Octaplas LG wird Ihnen von einem Arzt oder einer Krankenschwester verabreicht werden. Es wird mit Hilfe einer Infusion in Ihre Vene verabreicht.
Die für Sie geeignete Dosierung hängt von Ihrem klinischen Zustand und von Ihrem Körpergewicht ab. Ihr Arzt wird die für Sie geeignete Menge bestimmen.
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Vor der Verabreichung von Octaplas LGmuss ein ABO-Blutgruppen-Kompatibilitätstest durchgeführt werden.
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In Notfällen kann allen Patienten Octaplas LG Blutgruppe AB verabreicht werden.
Es ist wichtig, dass die Infusionsrate 1 ml Octaplas LG pro kg Ihres Körpergewichtes pro Minute nicht übersteigt. Kalziumgluconat kann in eine andere Vene verabreicht werden, um die negativen Auswirkungen des in Octaplas LG enthaltenen Citrats zu verringern.
Sie müssen während und mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung von Octaplas LG unter ärztlicher Beobachtung bleiben, falls eine allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion) oder ein Schock auftreten sollte. In diesen Fällen muss die Infusion sofort abgebrochen werden.
Kinder und Jugendliche
Die Datenlage bei Kindern und Jugendlichen (0-16 Jahre) ist begrenzt.
Wenn Sie eine größere Menge von Octaplas LG angewendet haben, als Sie sollten
Hohe Dosierungen können zu einer Flüssigkeitsüberlastung führen, zu Wasser in der Lunge und/oder zu Herzproblemen.
Wenn Sie die Anwendung von Octaplas LG vergessen haben
Ihr Arzt ist verantwortlich für die Überwachung der Verabreichung und dafür, dass Ihre Laborwerte in einem bestimmten Bereich bleiben.
Wenn Sie die Anwendung von Octaplas LG abbrechen
Anhand Ihrer Laborwerte wird Ihr Arzt entscheiden, wann die Behandlung mit Octaplas LG abzubrechen ist und er wird die damit verbundenen, eventuellen Risiken abschätzen.
Nach Ablauf des Verfalldatums auf dem Etikett nicht mehr verwenden.
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Es gibt mehrere Möglichkeiten, Octaplas LG aufzutauen:
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Im Wasserbad:
In der Schutzfolie in einem bewegten Wasserbad von +30° bis +37° mindestens 30 Minuten lang auftauen. Um den Inhalt zusätzlich zu schützen, kann ggf. ein Overwrap Beutel verwendet werden.
Eine Kontamination der Beutelöffnung durch Wasser muss verhindert werden. Die Auftauzeit muss mindestens 30 Minuten bei 37°C betragen. Die Temperatur des Wasserbades darf nie höher als +37°C und nicht unter +30°C sein.
Die Auftauzeit richtet sich nach der Anzahl der Beutel im Wasserbad. Werden mehrere Beutel parallel aufgetaut, kann die Auftauzeit verlängert werden, sollte aber 60 Minuten nicht übersteigen.
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Mit einem Trockentemperiersystem, z.B. SAHARA-III:
Die Octaplas LG-Beutel gemäß den Anweisungen des Herstellers auf die Rüttelplatte legen und das Plasma mit der Schnelltemperierfunktion auftauen. Wenn die Temperaturanzeige eine Blutkomponententemperatur von +37°C anzeigt, den Temperiervorgang beenden und die Beutel entnehmen.
Wenn Octaplas LG mit einem Trockentemperiersystem aufgetaut wird, empfiehlt es sich, einen Protokolldrucker zu verwenden, um die Temperaturkurve der Blutkomponente und allfällige Fehlermeldungen aufzuzeichnen.
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Sonstige:
Andere Auftausysteme können verwendet werden, wenn diese für diesen Zweck validiert wurden.
Den Inhalt des Beutels vor der Infusion auf etwa +37 °C erwärmen. Die Temperatur von Octaplas LG darf nie höher als +37 °C sein. Schutzfolie entfernen und Beutel auf Risse oder Beschädigungen prüfen.
