DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG
Isofluran sollte mit einem genau kalibrierten Verdampfer in einem geeigneten Narkosekreislauf verwendet werden, damit die Narkosetiefe schnell und einfach geändert werden kann.
Isofluran kann in Sauerstoff oder Sauerstoff/ Distickstoffmonoxid-Gemischen angewendet werden.
Der MAC-Wert (minimale alveoläre Konzentration in Sauerstoff) oder die effektive Dosis (ED50-Werte) und die unten angegebenen empfohlenen Konzentrationen für die Zieltierarten sollten nur als Anleitung oder als Ausgangswerte dienen. Die in der Praxis tatsächlich erforderlichen Konzentrationen sind von vielen Variablen abhängig, einschließlich der gleichzeitigen Anwendung anderer Arzneimittel während der Narkose und dem klinischen Status des Patienten.
Isofluran kann zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, die bei veterinärmedizinischen Narkoseverfahren für Prämedikation, Einleitung und Schmerzbehandlung üblich sind. Einige spezifische Beispiele sind unter den Informationen zu den einzelnen Tierarten zu finden. Die Anwendung von Analgetika bei schmerzhaften Eingriffen entspricht guter veterinärmedizinischer Praxis.
Die Erholung nach einer Isofluran-Narkose verläuft normalerweise reibungslos und schnell. Die analgetischen Erfordernisse des Patienten sollten vor der Ausleitung der Narkose berücksichtigt werden.
PFERD:
Der MAC-Wert für Isofluran liegt beim Pferd bei ca. 1,31 %.
Prämedikation:
Isofluran kann zusammen mit anderen Arzneimitteln verwendet werden, die bei veterinärmedizinischen Narkoseverfahren üblich sind. Die folgenden Arzneimittel haben sich als kompatibel mit Isofluran erwiesen: Acepromazin, Alfentanil, Atracurium, Butorphanol, Detomidin, Diazepam, Dobutamin, Dopamin, Guaifenesin, Ketamin, Morphium, Pentazocin, Pethidin, Thiamylal,
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Thiopental und Xylazin. Die für die Prämedikation verwendeten Arzneimittel sollten individuell für den Patienten ausgewählt werden. Die möglichen unten angegebenen Wechselwirkungen sollten jedoch beachtet werden.
Wechselwirkungen:
Es wurde berichtet, dass Detomidin und Xylazin den MAC-Wert für Isofluran bei Pferden reduziert.
Einleitung:
Da normalerweise die Einleitung der Narkose bei adulten Pferden mit Isofluran nicht praktikabel ist, sollte die Einleitung durch die Anwendung eines kurzzeitig wirkenden Barbiturats, z. B. Thiopental, Ketamin oder Guaifenesin erfolgen. Konzentrationen von 3 bis 5 % Isofluran können angewendet werden, um die gewünschte Narkosetiefe innerhalb von 5 bis 10 Minuten zu erreichen.
Isofluran-Konzentrationen von 3 bis 5 % unter hoher Sauerstoffzufuhr können zur Einleitung der Narkose bei Fohlen verwendet werden.
Erhaltung:
Die Narkose kann mit Isofluran-Konzentrationen von 1,5 bis 2,5 % erhalten werden.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
HUND
Der MAC-Wert für Isofluran liegt beim Hund bei ca. 1,28 %.
Prämedikation:
Isofluran kann zusammen mit anderen Arzneimitteln verwendet werden, die bei veterinärmedizinischen Narkoseverfahren üblich sind. Die folgenden Arzneimittel haben sich als kompatibel mit Isofluran erwiesen: Acepromazin, Atropin, Butorphanol, Buprenorphin, Bupivacain, Diazepam, Dobutamin, Ephedrin, Epinephrin, Etomidat, Glycopyrrolat, Ketamin, Medetomidin, Midazolam, Methoxamin, Oxymorphon, Propofol, Thiamylal, Thiopental und Xylazin.
Die für die Prämedikation verwendeten Arzneimittel sollten individuell für den Patienten ausgewählt werden. Die möglichen unten angegebenen Wechselwirkungen sollten jedoch beachtet werden.
Wechselwirkungen:
Es wurde berichtet, dass Morphium, Oxymorphon, Acepromazin, Medetomidin, Medetomidin plus Midazolam die MAC-Werte für Isofluran bei Hunden reduziert.
Die gleichzeitige Verabreichung von Midazolam/Ketamin während einer Isofluran-Narkose kann zu ausgeprägten kardiovaskulären Effekten, insbesondere zu einer arteriellen Hypotonie führen.
