Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Die klinische Wirkung von Phenylbutazon kann nach Absetzen der Therapie mindestens drei Tage anhalten. Dies ist zu berücksichtigen, wenn die Pferde einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen werden.
Die Internationale Vereinigung für Pferdesport (FEI) betrachtet Phenylbutazon im Zusammenhang mit einer Teilnahme des behandelten Pferdes an Pferdesportveranstaltungen als verbotene Substanz. Ein Pferd, das mit dem
Tierarzneimittel behandelt wird oder kürzlich behandelt wurde, darf möglicherweise nicht an Pferdesportveranstaltungen teilnehmen. Es sollten daher die Empfehlungen der FEI, die nationalen Gesetze und Bestimmungen der nationalen Verbände bezüglich Karenzzeiten vor der Teilnahme an einer Pferdesportveranstaltung beachtet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die angegebene Dosis von 8,8 mg Phenylbutazon/kg/Tag sollte nicht überschritten werden, da der therapeutische Index von Phenylbutazon niedrig ist.
Die Anwendung bei unter 6 Wochen alten Tieren oder bei älteren Tieren kann mit einem zusätzlichen Risiko verbunden sein. Falls sich eine solche Anwendung nicht vermeiden lässt, ist eine sorgfältige klinische Überwachung der Tiere angezeigt.
Die Anwendung bei dehydrierten, hypovolämischen oder hypotonen Tieren sollte vermieden werden, da das Risiko einer erhöhten Nierentoxizität besteht. Während der Behandlung sollte stets für ausreichend Trinkwasser gesorgt werden, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) können eine Hemmung der Phagozytose verursachen. Bei der Behandlung von Entzündungen in Verbindung mit bakteriellen Infektionen sollte daher gleichzeitig eine geeignete antibakterielle Therapie in Betracht gezogen werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dieses Tierarzneimittel kann durch Hautkontakt oder durch versehentliche Inhalation Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) bei Personen hervorrufen, die gegen Phenylbutazon sensibilisiert sind.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Phenylbutazon oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Im Falle eines versehentlichen Kontaktes und dem Auftreten von Symptomen wie z.B. Hautausschlag, ist ein Arzt zu Rate ziehen und die Packung und/oder die Gebrauchsinformation vorzuzeigen. Bei Schwellungen des Gesichtes, der Lippen, der Augen oder bei Atembeschwerden handelt es sich um schwerwiegendere Symptome, die eine dringende ärztliche Behandlung erforderlich machen.
Dieses Tierarzneimittel kann Haut- und Augenreizungen hervorrufen. Kontakt mit den Augen vermeiden. Bei versehentlichem Augenkontakt diese mit reichlich sauberem Wasser ausspülen. Im Falle einer anhaltenden Reizung einen Arzt zu Rate ziehen.
Die Anwendung sollte mit Umsicht erfolgen, um eine versehentliche Inhalation oder Einnahme zu vermeiden. Bei versehentlicher Einnahme oder versehentlichem Einatmen ist ein Arzt aufzusuchen und Packung oder Gebrauchsinformation vorzuzeigen.
Nach der Anwendung Hände und exponierte Haut waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Die Anwendung bei trächtigen Stuten sollte mit Sorgfalt erfolgen. Obwohl keine unerwünschten Wirkungen von Phenylbutazon auf den Fötus oder die Erhaltung der Trächtigkeit bekannt sind, wurden keine Verträglichkeitsstudien bei Stuten durchgeführt. Bei Versuchstierarten sind bei hohen Dosen von Phenylbutazon fötotoxische Wirkungen aufgetreten.
Die Anwendung von Phenylbutazon bei tragenden oder laktierenden Stuten sollte nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Die Anwendung um den Zeitraum der Geburt ist zu vermeiden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Nicht gleichzeitig mit anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) oder innerhalb von 24 Stunden anwenden.
Die gleichzeitige Anwendung potentiell nierentoxischer Arzneimittel ist zu vermeiden. Phenylbutazon induziert die hepatische mikrosomale Enzymaktivität.
Es besteht ein potentielles Risiko einer erhöhten Nierentoxizität bei gleichzeitiger Anwendung von Aminoglykosiden.
Die gleichzeitige Anwendung von Glukokortikoiden, anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) oder Antikoagulantien erhöht die unerwünschten Wirkungen von Phenylbutazon.
Die therapeutische Wirksamkeit von Diuretika kann reduziert sein, wenn sie in Kombination mit Phenylbutazon enthaltenden Produkten eingesetzt werden.
Phenylbutazon ist zu einem großen Teil an Plasmaproteine gebunden. Es kann andere Arzneimittel, die ebenfalls stark proteingebunden sind, verdrängen, z. B. einige Sulfonamide, Warfarin oder kann selbst verdrängt werden, was zu einem Anstieg von ungebundenen pharmakologisch wirksamen Konzentrationen und zu toxischen Wirkungen führen kann.
Bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Therapeutika ist aufgrund des Risikos metabolischer Wechselwirkungen Vorsicht geboten. Phenylbutazon kann mit dem Metabolismus anderer Wirkstoffe wie z. B. von Warfarin und Barbituraten konkurrieren, sodass es zum Auftreten von Toxizität kommen kann.
Es gibt Hinweise, dass die Pharmakokinetik von Penicillin- und Gentamicinpräparaten bei gleichzeitiger Anwendung von Phenylbutazon enthaltenden Arzneimitteln beeinflusst und die therapeutische Wirksamkeit aufgrund einer verminderten Verteilung in das Gewebe abgeschwächt werden kann. Auch die Verteilung anderer gleichzeitig angewendeter Arzneimittel kann betroffen sein.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung kann zu Ulzerationen im Magen und im Dickdarm und zu einer allgemeinen Enteropathie führen. Es kann außerdem zu einer Schädigung der Nierenpapillen und in der Folge zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen. Aufgrund eines Verlustes von Plasmaprotein können sich subkutane Ödeme bilden, vor allem unter dem Kiefer.
Im Falle einer Überdosierung wurden zentralnervöse Störungen (Erregungen, Krämpfe), Hämaturie und Azidose beobachtet.
Es gibt kein spezielles Gegenmittel. Bei Anzeichen einer möglichen Überdosierung ist das Tier symptomatisch zu behandeln.
Inkompatibilitäten:
Dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen.