Choriongonadotropin

ATC CodeG03GA01
PUB-Nummer50070186
Drugbank IDDB00097
Aggregatzustandfest

Grundlagen

Humanes Choriogonadotropin (hCG) ist ein pyhsiologisch vorkommendes Peptidhormon, welches von der Plazenta gebildet wird und für den Beginn und Erhalt der Schwangerschaft zuständig ist. Laborchemisch kann hCG gemessen werden, um schon sehr früh Schwangerschaften festzustellen.

Indikationen

In der Medizin wird Humanes Choriogonadotropin bei der Behandlung nicht herabgestiegener Hoden (Kryptorchismus) bei Jungen sowie zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Frauen (auch im Rahmen einer sogenannten In-vitro-Fertilisation) verwendet. Außerdem verwendet man hCG, um die verspätete Pubertät bei Jungen (Pubertas tarda) zu behandeln)


Pharmakologie

Pharmakodynamik/Wirkmechanismus

Humanes Choriongonadotropin interagiert mit den LHCG-Rezeptoren der Eierstöcke und fördert die Aufrechterhaltung des Gelbkörpers zu Beginn der Schwangerschaft. Dies ermöglicht es dem Gelbkörper, während des ersten Trimesters das Hormon Progesteron auszuschütten. Progesteron induziert die Vaskularisierung (Einwachsen von Blutgefäßen) und Auskleidung der Gebärmutterwand, damit diese den wachsenden Fötus ausreichend mit Nährstoffen versorgen kann. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit LH  (Luteinisierendes Hormon; dieses ist beim Mann für die Reifung der Spermien verantwortlich)  kann hCG auch klinisch verwendet werden, um den Eisprung in den Eierstöcken und die Testosteronproduktion in den Hoden auszulösen. 

Pharmakokinetik

Da es sich bei medizinisch verwendetem hCG um ein Peptidhormon handelt, kann dieses nur per Injektion verabreicht werden. Im Normalfall wird hCG über eine subkutane Injektion (Injektion unter die Haut) verabreicht. Dabei beträgt die absolute Bioverfügbarkeit ungefähr 40% der gegebenen Dosis. Rund ein Zehntel der Dosis wird über den Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt ca. 29 Stunden.

Toxizität

Nebenwirkungen

  • Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen (Gynäkomastie)
  • Kopfschmerzen
  • Reaktionen und Schmerzen an der Einstichstelle
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
  • mildes bis mäßiges Überstimulationssyndrom der Eierstöcke (OHSS), Schwellung der Brust, Hodenschmerz
  • Hitzewallungen (nur bei Männern beobachtet)
  • Ausschlag, Talgdrüsenentzündung (Akne vulgaris)
  • Durchfall
  • Störung der Ausscheidung von Salzen und Wasser
  • schweres Überstimulationssyndrom der Eierstöcke (OHSS)
  • Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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