Die dämpfenden Effekte von Propanolol auf die Myokardkontraktibilität sind während der Isofluran- Narkose reduziert, was auf einen moderaten Grad der Betarezeptorenaktivität hinweist.
Einleitung:
Die Einleitung ist über eine Maske mit einer Isofluran-Konzentration von bis zu 5 % möglich, mit und ohne Prämedikation.
Erhaltung:
Die Narkose kann mit Isofluran-Konzentrationen von 1,5 bis 2,5 % erhalten werden.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
KATZE
Der MAC-Wert für Isofluran liegt bei der Katze bei ca. 1,63 %.
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Prämedikation:
Isofluran kann zusammen mit anderen Arzneimitteln verwendet werden, die bei veterinärmedizinischen Narkoseverfahren üblich sind. Die folgenden Arzneimittel haben sich als kompatibel mit Isofluran erwiesen: Acepromazin, Atracurium, Atropin, Diazepam, Ketamin und Oxymorphon. Die für die Prämedikation verwendeten Arzneimittel sollten individuell für den Patienten ausgewählt werden. Die möglichen unten angegebenen Wechselwirkungen sollten jedoch beachtet werden.
Wechselwirkungen:
Nach der intravenösen Verabreichung von Midazolam-Butorphanol wie auch nach epiduraler Gabe von Fentanyl und Medetomidin wurden bei Katzen, deren Narkose mit Isofluran eingeleitet worden war, Veränderungen mehrerer kardio-respiratorischer Parameter beobachtet. Für Isofluran wurde gezeigt, dass es die Empfindlichkeit des Herzens gegenüber Adrenalin (Epinephrin) herabsetzt.
Einleitung:
Die Einleitung ist über eine Maske mit einer Isofluran-Konzentration von 4 % möglich, mit und ohne Prämedikation.
Erhaltung:
Die Narkose kann mit einer Isofluran-Konzentration von 1,5 bis 3 % erhalten werden.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
ZIERVÖGEL
Es wurden bisher nur wenige MAC/ED50-Werte aufgezeichnet. Beispiele sind 1,34 % beim Kanada- kranich, 1,45 % bei der Brieftaube (reduziert auf 0,89 % bei Verabreichung von Midazolam) und 1,44 % bei Kakadus, wobei dieser Wert durch die Gabe des Schmerzmittels Butorphanol auf 1,08 % gesenkt wird.
Der Einsatz einer Isofluran-Narkose wurde für viele Arten beschrieben, von kleinen Vögeln wie z.B. Zebrafinken bis hin zu großen Vögeln wie z. B. Geiern, Adlern und Schwänen.
Wechselwirkungen/Verträglichkeit:
In der Literatur wurde die Verträglichkeit von Propofol mit einer Isofluran-Narkose bei Schwänen belegt.
Es wurde berichtet, dass Butorphanol den MAC-Wert für Isofluran bei Kakadus reduziert. Es wurde berichtet, dass Midazolam den MAC-Wert für Isofluran bei Tauben reduziert.
Einleitung:
Die Einleitung der Narkose mit einer Isofluran-Konzentration von 3–5 % erfolgt normalerweise schnell. Für Schwäne wurde eine Narkoseeinleitung mit Propofol und eine anschließende Aufrechterhaltung der Narkose mit Isofluran beschrieben.
Erhaltung:
Die Erhaltungsdosis ist abhängig von der Spezies und dem Einzeltier. In der Regel sind 2 bis 3 % geeignet und sicher. Bei einigen Storch- und Reiherarten sind unter Umständen lediglich 0,6 bis 1 % notwendig. Bis zu 4 bis 5 % können bei einigen Geiern und Adlern erforderlich sein.
3,5 bis 4 % können für einige Enten und Gänse notwendig sein.
In der Regel reagieren Vögel sehr schnell auf Änderungen der Isofluran-Konzentration.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
REPTILIEN
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Isofluran gilt bei mehreren Autoren als Narkotikum der Wahl für viele Spezies. In der Literatur wird die Verwendung bei einer großen Vielzahl von Reptilien berichtet (z. B. verschiedene Arten von Eidechsen, Schildkröten, Leguanen, Chamäleons und Schlangen).
Der ED50 wurde beim Wüstenleguan bestimmt und liegt bei 3,14 % bei 35°C und bei 2,83 % bei 20°C.
Wechselwirkungen/Verträglichkeit:
Es gibt keine speziellen Veröffentlichungen zu Reptilien, die Kompatibilitäten oder Wechselwirkungen anderer Arzneimittel mit der Isofluran-Narkose untersucht haben.
Einleitung:
Die Einleitung erfolgt normalerweise bei 2 bis 4 % schnell.
