Zulassungsinhaber
Richter Pharma AG, Feldgasse 19, A-4600 Wels
Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:
Richter Pharma AG, Durisolstraße 14, A-4600 Wels
BESONDERE WARNHINWEISE
In einzelnen Fällen führt die epidurale Applikation des Lokalanästhetikums zu keiner ausreichenden Anästhesie bei Rindern. Mögliche Ursachen dafür können nichtgeschlossene, intervertebrale Foramina sein, wodurch das Anästhetikum in die Peritonealhöhle entweicht, oder große Fettdepots im Bereich der Injektionsstelle, wodurch eine weitere Verbreitung des Lokalanästhetikums durch den Epiduralraum verhindert wird.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Dieses Tierarzneimittel enthält keinen Vasokonstriktor, die Wirkdauer ist daher kurz. Wie auch andere Lokalanästhetika sollte Procain bei Tieren, die an Epilepsie,
Herzreizleitungsstörungen, Bradykardie, hypovolämischem Schock, Veränderungen von Atem- und Nierenfunktion leiden, mit Vorsicht angewendet werden.
Trächtigkeit und Laktation;
Procain passiert die Plazentaschranke und wird mit der Milch ausgeschieden. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Eine Epiduralanästhesie ist nicht angezeigt, wenn Phenothiazine als Tranquilizer verwendet werden (diese verstärken den hypotensiven Effekt von Procain).
Die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden wird im Applikationsgebiet des Procains abgeschwächt.
Procain verlängert die Wirkung von Muskelrelaxantien.
Procain verstärkt die Wirkung von Antiarrhythmika wie z.B. Procainamid.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Symptome in Verbindung mit Überdosierung entsprechen den Symptomen, die nach versehentlicher intravasculärer Injektion auftreten, wie in Abschnitt „Nebenwirkungen“ beschrieben.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Direkter Hautkontakt mit der Injektionslösung ist zu vermeiden.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Procainhydrochlorid sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Bei versehentlichem Kontakt mit der Haut oder den Augen sofort mit reichlich Wasser spülen. Beim Auftreten von Irritationen ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion ziehen Sie einen Arzt zu Rate und zeigen Sie diesem die Packungsbeilage.
Packungsgrößen: 1 x 100 ml, 10 x 100 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Falls weitere Informationen über das Tierarzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem Zulassungsinhaber in Verbindung.
Die Anwendung des Arzneimittels „Procamidor 20 mg/ml“ kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.