Narketan 100 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Narketan 100 mg/ml - Injektionslösung für Tiere
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberVetoquinol Österreich GmbH
Zulassungsdatum16.08.1994
ATC CodeQN01AX03
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

NARKETAN 100 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Wirkstoff: Ketaminhydrochlorid

ANWENDUNGSGEBIETE

Kurznarkose für diagnostische, therapeutische und kleine chirurgische Eingriffe.

Für chirurgische Eingriffe und Operationen im viszeralen Bereich ist eine Kombination mit Sedativa, Injektions- und Inhalationsnarkotika notwendig.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der Hilfsstoffe.

Eingriffe an Pharynx, Larynx und Bronchien, wenn nicht durch Gabe eines Muskelrelaxans für ausreichende Erschlaffung gesorgt wird.

Schwere kardiale Dekompensation, manifester Bluthochdruck und zerebrovaskulärer Insult, Leberund Nierenfunktionsstörung, Eklampsie und Präklampsie, Glaukom und Epilepsie.

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur intramuskulären oder langsamen intravenösen Injektion; bei erwachsenen Großtieren empfiehlt sich die intravenöse Injektion.

Die individuelle Reaktion auf NARKETAN 100 mg/ml kann wie bei jedem Allgemeinanästhetikum unterschiedlich sein. Die Dosierung sollte demnach individuell angepasst werden.

Die Wirkung kann durch wiederholte Gaben einer eventuell reduzierten Initialdosis verlängert werden.

Bei sehr schmerzhaften und langwierigen Eingriffen, aber auch zur Aufrechterhaltung einer Narkose ist eine Kombination mit Injektions- oder Inhalationsnarkotika notwendig.

Da die für Operationen gewünschte Muskelrelaxation durch Ketamin allein nicht erreicht werden kann, sollte es zusammen mit muskelrelaxierenden Wirkstoffen kombiniert werden.

Pferd

NARKETAN 100 mg/ml ist beim Pferd nur nach sedativer Prämedikation anzuwenden. 2 ml/100 kg KGW (2 mg/kg) schnell i.v.,

Prämedikation z.B.:

SEDALlN/Acepromazin 1 ml/100 kg KGW (0,1 mg/kg) i.v., i.m. danach

MYOLAXlN/Guaifenesin 60-80 ml/100 kg KGW (90-120 mg/kg) i.v. oder

Xylazin 2-3 ml/100 kg KGW (0,4-0,6 mg/kg)

NARKETAN 100 mg/ml wird zum Ablegen mit gleichzeitiger ausgeprägter Muskelrelaxation vorteilhaft mit Guaifenesin (MYOLAXIN) kombiniert. MYOLAXIN führt dabei zu einer Verlängerung der Wirkung und zum sanfteren Erwachen. Nach sedativer Prämedikation wird MYOLAXIN infundiert bis das Pferd erste Anzeichen der Relaxation zeigt. Darauf erfolgt die schnelle i.v. Injektion von NARKETAN 100 mg/ml. Zur Verlängerung der Wirkung kann NARKETAN 100 mg/ml in gleicher Dosis i.v. nachgegeben werden.

Rind, Kalb

2 ml/100 kg KGW (2 mg/kg) i.v.

Kalb

10 ml/100 kg KGW (10 mg/kg) i.m.

Bei erwachsenen Rindern empfiehlt es sich, die i.v. Applikation von NARKETAN 100 mg/ml am liegenden Tier nach vorhergehender sedativer Prämedikation vorzunehmen, um ein abruptes Niederlegen zu vermeiden.

Zur Vermeidung der durch Seiten- oder Rückenlage auftretenden Hypoxie kann Sauerstoff durch einen Nasenkatheter zugeführt werden.

Sedative Prämedikation mit:

SEDALlN/Acepromazin 1-2 ml/100 kg KGW (0,1-0,2 mg/kg) i.m., i.v. oder

Xylazin 1 ml/100 kg KGW (0,2 mg/kg) i.m.

NARKETAN 100 mg/ml ist auch für die Einleitung der Inhalationsnarkose geeignet.

Schaf, Ziege

1-2 ml/10 kg KGW (10-20 mg/kg) i.m., i.v.

Eine Verlängerung der Narkose durch NARKETAN 100 mg/ml ist durch die intravenöse Verabreichung der halben Initialdosis möglich.

Sedative Prämedikation mit:

SEDALlN/Acepromazin 0,5-1 ml/10 kg KGW (0,5-1 mg/kg) i.m., i.v. oder

Xylazin 0,1 ml/10 kg KGW (0,2 mg/kg) i.m.

