Fludeoxyglucose „PET Net“ darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen [18F]Fludeoxyglucose oder einen der sonstigen Bestandteile von Fludeoxyglucose „PET Net“ sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fludeoxyglucose „PET Net“ ist erforderlich,
- wenn Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden. In diesem Fall kann eine Verabreichung von [18F]Fludeoxyglucose zu einer erhöhten Strahlungsexposition führen.
- wenn Sie an nicht eingestelltem Diabetes mellitus leiden. Die Anwendbarkeit von [18F]Fludeoxyglucose in der Tumordiagnose und der Lokalisierung von epileptogenen Herden wurde bisher nicht nachgewiesen. Bei diesen Patienten kann es infolge einer verringerten Aufnahme von [18F]Fludeoxyglucose zu einer signifikant veränderten Gewebsverteilung und veränderten Glucosestoffwechselraten kommen. Falsch-negative Befunde sind ebenfalls möglich. Das Arzneimittel darf daher nicht an Patienten mit nicht eingestelltem Diabetes mellitus verabreicht werden.
- wenn Sie an akut entzündlichen oder regenerativen Prozessen nach einer Operation leiden. Unter diesen Umständen kann es zu einer signifikanten Anreicherung von [18F]Fludeoxyglucose kommen, so dass zwischen malignem und normalem Gewebe nicht unterschieden werden kann (falsch-positive Ergebnisse). Aus diesem Grunde sollten Sie Ihren Arzt über kürzlich durchgemachte Erkrankungen oder Operationen unterrichten.
Bei allen Patienten muss die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen gerechtfertigt sein. Die zu verabreichende Aktivität ist so zu berechnen, dass das gewünschte diagnostische Resultat mit der geringst möglichen Strahlendosis erzielt wird.
Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen aufgrund der Strahlung, die von ihnen ausgeht, einschließlich ihrer Ausscheidungen bzw. Kontaminationen durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw., einen Risikofaktor für andere Personen dar. Um eine Exposition und Kontamination Dritter zu vermeiden, sind daher Maßnahmen zum Strahlenschutz gemäß nationaler Gesetzgebung zu ergreifen. Ein direkter Kontakt zwischen dem Patienten und Säuglingen/Kleinkindern muss während der ersten 12 Stunden nach der Injektion vermieden werden.
Die Injektion muss streng intravenös erfolgen, um eine Bestrahlung durch lokale, perivaskuläre Radioaktivitätsspuren, die zu einer möglichen Gewebsschädigung, einer erhöhte Strahlungsexposition sowie Bildartefakten führen können, zu vermeiden.
Interpretation der FDG-PET Aufnahmen
- Falsch-positive oder falsch-negative FDG-PET-Ergebnisse können nach einer Strahlentherapie innerhalb der ersten 2-4 Monate nicht ausgeschlossen werden. Sollte die klinische Indikationsstellung eine frühere FDG-PET Diagnose erfordern, ist die Begründung für die Durchführung einer vorzeitigen FDG-PET-Untersuchung nachvollziehbar zu dokumentieren.
- Ein Zeitabstand von mindestens 4-6 Wochen nach der letzten Chemotherapie- Verabreichnung ist optimal, vor allem um falsch-negative Ergebnisse zu vermeiden.
Sollte die klinische Indikation eine Diagnose mittels FDG-PET zu einem früheren Zeitpunkt erforderlich machen, muss die vorgezogene FDG-PET-Untersuchung hinreichend dokumentiert werden. Im Fall einer Chemotherapie mit Zyklen, die kürzer als 4 Wochen sind, sollte die FDG-PET-Untersuchung unmittelbar vor Beginn eines neuen Zyklus durchgeführt werden.
- Bei geringgradig ausgeprägtem Lymphom oder Karzinom des unteren Ösophagus sind aufgrund der limitierten Sensitivität der FDG-PET in diesen Fällen nur Werte von positiver prognostischer Aussagekraft zu berücksichtigen.
- [18F]Fludeoxyglucose ist nicht geeignet, um Gehirnmetastasen nachzuweisen.
- Bei der Verwendung eines Koinzidenz-PET-Scanners ist die Sensitivität im Vergleich zur dedizierten PET reduziert, was zu einem geringeren Nachweis von Läsionen unter 1 cm führt.