Nicht schütteln.
Nach dem Auftauen ist die Lösung klar bis leicht opaleszent und frei von festen und gelatineartigen Partikeln.
Verwenden Sie keine Lösungen, die trübe sind oder Niederschläge aufweisen und/oder entfärbt sind.
Octaplas LG nicht wieder einfrieren. Jedes nicht verwendete Präparat muss entsorgt werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach dem klinischen Bild und der zugrundeliegenden Störung, wobei eine Anfangsdosis von 12-15 ml Octaplas LG/kg Körpergewicht allgemein empfohlen wird. Dies entspricht einer Erhöhung der Konzentration der Gerinnungsfaktoren des Patienten um ca. 25%.
Das Ansprechen muss sowohl klinisch als auch z. B. durch Messung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT), der Prothrombinzeit (F) und/oder spezifischer Gerinnungsfaktoren überwacht werden.
Dosierung bei Gerinnungsfaktormangel:
Eine entsprechende hämostatische Wirkung bei leichten und mäßigen Blutungen oder Eingriffen bei Patienten/Patientinnen mit einem Gerinnungsfaktormangel wird normalerweise nach der Infusion von 5-20 ml Octaplas LG/kg Körpergewicht erzielt, dies entspricht einer Erhöhung der Konzentration der Gerinnungsfaktoren des Patienten um ca. 10-33 %. Bei größeren Blutungen oder Eingriffen sollte ein Hämatologe zu Rate gezogen werden.
Dosierung bei TTP und Blutungen bei intensivem Plasmaaustausch:
Bei therapeutischem Plasmaaustausch sollte ein Hämatologe zu Rate gezogen werden.
Bei Patienten/Patientinnen mit TTP sollte das gesamte ausgetauschte Plasmavolumen durch Octaplas LG ersetzt werden.
Art der Anwendung
Die Verabreichung von Octaplas LG muss blutgruppenspezifisch erfolgen. In Notfällen gilt die Octaplas LG-Blutgruppe AB als universell verabreichbares Plasma, da es unabhängig von der Blutgruppe an alle Patienten/Patientinnen verabreicht werden kann.
Octaplas LG muss nach dem Auftauen intravenös mittels Infusionsbesteck mit Filter infundiert werden. Während der Infusion muss stets auf eine aseptische Technik geachtet werden.
Eine Citrattoxizität kann auftreten, wenn mehr als 0,020-0,025 mmol Citrat pro kg pro Minute verabreicht werden. Daher sollte die Infusionsgeschwindigkeit 1 ml Octaplas LG pro kg pro Minute nicht übersteigen. Die toxische Wirkung von Citrat kann durch die intravenöse Gabe von Kalziumgluconat in eine andere Vene minimiert werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Im Falle einer anaphylaktischen Reaktion oder Schock muss die Infusion sofort abgebrochen werden. Die Behandlung erfolgt gemäß den Richtlinien für Schocktherapie.
Die Patienten/Patientinnen sollten nach der Verabreichung noch mindestens 20 Minuten lang beobachtet werden.
Inkompatibilitäten:
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Octaplas LG kann mit Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentraten gemischt werden, wenn die ABO-Kompatibilität der Präparate sichergestellt wird.
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Octaplas LG darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, da es sonst zu einer Inaktivierung und zu Niederschlag kommen kann.
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Um die Möglichkeit einer Thrombose zu vermeiden, dürfen kalziumhaltige Lösungen nicht durch denselben intravenösen Zugang wie Octaplas LG verabreicht werden.
Auswirkungen auf serologische Untersuchungen:
Passive Übertragung von Plasmakomponenten von Octaplas LG (z.B. Beta-Humanes Choriongonadotropin; β-HCG) kann zu verfälschten Laborergebnissen beim Empfänger führen. Zum
Beispiel wurde ein falsch positives Ergebnis eines Schwangerschaftstests nach einer passiven
Übertragung von -βHCG berichtet.
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