Was Atracurium-hameln enthält
Der Wirkstoff ist Atracuriumbesilat.
1 ml Atracurium-hameln enthält 10 mg Atracuriumbesilat.
Jede Ampulle mit 2,5 ml Lösung enthält 25 mg Atracuriumbesilat. Jede Ampulle mit 5 ml Lösung enthält 50 mg Atracuriumbesilat.
Die sonstigen Bestandteile sind Wasser für Injektionszwecke und Benzolsulfonsäure.
Wie Atracurium-hameln aussieht und Inhalt der Packung
Atracurium-hameln ist eine klare, farblose Injektions- oder Infusionslösung.
3 ml oder 5 ml Klarglasampullen. Packung zu 5 Ampullen mit 2,5 oder 5 ml.
Packung zu 10 Ampullen mit 2,5 oder 5 ml. Packung zu 5 x 10 Ampullen mit 2,5 oder 5 ml.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer: hameln pharmaceuticals gmbh Langes Feld 13
31789 Hameln, Deutschland
Im Vertrieb der:
hameln pharma plus gmbh Langes Feld 13
31789 Hameln, Deutschland
Hersteller:
hameln pharmaceuticals gmbh Langes Feld 13
31789 Hameln, Deutschland
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich: Atracurium-hameln 10 mg/ml Injektions-/Infusionslösung Deutschland: Atracurium-hameln 10 mg/ml Injektions-/Infusionslösung Italien: Atracurium-hameln 10 mg/ml soluzione iniettabile Niederlande: Atracurium-hameln 10 mg/ml oplossing voor injectie en infusie
Spanien: Besilato de Atracurio-hameln 10 mg/ml solucíon para inyección Schweden: Atracurium-hameln 10 mg/ml injektionsvätska, lösning Vereinigtes Königreich: Atracurium besilate 10 mg/ml solution for injection
Zul. Nr. 1-24305
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im August 2012.
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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG UND ANWENDUNG VON:
Atracurium-hameln 10 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
Bitte lesen Sie die ganze Anleitung durch, bevor Sie mit der Zubereitung des Arzneimittels beginnen.
Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte der Fachinformation zu diesem Produkt.
Inkompatibilitäten
Atracuriumbesilat darf nicht in derselben Spritze mit Thiopental oder anderen alkalischen Lösungen bzw. Substanzen gemischt werden, da alkalische pH-Werte zur Inaktivierung von Atracuriumbesilat führen. Daher muss zwischen der Infusion von Atracuriumbesilat und Thiopental eine Spülung der Kanüle erfolgen, um die Bildung von Aggregaten zu verhindern, die eine anaphylaktoide Reaktion hervorrufen können.
Atracuriumbesilat ist mit folgenden Infusionslösungen kompatibel (mischbar):
Infusionslösung | Haltbarkeit |
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1. | 0,9%ige NaCl-Lösung BP (G/V)................................................ | | Stunden |
2. | 5%ige Glucose-Lösung BP (G/V) .............................................. | | Stunden |
3. | Ringer-Lösung USP................................................................... | | Stunden |
4. | 0,18%ige NaCl-Lösung mit 4%iger Glucose-Lösung BP (G/V) .. | | Stunden |
5. | Ringer-Lactat-Lösung nach Hartmann BP ................................. | | Stunden |
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Bei Mischungen mit diesen Lösungen bis zu Konzentrationen von 0,5 mg Atracuriumbesilat/ml und darüber sind die Lösungen bei Tageslicht und Temperaturen bis zu 30°C in den genannten Zeiträumen haltbar.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Atracurium-hameln wird als intravenöse Injektion oder Infusion angewendet.
Nur zum Einmalgebrauch. Jede nicht verwendete Injektionslösung aus angebrochenen Ampullen ist zu verwerfen.
Zur Ermittlung der individuell erforderlichen Dosis ist bei der Verabreichung von Muskelrelaxantien wie Atracuriumbesilat ein neuromuskuläres Monitoring zu empfehlen.
Anwendung als Injektion bei Erwachsenen
Atracurium-hameln wird als intravenöse Injektion verabreicht und darf nicht intramuskulär verabreicht werden.
Relaxation:
In Abhängigkeit von der gewünschten vollständigen Relaxationsdauer können 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg KG i.v. verabreicht werden. Diese Dosis gewährleistet adäquate Relaxation für ca. 15 – 35 Minuten.
Intubation:
Nach der i.v. Injektion von 0,5 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg KG kann die endotracheale Intubation in der Regel innerhalb von 90 Sekunden durchgeführt werden.
Repetitions-Dosen:
Die vollständige neuromuskuläre Blockade kann mit Repetitions-Dosen von 0,1 - 0,2 mg Atracuriumbesilat/kg verlängert werden. Im Allgemeinen muss die erste Erhaltungsdosis 20 bis 45 Minuten nach dem initialen Bolus gegeben werden, weitere Dosen werden nach Bedarf im Abstand von jeweils 15 bis 25 Minuten verabreicht.
In jedem Fall sollte die Gabe von Repetitions-Dosen auf die individuellen Anforderungen und Reaktionen des Patienten abgestimmt werden.
Kumulative Effekte in Bezug auf die neuromuskulär blockierende Wirkung sind bei Verabreichung dieser Repetitions-Dosen nicht zu erwarten.
Die Spontanerholung stellt sich ca. 35 Minuten nach Ende der vollständigen Relaxation – gemessen an der Wiederherstellung der tetanischen Antwort auf 95% der normalen neuromuskulären Funktion – wieder ein.
