Kortikosteroide mit entzündungshemmender Wirkung wie Dexamethason besitzen ein breites Nebenwirkungsspektrum. Obwohl hohe Einzeldosen generell gut vertragen werden, können eine Langzeittherapie und die Anwendung von Estern mit langer Wirkungsdauer zu schweren Nebenwirkungen führen. Deshalb ist die Dosierung bei mittel- und langfristigem Gebrauch generell auf die zur Beseitigung der klinischen Symptome erforderliche Mindestdosis zu beschränken.
Während der Behandlung können die Steroide ein Cushing-Syndrom verursachen, wobei eine signifikante Veränderung des Fett-, Kohlenhydrat-, Protein- und Mineralstoffwechsels stattfindet. Mögliche Folgen sind z.B. Umverteilung des Körperfetts, Muskelschwäche bzw. -schwund und Osteoporose.
Systemisch verabreichte Kortikosteroide können - insbesondere zu Beginn der Behandlung - Polyurie, Polydipsie und Polyphagie verursachen. Einige Kortikosteroide können bei Langzeitanwendung zu Natrium- und Wasserretention sowie zu Hypokaliämie führen. Bei systemischer Gabe von Kortikosteroiden kann es zu Kalziumablagerungen in der Haut (Calcinosis cutis) kommen.
Kortikosteroide können die Wundheilung verzögern, die immunsuppressive Wirkung kann die Abwehr gegenüber bestehende Infektionen schwächen bzw. bestehende Infektionen verschlimmern. Bei Tieren, die mit Kortikosteroiden behandelt wurden, wurden Magen-Darm-Geschwüre festgestellt. Bei Tieren, die nicht-steroidale Entzündungshemmer bekommen, sowie bei Tieren mit einem Rückenmarktrauma werden die Magen-Darm-Geschwüre möglicherweise durch Steroide noch verschlimmert.
Die Anwendung von Kortikosteroiden kann eine Lebervergrößerung (Hepatomegalie) mit erhöhten Leberenzym-Werten im Blutserum verursachen.
Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten, aber möglich.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
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Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
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Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
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Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
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Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
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Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
Alternativ können Berichte über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen über das nationale Meldesystem erfolgen.