Schwein

0,5-1 ml/10 kg KGW (5-10 mg/kg) i.m., i.v. Sedative Prämedikation mit:

SEDALlN/Acepromazin 0,5-1 ml/10 kg KGW (0,5-1 mg/kg) i.m., i.v. oder

STRESNlL/Azaperon 0,5-2 ml/10 kg KGW (2-8 mg/kg) i.m., i.v.

Wildtiere

0,05-1 ml/kg KGW (5-100 mg/kg) je nach Art, i.m.

Hund

Kombinationsanästhesie 0,02 ml/kg KGW ( 2 mg/kg) i.v. 0,05-0,1 ml/kg KGW (5-10 mg/kg) i.m.

NARKETAN 100 mg/ml kann beim Hund zur Vertiefung einer Sedation oder einer Neuroleptanalgesie, provoziert durch verschiedenste Substanzen oder Kombinationen, verwendet werden. Zur Verhinderung einer Salivation ist eine Atropinisierung (0,05 mg/kg KGW) indiziert. Eine Verstärkung und Verlängerung der Anästhesie durch Nachinjektion von NARKETAN 100 mg/ml (nach Wirkung) ist möglich.

Die Anwendung erfolgt am vorteilhaftesten intravenös in Kombination mit Tranquilizern. Kombinationsmöglichkeiten:

Atropin 0,05 mg/kg KGW i.v., i.m., s.c. zusammen mit

SEDALlN/Acepromazin 0,5-1 ml/10 kg KGW (0,5-1 mg/kg) i.m. nach deren Wirkungseintritt

„NARKETAN 100 mg/ml“ 0,2 ml/10 kg KGW (2 mg/kg) i.v. oder

Atropin 0,05 mg/kg KGW i.v., i.m., s.c. zusammen mit

Xylazin 0,1 ml/kg KGW (2 mg/kg) i.m. nach deren Wirkungseintritt

„NARKETAN 100 mg/ml“ 0,05-0,1 ml/kg KGW (5-10 mg/kg) i.m.

NARKETAN 100 mg/ml lässt sich auch zur Bekämpfung des Hechelns während der Einleitungsphase einer Inhalationsnarkose verwenden.

Katze

Monoanästhesie 0,2-0,4 ml/kg KGW (20-40 mg/kg) i.m. Kombinationsanästhesie 0,1-0,2 ml/kg KGW (10-20 mg/kg) i.m.

Obwohl bei der Katze auch eine Monoanästhesie mit NARKETAN 100 mg/ml möglich ist, lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen durch Kombinationen mit anderen Substanzen, z.B. Acepromazin (SEDALIN) oder Xylazin, weitgehend verhindern.

Zur Verhinderung einer Salivation ist eine Atropinisierung (0,025 - 0,05 mg/kg KGW) indiziert. Kombinationsmöglichkeiten

Atropin 0,025 - 0,05 mg/kg KGW i.v., i.m., s.c. zusammen mit

SEDALlN/Acepromazin 0,1-0,15 ml/ kg KGW (1-1,5 mg/kg) i.m.

nach deren Wirkungseintritt

„NARKETAN 100 mg/ml“ 0,2 ml/kg KGW (20 mg/kg) i.m. Atropin 0,025 - 0,05 mg/kg KGW i.v., i.m., s.c.

zusammen mit

Xylazin 0,1 ml/kg KGW (2 mg/kg) i.m., s.c. nach deren Wirkungseintritt

„NARKETAN 100 mg/ml“ 0,1 ml/kg KGW (10 mg/kg) i.m.

Meerschweinchen und Hamster:

1-2 ml/kg KGW (100-200 mg/kg) i.m., s.c.

Kaninchen:

0,25-0,6 ml/kg KGW (25-60 mg/kg) i.m., s.c.

Echsen:

0,4-1,1 ml/kg KGW ( 40-110 mg/kg) i.m., i.p.

Vögel:

0,15-0,4 ml/kg KGW (15-40 mg/kg) je nach Spezies, i.m.

Bei Kombination mit Xylazin kann die Dosis etwa um die Hälfte reduziert werden. NARKETAN 100 mg/ml ist zur Anästhesie von fast allen Wildtieren, Heimtieren und Vögeln geeignet. Zur Reduktion des Injektionsvolumens sowie zur Verhinderung ketaminbedingter

Nebenwirkungen wird die Kombination Xylazin/NARKETAN (Hellabrunner Mischung) empfohlen. Sie besteht aus 125 mg Xylazin (Trockensubstanz) gelöst in 1 ml 10%iger Ketaminlösung (NARKETAN 100 mg/ml).