Erhaltung:
1 bis 3 % sind zweckmäßige Konzentrationen.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
RATTEN, MÄUSE, HAMSTER, CHINCHILLAS, GERBILS, MEERSCHWEINCHEN UND FRETTCHEN
Isofluran wurde für die Narkose einer Vielzahl von „Kleinsäugern“ empfohlen.
Der MAC-Wert wurde für Mäuse mit 1,34 % und für Ratten mit 1,38 %, 1,46 % und 2,4 % angegeben.
Wechselwirkungen/Verträglichkeit:
Es gibt keine speziellen Veröffentlichungen zu Kleinsäugern, die Kompatibilitäten oder Wechselwirkungen anderer Arzneimittel mit der Isofluran-Narkose untersucht haben.
Einleitung:
Isofluran-Konzentrationen von 2 bis 3 %.
Erhaltung:
Isofluran-Konzentrationen von 0,25 bis 2 %.
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
SCHWEINE (KASTRATION VON FERKELN bis zu einem Alter von 7 Tagen):
Für Ferkel (bis 7 Tage alt) Isofluran-Konzentration bis 5 Vol%, mit Sauerstoff als Trägergas mit einer Flussrate von 2L/min.
Der MAC-Wert für Isofluran bei Schweinen beträgt 1,41-2,00%.
Prämedikation:
Postoperative Schmerzen müssen durch die rechtzeitige Verabreichung geeigneter Analgetika vor Narkoseeinleitung kontrolliert werden.
Einleitung:
Zur Narkoseeinleitung werden Isofluran-Konzentrationen von bis zu 5 Vol% verwendet (mit Sauerstoff als Trägergas mit einer Flussrate von 2L/min). Nach 70-90 Sekunden wird im Allgemeinen eine ausreichende Narkosetiefe erreicht. Die in der Praxis tatsächlich erforderliche Dauer hängt von vielen Variablen ab.
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Daher ist es zwingend erforderlich, dass die Narkosetiefe bei jedem einzelnen Tier vor Beginn der Kastration klinisch anhand der Reflexe überprüft wird. Besonders geeignet sind die Zwischen- und Afterklauenreflexe.
Die Kastration darf nur unter kontrollierter Zufuhr von Isofluran mit einem entsprechend geeigneten und dafür geprüften Inhalationsgerät durchgeführt werden. Für das einzelne Tier ist darauf zu achten, dass die verwendete Maske dicht ist und die Abluft gefiltert in einen Raum (z.B. ins Freie) abgeleitet wird, in dem ein ausreichender Luftaustausch stattfindet
Das Tierarzneimittel sollte nur für unkomplizierte Kastrationsverfahren verwendet werden, die voraussichtlich von kurzer Dauer sind (maximal 120 Sekunden für das gesamte Verfahren von der Narkoseeinleitung bis zum Ende der Kastration eines Ferkels).
Ausleitung:
Die Erholung verläuft in der Regel reibungslos und schnell.
ÜBERSICHT
Spezies | MAC (%) | Einleitung (%) | Erhaltung (%) | Ausleitung |
Pferd | 1,31 | 3,0 - 5,0 (Fohlen) | 1,5 2,5 | reibungslos und schnell |
Hund | 1,28 | bis zu 5,0 | 1,5 - 2,5 | reibungslos und schnell |
Katze | 1,63 | bis zu 4,0 | 1,5 3,0 | reibungslos und schnell |
Ziervögel | siehe Dosierung | 3,0 - 5,0 | siehe Dosierung | reibungslos und schnell |
Reptilien | siehe Dosierung | 2,0 - 4,0 | 1,0 3,0 | reibungslos und schnell |
Ratten, Mäuse, Hamster, Chinchillas, Gerbile, Meerschweinchen und Frettchen | 1,34 (Maus) 1,38/1,46/2,40 (Ratte) | 2,0 - 3,0 | 0,25 - 2,0 | reibungslos und schnell |
Schweine (Ferkel bis zum 7. Lebenstag) | 1,41-2,00 | Bis zu 5,0 | - | reibungslos und schnell. |
Isofluran sollte mit einem genau kalibrierten Verdampfer in einem geeigneten Narkosekreislauf verwendet werden, damit die Narkosetiefe schnell und einfach geändert werden kann.
Ferkel:
Die Kastration darf nur unter kontrollierter Zufuhr von Isofluran mit einem entsprechend geeigneten und, dafür geprüften Inhalationsgerät durchgeführt werden. Für das einzelne Tier ist darauf zu achten, dass die verwendete Maske dicht ist und die Abluft gefiltert in einen Raum (z.B. ins Freie) abgeleitet wird, in dem ein ausreichender Luftaustausch stattfindet