Act-HiB darf nicht angewendet werden
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bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Impfstoffbestandteile (insbesondere gegen Tetanus-Toxoid),
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bei schweren Nebenwirkungen auf frühere Haemophilus influenzae-Typ b-Impfungen,
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bei schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankungen. In diesem Fall muss die Impfung verschoben werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Act-HiB
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Ihrem Kind Act-HiB verabreicht wird,
wenn das Immunsystem Ihres Kindes durch Medikamente oder sonstige Behandlungen geschwächt ist. In diesem Fall sollte die Impfung verschoben werden, bis die Behandlung beendet oder die Krankheit überwunden ist. Personen, die an einer chronischen Immunschwächekrankheit, wie z. B. HIV-Infektion, Asplenie (Funktionslosigkeit oder Fehlen
der Milz) oder Sichelzellanämie, leiden, sollten aber geimpft werden, obwohl die Immunantwort eingeschränkt sein kann.
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wenn Ihr Kind an Thrombozytopenie (verminderte Anzahl der Blutplättchen) oder an einer Blutgerinnungsstörung leidet. Durch eine Verabreichung in den Muskel könnten Blutungen hervorgerufen werden.
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wenn Ihr Kind gegenüber Latex allergisch reagiert. Die Verschlusskappe der Fertigspritze enthält ein Naturkautschuk-Latexderivat, das eine allergische Reaktion auslösen kann.
Bei Agammaglobulinämie und DiGeorge-Syndrom ist die Impfung wirkungslos.
Die Impfung mit Act-HiB erzeugt keinen Schutz vor Tetanus. Deshalb muss zusätzlich eine Impfung gegen Tetanus erfolgen. Impfungen gegen Haemophilus influenzae Typ b sollten gemäß Impfkalender gleichzeitig mit Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung gegeben werden. Zweckmäßigerweise sollte ein entsprechender Kombinationsimpfstoff verwendet werden.
Vor Verabreichung jeglicher Dosis Act-HiB muss der Elternteil oder Erziehungsberechtigte des Impflings oder der erwachsene Impfling selbst über die persönliche Geschichte, familiäre Geschichte, den letzten Gesundheitszustand, inklusive Impfanamnese, derzeitigen Gesundheitszustand und jegliche Nebenwirkung nach vorangegangenen Impfungen befragt werden. Bei Personen mit schwerer oder schwerwiegender Nebenwirkung innerhalb 48 Stunden nach vorangegangener Impfung mit Impfstoffen, welche ähnliche Bestandteile enthielten, sollte die Verabreichung der Impfung sorgfältig erwogen werden.
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen müssen im Falle einer seltenen anaphylaktischen Reaktion nach der Impfung geeignete medizinische Behandlungsmöglichkeiten zur Akutbehandlung bereitstehen und eine angemessene Überwachung durchgeführt werden.
Bei der Grundimmunisierung von sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt
≤ 28. Schwangerschaftswoche), insbesondere von solchen mit einer Lungenunreife in der Vorgeschichte, sollte das potenzielle Risiko einer Apnoe berücksichtigt und die Notwendigkeit einer Atemüberwachung über 48–72 Stunden erwogen werden.
Da der Nutzen der Impfung gerade bei dieser Säuglingsgruppe hoch ist, sollte die Impfung Frühgeborenen nicht vorenthalten und auch nicht aufgeschoben werden.
Eine Ohnmacht kann nach oder sogar vor Injektion mit einer Nadel auftreten. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie bzw. Ihr Kind bei einer früheren Injektion schon einmal ohnmächtig geworden sind.
Der Impfstoff darf nicht in ein Blutgefäß (intravaskulär) verabreicht werden.
Bei Anwendung von Act-HiB mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind derzeit mit anderen Arzneimitteln behandelt wird bzw. vor Kurzem behandelt wurde, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Act-HiB kann gleichzeitig mit anderen empfohlenen Impfstoffen injiziert werden: Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung an derselben Impfstelle, falls ein Kombinationsimpfstoff verwendet wird, ansonsten an unterschiedlichen Impfstellen.
Act-HiB kann auch gleichzeitig mit Hepatitis B- oder Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffen unter Verwendung unterschiedlicher Körperstellen verabreicht werden.
Außer im Falle einer das Immunsystem schwächenden Therapie (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Act-HiB ist erforderlich“) wurde über keine signifikanten klinischen Wechselwirkungen mit anderen Behandlungen oder biologischen Produkten berichtet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Die Verabreichung von Act-HiB an Erwachsene ist selten. Es liegen nur begrenzte Daten über die Anwendung bei Schwangeren vor. Daher wird die Verabreichung von Act-HiB während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Act-HiB sollte an Schwangere nur wenn unbedingt erforderlich und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.
Stillzeit
Die Verabreichung von Act-HiB an Erwachsene ist selten. Da nicht bekannt ist, ob der Impfstoff in die Muttermilch ausgeschieden wird, ist bei Verabreichung von Act-HiB an stillende Mütter Vorsicht geboten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Act-Hib enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 0,5-ml-Dosis, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.