere Dosierung von Tollwutglobulin Mérieux F verabreicht werden noch eine mehrfache Anwendung erfolgen, um die Wirkung des gleichzeitig verabreichten Tollwut-Impfstoffs nicht zu beeinträchtigen.

Virus-Lebendimpfstoffe

Nach Anwendung von Immunglobulinen kann die Wirkung von Virus-Lebendimpfstoffen (z. B. Masern-, Mumps-, Röteln- und Varizellen-Impfstoffe) bis zu 3 Monate beeinträchtigt sein. Nach Verabreichung von Tollwutglobulin Mérieux F sollte deshalb ein zeitlicher Abstand von mindestens 6 Wochen (vorzugsweise 3 Monate) bis zur Verabreichung solcher Impfstoffe eingehalten werden. Falls Sie bzw. Ihr Kind innerhalb der letzten 2 Wochen vor der Immunglobulingabe mit einem Virus-Lebendimpfstoff geimpft wurden, sollte der Arzt nach der Impfung den Antikörperspiegel kontrollieren (3 Monate nach Verabreichung von Tollwutglobulin Mérieux P), um ggf. über die Verabreichung einer zusätzlichen Impfstoff-Dosis zu entscheiden.

Sonstige Impfstoffe

Zu Impfstoffen aus inaktivierten Erregern, Toxoiden oder entsprechenden Kombinationsimpfstoffen ist kein Zeitabstand erforderlich. Werden die Impfstoffe zeitgleich mit Tollwutglobulin Mérieux F gegeben, wird Ihr Arzt unterschiedliche Injektionsorte wählen.

Serologische Untersuchungen

Nach Verabreichung von Immunglobulinen kann es vorübergehend zu einem Anstieg verschiedenster Antikörper kommen, da dem Patienten ein breites Spektrum von Antikörpern zugeführt wird. Dies kann zu falsch-positiven Ergebnissen führen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Schwangerschaft und Stillzeit sind keine Gegenanzeigen. Wegen der Gefahr des tödlichen Ausgangs einer Tollwut-Infektion ist die vorbeugende Gabe von Tollwutglobulin Mérieux F in den unter Abschnitt 1 bzw. Tabelle 1 genannten Fällen dringend erforderlich.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Verabreichung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Wie wird es angewendet?

Dosierung
Die Behandlung richtet sich nach der Art des Kontakts, dem Tollwutstatus des Tieres sowie Ihrem Impfstatus bzw. dem Ihres Kindes (siehe Tabelle 1).

Nach (möglichem) Kontakt mit Tollwut-Erregern besteht eine vorbeugende Behandlung aus der Gabe von Tollwutglobulin Mérieux F und einer vollständigen Impfserie mit einem Tollwut-Impfstoff zur aktiven Immunisierung.

Säuglinge, Kinder und Erwachsene erhalten einmalig 20 I.E./kg Körpergewicht.

Es soll weder eine höhere Dosierung von Tollwutglobulin Mérieux F verabreicht werden noch eine mehrfache Anwendung erfolgen, um die Wirkung des gleichzeitig an anderer Körperstelle verabreichten Tollwut-Impfstoffs nicht zu beeinträchtigen. Dies gilt auch, wenn Tollwut-Immunglobulin nicht gleichzeitig mit der ersten Dosis Tollwut-Impfstoff gegeben wird.

Die Injektion sollte so früh wie möglich, gleichzeitig mit der ersten Impfstoffgabe, erfolgen. Weitere Dosen des Impfstoffs sollten gemäß offizieller Impfempfehlungen bzw. Herstellerangaben verabreicht werden.

Wenn das Tollwut-Immunglobulin nicht mit der ersten Tollwut-Impfstoffgabe verabreicht wurde, kann es noch bis Tag 7 nach der ersten Impfstoffgabe injiziert werden (nicht später als mit der 3. Impfung).

Art der Anwendung
Sofortige Wundbehandlung! (Für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmte Behandlungshinweise befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.)

Tollwutglobulin Mérieux F wird in den Muskel verabreicht.