Sobald Zeichen einer Spontanerholung erkennbar sind, kann der neuromuskuläre Block, hervorgerufen durch Atracuriumbesilat, schnell durch übliche Dosen von Cholinesterasehemmstoffen wie Neostigmin oder Edrophonium – nach vorheriger oder gleichzeitiger Verabfolgung von Atropin oder Glycopyrroniumbromid – ohne Anzeichen einer Rekurarisierung aufgehoben werden.
Anwendung als Infusionslösung bei Erwachsenen
Atracurium-hameln ist hypotonisch und darf nicht über die Infusionsleitung einer Bluttransfusion zugeführt werden. In diesem Fall muss die Substanz über eine separate Infusionsleitung verabreicht werden.
Nach einer initialen Bolusinjektion von 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg kann Atracuriumbesilat zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade bei operativen Eingriffen von längerer Dauer als kontinuierliche Infusion in Dosen von 0,3 - 0,6 mg/kg/h verabreicht werden.
Atracurium-hameln kann auch während kardiopulmonaler Bypass-Operationen in der oben angegebenen Dosis infundiert werden.
Da bei Körpertemperaturen von 25 - 26°C (tiefe Hypothermie) die Inaktivierung von Atracuriumbesilat verlangsamt erfolgt, reicht bei diesen niedrigen Körpertemperaturen etwa die Hälfte der oben angegebenen Dosis zur Aufrechterhaltung der vollständigen neuromuskulären Blockade aus.
Die Atracuriumbesilat-Injektionslösung kann mit den oben aufgeführten Infusionslösungen verdünnt werden.
- Dosisempfehlungen für Kinder, ältere Patienten, Patienten mit beeinträchtigter Leber- und/oder Nierenfunktion, kardiovaskulären Erkrankungen oder Verbrennungen und bei der Anwendung im intensivmedizinischen Bereich
Anwendung bei Kindern:
Kinder über 1 Monat erhalten die für Erwachsene empfohlene Dosis ebenfalls auf der Basis mg/kg KG.
Atracuriumbesilat sollte bei Neugeborenen (Kinder unter 1 Monat) nicht angewendet werden, da nur unzureichende Daten verfügbar sind. Sollte eine neuromuskuläre Blockade bei Neugeborenen oder Frühgeborenen erforderlich sein, so ist die Dosis deutlich zu reduzieren.
Anwendung bei älteren Patienten:
Die Standarddosen können auch für ältere Patienten verwendet werden. Die Höhe der Initialdosen sollte sich jedoch im unteren Dosisbereich bewegen und die Verabreichung des Arzneimittels sollte langsam erfolgen.
Anwendung bei Patienten mit beeinträchtigter Leber- und/oder Nierenfunktion:
Atracuriumbesilat kann unabhängig von dem Schweregrad einer Leber- oder Nie- renfunktionsstörung – auch bei sehr stark eingeschränkten Funktionen bzw. Versagen dieser Organe – in den oben genannten Standarddosen verabreicht werden.
Anwendung bei Patienten mit Herz- oder Kreislauf-Erkrankungen:
Patienten mit schweren Herz- oder Kreislauf-Erkrankungen reagieren unter Umständen empfindlicher auf vorübergehende hypotone Zustände. Bei diesen Patienten sollte daher Atracuriumbesilat langsam und/oder in geteilten Dosen über einen Zeitraum von ca.
1 - 2 Minuten verabreicht werden.
Anwendung bei Patienten mit Verbrennungen:
Bei Patienten mit Verbrennungen kann sich gegenüber nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien wie Atracuriumbesilat eine herabgesetzte Ansprechbarkeit entwickeln. Bei diesen Patienten können in Abhängigkeit von der Zeit, die seit der Verbrennung vergangen ist, und dem Ausmaß der Verletzung höhere Atracuriumbesilat-Dosen erforderlich sein.
Anwendung im intensivmedizinischen Bereich (ICU):
Ergibt sich beim Einsatz von Atracuriumbesilat im intensivmedizinischen Bereich im Rahmen der künstlichen Beatmung die Notwendigkeit zur Langzeitanwendung, so sind der Nutzen und das Risiko einer neuromuskulären Blockade gegeneinander abzuwägen.
Nach optionaler Gabe einer initialen Bolusinjektion von 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg können zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade durch kontinuierliche Infusion zwischen 11 und 13 Mikrogramm/kg/min (entspr. 0,66 - 0,78 mg/kg/h) verabreicht werden. Dabei ist zu beachten, dass die im Einzelfall erforderliche Dosis von Patient zu Patient stark variieren kann; so können Patienten 4,5 Mikrogramm/kg/min (0,27 mg/kg/h) bis
29,5 Mikrogramm/kg/min (1,77 mg/kg/h) benötigen. Darüber hinaus können sich die erforderlichen Dosen in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer ändern. Aus diesem Grund sollte die Infusionsrate durch ständige Überwachung peripherer Nerven dem Bedarf angepasst werden.
Die Zeit bis zur Spontanerholung von der neuromuskulären Blockade nach Atracuriumbesilatinfusion bei Intensivpatienten ist unabhängig von der Verabreichungsdauer.
Wie in klinischen Studien beobachtet, kann eine Spontanerholung bei einem TOF (train of four)-Verhältnis (das Verhältnis des Spitzenwertes der vierten Kontraktion zur ersten in einer Reihe von vieren) von 0,75 erwartet werden, was durchschnittlich 60 Minuten nach Absetzen von Atracuriumbesilat eintritt (Bereich zwischen 32 und 108 Minuten, n = 6).