Was LiMAxetin enthält
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Der Wirkstoff ist: 13C-Methacetin
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Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Macrogol (PEG 400), Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke
Wie LiMAxetin aussieht und Inhalt der Packung
LiMAxetin ist eine gebrauchsfertige, klare und farblose Lösung.
LiMAxetin 4 mg/ml ist in 50 ml Durchstechflaschen aus farblosem Neutralglas mit grauem Gummistopfen und Aluminiumkappe mit Kunststoffsiegel erhältlich.
LiMAxetin 4 mg/ml ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
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Eine 50 ml-Glas-Durchstechflasche und eine LiMAx-Atemmaske (CE-gekennzeichnet), einschließlich deren Gebrauchsanleitung
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Zwei 50 ml-Glas-Durchstechflaschen und eine LiMAx-Atemmaske (CE-gekennzeichnet), einschließlich deren Gebrauchsanleitung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Humedics GmbH
Bundesallee 23
10717 Berlin
Deutschland
Hersteller
Hubertus Apotheke am Salzufer Salzufer 13/14
10587 Berlin
Deutschland
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich
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LiMAxetin 4 mg/ml Injektionslösung
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Deutschland
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LiMAxetin 4 mg/ml Injektionslösung
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Vereinigtes Königreich
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LiMAxetin 4 mg/ml solution for injection
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Z.-Nr.: 138125 |
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Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2019.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
LiMAxetin ist ausschließlich unter Aufsicht von erfahrenem und medizinisch geschultem Fachpersonal anzuwenden.
Dosierung
LiMAxetin wird als eine fixe Standarddosis von 2 mg/kg Körpergewicht (KG) als intravenöse Bolusinjektion pro einem durchzuführenden LiMAx-Test verabreicht.
Jeder intravenöse Zugang (zentral oder peripher) kann gewählt werden, solange er eine schnelle Bolusinjektion gewährleistet.
Art der Anwendung
LiMAxetin wird als intravenöse Bolusinjektion angewendet.
Das Gewicht des Patienten muss vor dem Test mit Hilfe einer Waage bestimmt werden.
Der Patient darf mindestens 3 Stunden vor dem Test keine Nahrung oder zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen (reines Wasser ist erlaubt, siehe Abschnitt 2).
LiMAxetin ist eine gebrauchsfertige Lösung in Durchstechflaschen mit 200 mg 13C-Methacetin pro 50 ml-Durchstechflasche; das entspricht 4 mg 13C-Methacetin pro Milliliter.
Der LiMAx-Test darf nicht öfter als einmal alle 24 Stunden durchgeführt werden.
Durchführung des LiMAx-Tests:
Zur Durchführung des LiMAx-Tests mit LiMAxetin wird die LiMAx-Atemmaske (Bestandteil der Arzneimittelpackung von LiMAxetin) und das Medizinprodukt „FLIP-Messgerät“ (Fast Liver Investigation Package) benötigt.
Die Gebrauchsanleitung der Medizinprodukte LiMAx-Atemmaske und FLIP-Messgerät ist strikt einzuhalten.
Im Folgenden finden Sie nur eine kurze Zusammenfassung zur Durchführung des LiMAx-Tests:
Abweichungen von der Standardanordnung, sowie von der Standarddurchführung, die in der Gebrauchsanleitung des FLIP-Messgerätes und der LiMAx-Atemmaske beschrieben sind, können die Ergebnisse der Leberfunktionsmessung nachteilig beeinflussen, was zu einer fehlerhaften Bestimmung der Leberfunktionskapazität führen kann.
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Bereiten Sie den LiMAx-Test, wie in der Gebrauchsanleitung des FLIP-Messgerätes und der LiMAx-Atemmaske beschrieben, vor.
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Legen Sie den Patienten in Rückenlage; bitten Sie den Patienten, während der Messung nicht zu sprechen.
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Befestigen sie den Schlauch der LiMAx-Atemmaske am FLIP-Messgerät.
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Setzen Sie dem Patienten die LiMAx-Atemmaske auf. Um einen verlustfreien Transport des ausgeatmeten CO2 in das FLIP-Messgerät zu gewährleisten, achten Sie bitte darauf, dass die Maske genau und vollständig auf dem Gesicht des Patienten anliegt.
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Fahren Sie entsprechend der Anweisung auf dem Display des FLIP-Messgerätes fort, um die Basislinie innerhalb der nächsten 5 bis 25 Minuten zu ermitteln.
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Vor Beginn des Testes ist dem Patienten eine ausreichend große periphere Venenkanüle (mind. 20er Gauge, besser 18er Gauge) in die Ellenbeugevene oder noch zentraler zu legen. Ist bereits ein zentraler Venenkatheter vorhanden, ist dieser zu verwenden.
Hinweis: Punktionspunkte auf dem distalen Unterarm oder der Hand sind nicht zu benutzen.
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Bereiten Sie die für die Durchführung der Injektion benötigten Spritzen, wie in der Gebrauchsanweisung des FLIP-Messgerätes beschrieben, vor: eine 50 ml-Spritze pro LiMAxetin-Durchstechflasche; eine 20 ml-Spritze mit 0,9 %-iger physiologischer Kochsalzlösung (NaCl) zur Spülung des Injektionsschlauches.
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Sobald es Ihnen auf dem FLIP-Messgerät angezeigt wird, bestätigen Sie bitte den Beginn der Injektion auf dem Bildschirm.
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Injizieren Sie LiMAxetin als intravenöse Bolusinjektion in einen peripheren oder zentral venösen Katheter/Zugang innerhalb von maximal 20 Sekunden.