Je nach Wundregion sollte möglichst viel von der Gesamtmenge des zu verabreichenden Tollwut- Immunglobulins möglichst tief in und um die Wunde herum eingespritzt werden. Der Rest wird langsam in den Muskel verabreicht. Dabei ist eine Stelle zu wählen, die möglichst weit entfernt von der Verabreichungsstelle des Impfstoffs liegt. Bei vielen Wunden kann es sinnvoll sein, die benötigte Dosis Tollwut-Immunglobulin mit dem Zwei- bis Dreifachen an 0,9%-iger Kochsalzlösung zu verdünnen, um alle Wunden ausreichend mit Immunglobulin behandeln zu können.

Bei größeren Immunglobulinmengen (mehr als 2 ml für Kinder, mehr als 5 ml für Erwachsene) ist eine Verteilung auf mehrere intramuskuläre Depots zu empfehlen.

Tollwutglobulin Mérieux F und Tollwut-Impfstoff sind grundsätzlich an unterschiedlichen Stellen zu injizieren.

Wenn eine Verabreichung in den Muskel aufgrund von Blutgerinnungsstörungen nicht möglich ist, kann die Injektion auch unter die Haut erfolgen. Es gibt jedoch keine klinischen Daten, die die klinische Wirksamkeit dieser Verabreichungsmethode bestätigen.

Tollwutglobulin Mérieux F darf nicht in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden (siehe auch Abschnitt 2).

Für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmte Handhabungshinweise befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch Tollwutglobulin Mérieux F Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die Informationen zu Nebenwirkungen stammen aus klinischen Studien und der Post-Marketing- Beobachtung weltweit.

Es gibt keine genauen Daten aus klinischen Studien zur Häufigkeit von Nebenwirkungen. Die folgenden Nebenwirkungen sind aufgetreten:

Körpereigenes Abwehrsystem

Allergische Reaktion, allergischer Schock

Herz

Beschleunigter Herzschlag

Gefäßsystem

Blutdruckabfall

Verdauungssystem

Übelkeit, Erbrechen

Haut und Unterhautzellgewebe

Juckreiz am ganzen Körper, Ausschlag

Allgemeine Reaktionen und Beschwerden am Injektionsort

Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden an der Verabreichungsstelle

Folgende zusätzliche Nebenwirkungen wurden bei der Gabe anderer Tollwut-Immunglobuline vom Menschen beobachtet:

Kopfschmerz, Rötung, Juckreiz, Gelenkschmerzen, Unwohlsein

An der Injektionsstelle: Schwellung, Schmerz, Rötung, Verhärtung, Wärmegefühl, Juckreiz, Ausschlag

Zum Risiko der Übertragung von Krankheitserregern siehe Abschnitt 2.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel

Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Str. 51-59 63225 Langen

Tel: +49 6103 77 0 Fax: +49 6103 77 1234 Website: www.pei.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Nicht einfrieren. Immunglobuline, die versehentlich falsch gelagert oder eingefroren wurden, sind zu verwerfen.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Angebrochene Durchstechflaschen dürfen nicht zur späteren Verwendung aufbewahrt werden.

Das Verfalldatum des Immunglobulins ist auf dem Behältnis und auf der Faltschachtel mit Monat und Jahr aufgedruckt. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Tollwutglobulin Mérieux F ist eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder blassgelbe oder hellbraune Flüssigkeit. Während der Lagerung kann sich eine leichte Trübung oder eine geringe Menge sichtbarer Partikel bilden.

Tollwutglobulin Mérieux F sollte vor der Injektion visuell geprüft werden. Wenn das Aussehen nicht der obigen Beschreibung entspricht, darf das Produkt nicht verabreicht werden.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Tollwutglobulin Mérieux F enthält

- Der Wirkstoff pro 1 ml ist:  
  Protein vom Menschen (100 – 160 mg), mind. 150 I.E.1
  darin enthaltenes Tollwut-Immunglobulin:
  Dies entspricht mind. 300 I.E. pro Durchstechflasche (2 ml).  
  • I.E. = Internationale Einheiten
  • Die sonstigen Bestandteile sind:
    Glycin, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Tollwutglobulin Mérieux F aussieht und Inhalt der Packung

Das Immunglobulin ist eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder blassgelbe oder hellbraune Flüssigkeit. Während der Lagerung kann sich eine leichte Trübung oder eine geringe Menge sichtbarer Partikel bilden.

