Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Mit dem Wirkungseintritt kann es vor allem beim Pferd zu einem raschen Senken des Kopfes und zum Schwanken kommen, wobei das Stehvermögen erhalten bleibt. Rinder und speziell Jungtiere versuchen sich hinzulegen. Um Verletzungen zu vermeiden, soll deshalb ein geeigneter Ort für die Behandlung gewählt werden. Rinder sollten nach erfolgter Behandlung in Sternallage verbleiben, Kopf und Hals sollten bei abgelegten Rindern tiefer gelagert werden, um eine Aspiration von Futter oder Speichel zu vermeiden. Speziell bei Pferden sollten die üblichen Unfallverhütungsmaßnahmen beachtet werden. Detomidin sollte mit Vorsicht bei Pferden mit Koliksymptomen oder Verstopfung angewandt werden.
Zur Behandlung von Tieren im Schock und von Tieren mit Leber- oder Nierenerkrankungen ist eine strenge Indikationsstellung durch den behandelnden Tierarzt erforderlich. Detomidin in Kombination mit Butorphanol sollte nicht bei Pferden mit einer Vorgeschichte von Lebererkrankungen oder kardialen Störungen angewendet werden.
Die Tiere sollten über einen Zeitraum von mindestens 12 Stunden vor der Narkose kein Futter erhalten. Während der Wirkungsdauer des Arzneimittels sollten die Tiere nicht gefüttert oder getränkt werden.
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Bei schmerzhaften Eingriffen sollte Detomidin nur in Kombination mit einem Analgetikum oder einem Lokalanästhetikum angewendet werden.
Nach Verabreichung bis zum Wirkungseintritt sollten die Tiere in einer ruhigen Umgebung verbleiben.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Bei versehentlicher oraler Aufnahme oder Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage vorzuzeigen. ES DARF KEIN FAHRZEUG GELENKT WERDEN, da Sedation und Blutdruckschwankungen auftreten können.
Haut-, Augen- und Schleimhautkontakt ist zu vermeiden.
Bei versehentlichem Kontakt ist die Haut mit viel Wasser abzuwaschen. Bei versehentlichem Kontakt mit den Augen sind die Augen mit reichlich klarem Wasser auszuspülen. Falls Reizerscheinungen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Kontaminierte Kleidung mit direktem Hautkontakt ist zu wechseln.
Falls schwangere Frauen das Arzneimittel handhaben, ist eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden, da Uteruskontraktionen sowie Abfall des foetalen Blutdrucks auftreten können. INFORMATION FÜR ÄRZTE: Detomidin ist ein alpha2-Adrenozeptor-Agonist. Nach systemischer Resorption können klinische Symptome wie dosisabhängige Sedation, Atemdepression, Bradykardie, Blutdrucksenkung, Mundtrockenheit sowie Hyperglykämie auftreten. Von ventrikulären Arrhythmien wurde ebenfalls berichtet. Die Behandlung respiratorischer und hämodynamischer Symptome sollte symptomatisch erfolgen.
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Das Arzneimittel nicht im letzten Drittel der Trächtigkeit anwenden. Die Anwendung während der Trächtigkeit sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Die gleichzeitige Anwendung von anderen Sedativa sollte nur unter Beachtung der Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen der betreffenden Arzneimittel erfolgen.
Detomidin sollte nicht gleichzeitig mit Sympathomimetika wie Adrenalin, Dobutamin und Ephedrin angewendet werden.
Die gleichzeitige Anwendung bestimmter potenzierter Sulfonamide kann potentiell tödliche Herzrhythmusstörungen verursachen. Nicht gleichzeitig mit Sulfonamiden anwenden.
Bei kombinierter Anwendung von Detomidin mit anderen Sedativa und Narkotika sind mögliche potenzierende/synergistische Wirkungen zu beachten. Bei Narkoseeinleitung mittels Kombination von Detomidin und Ketamin und vorgesehener Erhaltung der Narkose mit Halothan kann der Wirkungseintritt des Halothans verzögert sein. Eine Überdosierung ist zu vermeiden. Die Prämedikation mit Detomidin vor einer Allgemeinnarkose kann die Einleitung der Narkose verzögern.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:
Bei versehentlicher Überdosierung können Herzarrhythmien, Blutdruckabfall, verzögerte Erholung und starke zentralnervöse Depression und Atemdepression auftreten. Sollten diese
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Wirkungen von Detomidin lebensbedrohlich werden, wird die Verabreichung eines α2- Adrenozeptor-Antagonisten empfohlen.