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Fahren Sie, wie in der Gebrauchsanweisung des FLIP-Messgerätes beschrieben, wie folgt fort:
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Unmittelbar nach Anwendung von LiMAxetin, Spülen mittels intravenöser Verabreichung von 20 ml 0,9 %-iger physiologischer Kochsalzlösung (NaCl). Bei peripheren Injektionen wird der Arm mit dem Venenkatheter optimalerweise kurz angehoben (ca. 5 Sekunden), um die Armvenen zu entleeren.
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Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm des FLIP-Messgeräts und der Gebrauchsanweisung bis der LiMAx-Wert ermittelt wurde und die Messung beendet ist. Dies dauert nicht länger als 60 Minuten.
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Entfernen Sie die LiMAx-Atemmaske vom Gesicht des Patienten.
Analyse der Atemproben:
Dieses nichtinvasive Verfahren basiert auf einer kontinuierlichen Echtzeit-Atemgasanalyse mit dem FLIP-Messgerät (ein Medizinprodukt) nach intravenöser Gabe von LiMAxetin. Die ausgeatmete Atemluft, die über die LiMAx-Atemmaske zum FLIP-Messgerät transportiert wird, dient der Berechnung des 13CO2:12CO2-Verhältnisses.
Jeder einzelne Messwert (δs) gibt ein spezielles 13CO2:12CO2-Verhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt an.
Eine Änderung von δs gegenüber der Basislinie wird als „Delta over Baseline (DOB)“ dargestellt. Um die Veränderungen der Rohdaten des 13CO2:12CO2-Verhältnisses in einen einzelnen Wert, der die diagnostische Beurteilung einfach unterstützt, zu übertragen, benutzt das FLIP-Messgerät das Maximum des ausgeatmeten 13CO2:12CO2-Verhältnisses (DOBmax), um einen einzigen LiMAx-Wert (Einheit: Abbau der Testsubstanz in µg pro kg Körpergewicht pro Stunde [µg/kg/h]) zu berechnen und benutzt dabei eine standardisierte LiMAx-Formel. Der LiMAx-Wert wird vom FLIP-Messgerät als direktes Ergebnis des LiMAx-Tests dargestellt.
Die Messtechnik des FLIP-Messgerätes beruht auf der Infrarot-Spektroskopie durch Lichtabsorption des CO2-Gases.
Zum Erhalt valider LiMAx-Testergebnisse muss unbedingt das CE-gekennzeichnete Medizinprodukt FLIP-Messgerät, sowie die CE-gekennzeichnete LiMAx-Atemmaske benutzt werden.
Auswertung der Messergebnisse des LiMAx-Tests:
Die Messergebnisse des LiMAx-Tests müssen auf Basis eines LiMAx-Referenzwertes von 315 µg/kg/h, wie in der Literatur beschrieben, beurteilt werden.
Die LiMAx-Cut-off-Werte für Erwachsene, bei denen eine Leberoperation geplant ist, sind im Folgenden dargestellt:
• Planung einer Operation
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Patienten, bei denen eine Hepatektomie in Betracht gezogen wird
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Präoperative LiMAx-Werte von < 140 µg/kg/h weisen darauf hin, dass ein chirurgischer Eingriff nicht geeignet ist.
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Die Rest-Leberfunktion kann präoperativ durch Kombination des LiMAx- Tests und Leber-/Tumorvolumetrie prognostiziert werden (aufgrund der hohen Korrelation zwischen dem prognostizierten postoperativen Lebervolumen und der verbleibenden Leberfunktion).
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Patienten, bei denen eine Lebertransplantation in Betracht gezogen wird
LiMAx-Werte von < 55 µg/kg/h weisen auf ein hohes Mortalitätsrisiko innerhalb der nächsten 6 Monate ohne Transplantation hin [Sensitivität 56 %, Spezifität 81 %]
Nach Hepatektomie
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Postoperative Verlegung auf Normalstation (Fast-track-Verfahren)
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Postoperative LiMAx-Werte von > 150 µg/kg/h weisen auf Eignung des
Patienten hin, dass dieser direkt vom Aufwachraum auf die Normalstation verlegt werden kann. [Sensitivität 90 %, Spezifität 100 %]
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Postoperative Ergebnisse (Klinikletalität, intensivmedizinische Versorgung und Dauer des Krankenhausaufenthaltes)
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Postoperative LiMAx-Werte von < 80 µg/kg/h weisen auf eine hohe Sterblichkeit (38,1 %), verlängerte Intensivpflege und Krankenhausaufenthalt, sowie ein hohes Risiko für Klinikletalität hin [Sensitivität 73 %, Spezifität 90 %]
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Postoperative LiMAx-Werte von ≥ 80 µg/kg/h (bzw. > 150 µg/kg/h) weisen auf eine hohe Überlebenschance des Patienten bei Krankenhausaufenthalt mit einem positiven Vorhersagewert von 97,5 % (bzw. 100 %) hin.
Nach Lebertransplantation
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Postoperative Ergebnisse
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Postoperative LiMAx-Werte von ≤ 64 µg/kg/h weisen auf eine initiale Transplantatdysfunktion hin [Sensitivität 100 %, Spezifität 92 %]
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Postoperative LiMAx-Werte von ≤ 64 µg/kg/h (unmittelbar nach der Transplantation) und Werte von ≤ 42 µg/kg/h (am ersten postoperativen Tag) weisen auf eine primäre Dysfunktion hin [Sensitivität 100 %, Spezifität 100 %]
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.