- Es wird empfohlen, [18F]Fludeoxyglucose-PET-Aufnahmen unter Hinzuziehung von tomographisch-anatomischen Bildgebungsverfahren (z.B. CT, Ultraschall, MRT) zu interpretieren. Die Kombination der funktionellen FDG-PET-Aufnahmen mit ergänzenden morphologischen bildgebenden Verfahren wie beispielsweise in der PET-CT kann zur Erhöhung der Sensitivität und Spezifität führen und ist bei Kopf- Hals-Tumoren, Lymphomen, Melanomen, Lungenkarzinomen oder rezidivierenden kolorektalen Karzinomen empfohlen. Wird ein Hybrid-PET-CT Scanner mit Röntgenkontrastmittel verwendet, können auf den PET-Aufnahmen Artefakte entstehen.
Allgemeine Warnhinweise
Ein direkter Kontakt zwischen dem Patienten und Säuglingen/Kleinkindern sollte während der ersten 12 Stunden nach der Injektion vermieden werden.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Empfang, Lagerung, Handhabung, Transport und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Beachtung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen zubereitet werden.
Fludeoxyglucose „PET Net“ muss in adäquater Abschirmung gelagert und gehandhabt werden, um Patienten und Krankenhauspersonal bestmöglich zu schützen. Es wird insbesondere empfohlen, sich beim Aufziehen der Spritze und der Injektion durch die Verwendung einer abgeschirmten Spritze vor den Auswirkungen der Beta-Strahlung und Annihilationsphotonen zu schützen.
Kinder und Jugendliche
Es ist zu beachten, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als in Erwachsenen (siehe Abschnitt „Strahlungsexposition“ am Ende der Packungsbeilage).
Für Patienten unter 18 Jahren liegen nur begrenzte klinische Daten zur Sicherheit und diagnostischen Wirksamkeit des Arzneimittels vor. Bei Kindern und Jugendlichen ist daher eine besonders sorgfältige Abwägung zwischen der zu erwartenden diagnostischen Information und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko erforderlich. Es ist zu berücksichtigen, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen.
Bei Anwendung von Fludeoxyglucose „PET Net“ mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt..
Alle Arzneimittel, die den Blutglucosespiegel verändern, können die Sensitivität der Untersuchung beeinträchtigen (z.B. Kortikosteroide, Valproat, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Katecholamine).
Bei Verabreichung von koloniestimulierenden Faktoren (CSFs) kommt es über mehrere Tagen zu einer vermehrten Aufnahme von [18F]Fludeoxyglucose im Knochenmark und in der Milz. Dies ist bei der Auswertung von PET-Aufnahmen zu berücksichtigen. Durch Einhalten eines zeitlichen Abstands von mindestens 5 Tagen zwischen CSF-Therapie und PET- Untersuchung kann die Auswirkung dieser Interferenz verringert werden.
Die Zufuhr von Glucose und Insulin beeinflusst die Aufnahme von [18F]Fludeoxyglucose in die Zellen. Bei hohen Blutglucosespiegeln sowie bei niedrigen Plasma-Insulinspiegeln ist die Aufnahme von [18F]Fludeoxyglucose in Organe und Tumoren vermindert.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/ Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung von [18F]Fludeoxyglucose an Schwangeren vor.
Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Erwägung gezogen werden.
Nuklearmedizinische Untersuchungen an Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Die Verabreichung von [18F]Fludeoxyglucose mit einer Aktivität von 400 MBq ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 8,4 mGy. In diesem Dosisbereich sind ein Absterben des Feten, sowie Missbildungen, Wachstumsverzögerungen oder funktionelle Störungen nicht zu erwarten; das Risiko für die Entstehung von Krebs und das Auftreten von Erbkrankheiten kann jedoch erhöht sein.
Fludeoxyglucose „PET Net“ darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es zwingend erforderlich ist und wenn der Nutzen für die Mutter das potentielle Risiko für den Feten überwiegt.
[18F]Fludeoxyglucose geht in die Muttermilch über. Bevor [18F]Fludeoxyglucose einer stillenden Mutter verabreicht wird, ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist. Falls eine Untersuchung erforderlich ist, muss das Stillen nach Gabe von [18F]Fludeoxyglucose für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden. Gegebenenfalls kann das Abpumpen der Milch vor der Verabreichung von Fludeoxyglucose „PET Net“ erfolgen. Darüber hinaus wird aus Gründen des Strahlenschutzes empfohlen, während der ersten 12 Stunden nach der Injektion den direkten Kontakt zwischen Mutter und Säugling zu vermeiden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt, jedoch sind solche Auswirkungen aufgrund des pharmakologischen Verhaltens von in Wasser zu Injektionszwecken gelöstem [18F]Fludeoxyglucose nicht zu erwarten.