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Keine.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Geöffnete Augen, Nystagmus, Mydriasis, erhöhter Muskeltonus, eventuell Tachykardie und Blutdrucksteigerung, Salivation sowie während der Narkose und in der Aufwach- und Erholungsphase gesteigerte Empfindlichkeit besonders gegenüber akustischen Reizen. Beim Hund können Konvulsionen auftreten.

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern

Die Durchstichflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett und Karton angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Weitere Informationen

NARKETAN 100 mg/ml ist ein starkwirkendes Anästhetikum, das nach den Regeln der Anästhesie zu verabreichen ist. Die bei den verschiedenen Tierarten unterschiedlichen Vorsichtsmaßnahmen sind zu befolgen.

Um ein Austrocknen der Augen zu vermeiden, wird die Applikation einer Augensalbe empfohlen. Mindestens 6 Stunden vor der NARKETAN-Verabreichung ist das Futter abzusetzen, ausgenommen

hiervon sind Wiederkäuer.

Vereinzelt wird bei Jungtieren ein eingeschränkter Ketaminabbau festgestellt (Onkogenetische Enzymschwäche). Deshalb wird empfohlen, bei Jungtieren (speziell bei Welpen) bis zum dritten Lebensmonat nur ¼ bis ½ der normalen Ketamindosis zu applizieren.

Wie bei allen potenten Anästhetika muss immer bei absoluter und relativer Überdosierung mit einem Atemstillstand gerechnet werden. In diesem Fall sind künstliche Beatmung, Thoraxmassage und Sauerstoffdusche der Verabreichung von Analeptika vorzuziehen.

Bei Kombinationen mit anderen Arzneispezialitäten sind auch die für diese Tierarzneimittel geltenden Fachinformationen zu beachten.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Neuroleptika, Tranquilizer, und Chloramphenicol verstärken die Anästhesie. Pestizide und Insektizide können eine Abschwächung der Ketamin-Wirkung bedingen. Barbiturate und Opiate können bei gleichzeitiger Anwendung mit Ketamin die Erholungsphase verlängern.

Adrenerg wirkende Substanzen sind vorher abzusetzen um eine übermäßige Blutdrucksteigerung zu verhindern. Gleichzeitig intravenös verabreichte Spasmolytika können zu einem Kollaps führen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Die Verabreichung von Atropin, Scopolamin und anderen sekrethemmenden Wirkstoffen kann in gewohnter Weise durchgeführt werden und ist besonders bei Hunden und Katzen angezeigt. Eine Behandlung mit adrenerg wirkenden Substanzen ist vorher abzusetzen (Siehe Abschnitt Wechselwirkungen).

Hund:

Bei Hunden kann es unter Ketamin-Wirkung zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks kommen. Während der Aufwachphase kann es gelegentlich zu psychomotorischen Erregungen mit Heulen kommen. Dagegen hilft die Verabreichung eines kurzwirkenden Barbiturates.

Hund, Pferd:

Ketamin kann als Monoanästhetikum nicht verwendet werden, da es einen gesteigerten Muskeltonus und unkoordinierte Muskelbewegungen bewirkt.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Ketamin ist ein stark wirksames Arzneimittel. Eine versehentliche Selbstinjektion ist besonders sorgfältig zu vermeiden.

Kontakt mit der Haut und den Augen vermeiden.

Fetotoxische Wirkungen können nicht ausgeschlossen werden. Schwangere Frauen sollten den Umgang mit dem Produkt vermeiden.

Bei versehentlicher Selbstinjektion oder wenn nach Kontakt mit den Augen/dem Mund Symptome auftreten, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. NICHT AN DAS STEUER EINES FAHRZEUGS SETZEN.

Hinweis für Ärzte:

Den Patienten nicht unbeaufsichtigt lassen. Atemwege freihalten und symptomatisch und unterstützend behandeln.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Trächtigkeit: Da bei Ketamin eine embryotoxische Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann, soll die Anwendung bei trächtigen Tieren nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den verantwortlichen Tierarzt erfolgen.

Laktation: Ketamin kann während der Laktation angewendet werden.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Bei Überdosierung kann es zu zentraler Erregung bin hin zu Krämpfen, Atemlähmung und Herzarrhythmien kommen. Die Krämpfe können mit Benzodiazepinen behandelt werden. Im Fall einer Atemdepression sind künstliche Beatmung, Thoraxmassage und Sauerstoffdusche der Verabreichung von Analeptika vorzuziehen.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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