Meropenem

ATC CodeJ01DH02
CAS-Nummer96036-03-2
PUB-Nummer441130
Drugbank IDDB00760
SummenformelC17H25N3O5S
Molare Masse (g·mol−1)383,46
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,4
Schmelzpunkt (°C)191-201
Siedepunkt (°C)627,4
PKS Wert3,47

Grundlagen

Meropenem ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Carbapeneme. Es wird bei schweren bakteriellen Infektionen mit sensiblen Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und 3-MRGN eingesetzt. Die Krankheitsbilder, bei denen es angewendet wird, sind Sepsis, Pneumonie, schwere Harnwegsinfektionen, Pankreatitis, Peritonitis, Haut- und Weichteilinfektionen, Meningitis und zerebrale Abszesse sowie Fieber bei neutropenischen Patienten. Meropenem gilt als Reserveantibiotikum. Durch immer häufiger auftretende Resistenzen gegen geläufigere Antibiotika, wird Meropenem jedoch immer eingesetzt.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Das Antibiotikum besitzt ein breites Spektrum und wirkt bakterizid sowohl gegen gramnegative als auch gegen grampositive Erreger. Wie die gesamte Gruppe der Beta-Laktam-Antibiotika hemmt es die bakterielle Zellwandsynthese. Das Medikament bindet an die Transpeptidase der Bakterien und verhindert so die Quervernetzung von der Peptidoglykane, welche essenziell für die Zellwandsynthese sind.

Pharmakokinetik

Meropenem wird intravenös verabreicht. Es bindet im Blut kaum an Plasmaproteine. Es wird vornehmlich unverändert aktiv über den Urin ausgeschieden. Meropenem kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden, weshalb es bei zerebralen Infektionen verwendet werden kann. Bei Niereninsuffizienz mit GFR unter 50 ml/min sollte eine Anpassung der Dosis und des Dosierungsintervalls erfolgen.

Wechselwirkungen

Es kann mit anderen aktiv renal ausgeschiedenen Pharmaka interagieren, beispielsweise mit Probenecid oder Valproat.

Toxizität

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen schließen orale und vaginale Pilzinfektionen sowie Clostridium-difficile-Kolitis, Blutbildveränderungen, allergische Reaktionen, Verwirrung, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Missempfindungen und Krampfanfälle ein. Es kann die Leberenzyme und Nierenwerte erhöhen und Hautreaktionen verursachen. An der Injektionsstelle kann es zu Entzündung der Vene und Schmerzen kommen. 

Toxikologische Daten

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Medikament nicht angewendet werden. Durch seine Neurotoxizität kann es unter anderem zu Krampfanfällen kommen. Selten kommt es zu hepatotoxischen Nebenwirkungen mit cholestatischer Hepatitis.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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