Es sind folgende Packungen zugelassen:

1x1 Durchstechflasche mit 2 ml Injektionslösung (1 x mind. 300 I.E.) 5x1 Durchstechflasche mit 2 ml Injektionslösung (5 x mind. 300 I.E.)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Sanofi Pasteur Europe

14 Espace Henry Vallée

69007 Lyon

Frankreich

Hersteller

Sanofi Pasteur

14 Espace Henry Vallée

69007 Lyon

Frankreich

Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main

Telefon: 0800 54 54 010

Telefax: 0800 54 54 011

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2017.

Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Behandlungshinweise

Nach Kontakt mit tollwutverdächtigen Tieren ist folgendes Vorgehen wichtig:

Alle Wunden und möglicherweise verunreinigten Körperstellen sind unverzüglich und gründlich mit Seife oder waschaktiven Substanzen zu reinigen, ausgiebig mit Wasser zu spülen und dann mit 70%-igem Alkohol oder einem Jodpräparat zu behandeln. Dies gilt auch bei einer Verunreinigung mit Impfflüssigkeit eines Tollwut-Impfstoffköders.

Eine ausreichende Wund-Ausschneidung (Wundexzision) ist notwendig. Wunden sollten möglichst nicht gleich genäht werden; falls erforderlich, die Wunden nur einfach schließen.

Bei gegebener Indikation ist die Immunprophylaxe unverzüglich durchzuführen (kein Abwarten bis zur Klärung des Infektionsverdachtes beim Tier!). Wird der Tollwutverdacht beim Tier durch tierärztliche Untersuchung entkräftet, kann die Immunprophylaxe abgebrochen oder als präexpositionelle Impfung weitergeführt werden.

Eine Überprüfung der Tetanus-Impfdokumentation und gegebenenfalls die gleichzeitige Tetanus-Impfung ist erforderlich! Eine prophylaktische Antibiotika-Gabe kann erwogen werden, um Superinfektionen zu vermeiden.

Handhabungshinweise

Tollwutglobulin Mérieux F wird gebrauchsfertig geliefert; eine Verdünnung oder Rekonstitution ist nicht erforderlich.

Vor Verabreichung sollte Tollwutglobulin Mérieux F auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden.

Die zu verabreichende Dosis sollte mit einer sterilen, graduierten Spritze aufgezogen werden.

Tollwutglobulin Mérieux F ist eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder blassgelbe oder hellbraune Flüssigkeit. Während der Lagerung kann sich eine leichte Trübung oder eine geringe Menge sichtbarer Partikel bilden.

Tollwutglobulin Mérieux F sollte vor der Injektion visuell geprüft werden. Wenn das Aussehen nicht der obigen Beschreibung entspricht, darf das Produkt nicht verabreicht werden.

Bei multiplen Wunden kann es sinnvoll sein, die benötigte Dosis Tollwut-Immunglobulin mit dem Zwei- bis Dreifachen an 0,9%-iger Kochsalzlösung zu verdünnen, um alle Wunden ausreichend mit Immunglobulin infiltrieren zu können.

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf Tollwutglobulin Mérieux F nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Allgemeine Hinweise

Gemäß § 22 Infektionsschutzgesetz müssen alle Schutzimpfungen vom Impfarzt mit dem Impfdatum, Handelsnamen, der Chargenbezeichnung, der Angabe der Krankheit, gegen die geimpft wurde, sowie Name, Anschrift und Unterschrift des impfenden Arztes in einen Impfausweis eingetragen werden.

Bei Arzneimitteln, die aus Blut oder Plasma hergestellt wurden (wie z. B. Tollwutglobulin Mérieux F), ist ferner eine Dokumentation nach § 14 Transfusionsgesetz vorzunehmen, die folgende Informationen beinhalten muss:

  • eindeutige Angaben zu der behandelten Person (z. B. Name, Adresse, Geburtsdatum),
  • eindeutige Angaben zu dem verabreichten Präparat (z. B. Pharmazentralnummer oder Handelsname, Name des Herstellers, Menge und Stärke),
  • Chargenbezeichnung,
  • Datum und Uhrzeit der Anwendung.

