Procamidor 20 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Procamidor 20 mg/ml - Injektionslösung für Tiere
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberRichter Pharma AG
Zulassungsdatum01.10.2012
ATC CodeQN01BA02
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Procamidor 20 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Procainhydrochlorid

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Anwendung bei

  • Infiltrationsanästhesie bei Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen, Hunden und Katzen
  • Leitungsanästhesie bei Hunden und Katzen
  • Epiduralanästhesie bei Rindern, Schafen, Schweinen und Hunden

5. GEGENANZEIGEN

Nicht anwenden bei:

  • Schockzuständen
  • Tieren mit kardiovaskulären Erkrankungen
  • Tieren, die mit Sulfonamiden behandelt werden
  • Tieren, die mit Phenothiazinen behandelt wurden (siehe auch „Besondere Warnhinweise“)
  • Entzündliche Gewebsveränderungen im Applikationsgebiet.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Ester-Typ oder auf Grund der Möglichkeit von Kreuzallergien gegenüber Derivaten der p-Aminobenzoesäure und Sulfonamiden.

Nicht intraartikulär applizieren.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur subkutanen, perineuralen und epiduralen Injektion. (Wirkungseintritt und Dauer siehe Abschnitt „Weitere Angaben“)

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Um eine intravasale Applikation auszuschließen, ist die korrekte Platzierung der Kanüle durch Aspirieren zu prüfen. Bei einer Epiduralanästhesie den Kopf des Tieres in die richtige Stellung bringen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Procain kann zu Hypotension führen. Diese Begleiterscheinung tritt eher bei einer Epiduralanästhesie als bei einer Infiltrationsanästhesie auf.

Gelegentlich kann nach Injektion von Procain, vor allem beim Pferd, eine Erregung des ZNS (Ruhelosigkeit, Tremor, Konvulsionen) auftreten.

Allergische Reaktionen auf Procain treten häufig auf; in seltenen Fällen werden anaphylaktische Reaktionen beobachtet.

Kreuzüberempfindlichkeiten zwischen Lokalanästhetika vom Estertyp sind bekannt.

Bei einer unbeabsichtigten intravaskulären Injektion treten häufig toxische Reaktionen auf. Diese äußern sich in einer Erregung des ZNS (Unruhe, Tremor, Konvulsionen) mit nachfolgender Depression, wobei es in Folge einer Atemlähmung zum Tod kommen kann. Im Falle einer Erregung des ZNS sollten kurz wirkende Barbiturate verabreicht werden, ebenso Mittel zur Ansäuerung des Harns, um die renale Ausscheidung zu fördern.

Im Falle allergischer Reaktionen werden Antihistaminika oder Kortikoide verabreicht. Bei allergischem Schock wird mit Epinephrin behandelt.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

  • Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nach dem erstmaligen Öffnen des Behältnisses nicht über 25 °C lagern.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage

Weitere Informationen

Zulassungsinhaber

Richter Pharma AG, Feldgasse 19, A-4600 Wels

Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:

Richter Pharma AG, Durisolstraße 14, A-4600 Wels

BESONDERE WARNHINWEISE

In einzelnen Fällen führt die epidurale Applikation des Lokalanästhetikums zu keiner ausreichenden Anästhesie bei Rindern. Mögliche Ursachen dafür können nichtgeschlossene, intervertebrale Foramina sein, wodurch das Anästhetikum in die Peritonealhöhle entweicht, oder große Fettdepots im Bereich der Injektionsstelle, wodurch eine weitere Verbreitung des Lokalanästhetikums durch den Epiduralraum verhindert wird.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Dieses Tierarzneimittel enthält keinen Vasokonstriktor, die Wirkdauer ist daher kurz. Wie auch andere Lokalanästhetika sollte Procain bei Tieren, die an Epilepsie,

Herzreizleitungsstörungen, Bradykardie, hypovolämischem Schock, Veränderungen von Atem- und Nierenfunktion leiden, mit Vorsicht angewendet werden.

Trächtigkeit und Laktation;

Procain passiert die Plazentaschranke und wird mit der Milch ausgeschieden. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Eine Epiduralanästhesie ist nicht angezeigt, wenn Phenothiazine als Tranquilizer verwendet werden (diese verstärken den hypotensiven Effekt von Procain).

Die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden wird im Applikationsgebiet des Procains abgeschwächt.

Procain verlängert die Wirkung von Muskelrelaxantien.

Procain verstärkt die Wirkung von Antiarrhythmika wie z.B. Procainamid.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

Symptome in Verbindung mit Überdosierung entsprechen den Symptomen, die nach versehentlicher intravasculärer Injektion auftreten, wie in Abschnitt „Nebenwirkungen“ beschrieben.

Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Direkter Hautkontakt mit der Injektionslösung ist zu vermeiden.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Procainhydrochlorid sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Bei versehentlichem Kontakt mit der Haut oder den Augen sofort mit reichlich Wasser spülen. Beim Auftreten von Irritationen ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen.

Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion ziehen Sie einen Arzt zu Rate und zeigen Sie diesem die Packungsbeilage.

Packungsgrößen: 1 x 100 ml, 10 x 100 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

Falls weitere Informationen über das Tierarzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem Zulassungsinhaber in Verbindung.

Die Anwendung des Arzneimittels „Procamidor 20 mg/ml“ kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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