Diese Aufzeichnungen müssen zum Zwecke der Rückverfolgbarkeit mindestens 30 Jahre aufbewahrt werden.

Tabelle 1: Postexpositionelle Tollwut-Prophylaxe

KategoArt desKontaktsEmpfohlenes
riedurch ein tollwutverdächtiges oder tollwütiges Tierdurch einen Tollwut- Impfstoffköderbei nicht oder nur unvollständig¹ geimpften Personenbei Personen geschwächtem
IBerühren/Füttern von Tieren, Belecken der intakten HautBerühren von Impfstoffködern bei intakter HautKeine Impfung erforderlich (wenn eine verlässliche Kontaktbeschreibung vorliegt)Keine Impfung erford (wenn eine verlässlich Kontaktbeschreibung
IINicht blutende, oberflächliche Kratzer oder Hautabschürfungen, Lecken oder Knabbern an der nicht intakten HautKontakt mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten Impfstoffköders an der nicht intakten HautSofortige Impfung nach Schema B, bei Unklarheiten Simultanprophylaxe nach Schema C (Tabelle 2).Sofortige Impfung gleichzeitige Gabe
IIIBissverletzungen oder Kratzwunden, Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit Speichel (z. B. durch Lecken), Verdacht auf Biss oder Kratzer durch eine Fledermaus oder Kontakt der Schleimhäute mit einer FledermausKontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten ImpfstoffködersSofortige Impfung und gleichzeitige Gabe von Tollwut-Immunglobulin vom Menschen, Simultanprophylaxe nach Schema C (Tabelle 2).Tollwut-Immunglobui Menschen, Simultanpi nach Schema C

1 Als unvollständig geimpft gelten alle Personen, die nicht mit einer ausreichenden Anzahl Impfungen oder mit in der EU nicht zugelassenen Imp

Als vollständig geimpft gelten alle nicht immunsupprimierten Personen, die sowohl eine vollständige Grundimmunisierung (3 Injektionen) bzw auch alle notwendigen Auffrischimpfungen (zunächst 1 Jahr nach der ersten Impfung, dann alle 5 Jahre) erhalten haben.

Tabelle 2: Impfschema bei nicht oder nur unvollständig* geimpften Personen

Schema A: Präexpositionelle (vorbeugende) ImpfungSchema B: Impfung nach Tollwut-Exposition
Je 1 Dosis Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert** an den Tagen 0, 7, 28 (oder 21) + ggf. Auffrischimpfungen (1 Jahr nach der 1. Impfung, dann alle 5 Jahre). Bei Personen mit hohem Expositionsrisiko ist eine regelmäßige Antikörperkontrolle zur Bestimmung des Antikörperstatus zu empfehlen. Die Häufigkeit richtet sich nach dem Risiko. Bei immunsupprimierten Personen sollte 2 - 4 Wochen nach Abschluss der Grundimmunisierung eine Tollwut-Antikörper-Bestimmung durchgeführt werden.Je 1 Dosis Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert** an den Tagen 0, 3, 7, 14, 28. Der Impfstoff muss stets in den Oberarmmuskel (M. deltoideus) injiziert werden, bei Kleinkindern ggf. in die anterolaterale Muskulatur des Oberschenkels. Keine Injektion in die Gesäßmuskulatur (M. glutaeus) Keine Gabe von Tollwut-Immunglobulin
Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert muss stets in den Oberarmmuskel (M. deltoideus) injiziert werden, bei Kleinkindern ggf. in die anterolaterale Muskulatur des Oberschenkels. Keine Injektion in die Gesäßmuskulatur (M. glutaeus)! Keine Gabe von Tollwut-Immunglobulin.

Schem

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  • Als unvollständig geimpft gelten Personen,
    • die nicht vollständig grundimmunisiert wurden und / oder nicht alle erforderlichen Auffrischimpfungen erhalten haben
    • die mit einem in der EU nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden

** Bitte beachten Sie die jeweilige Gebrauchsinformation des Herstellers.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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