Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Bei Rindern werden für die Aborteinleitung die besten Ergebnisse vor dem 100. Trächtigkeitstag erzielt. Zwischen dem 100. und dem 150. Trächtigkeitstag sind die Ergebnisse weniger zuverlässig.
Es gibt eine Refraktärperiode von vier bis fünf Tagen nach der Ovulation innerhalb derer Rinder auf die luteolytische Wirkung von Prostaglandinen nicht ansprechen.
Auslösung der Luteolyse bei Stuten mit funktionellem Corpus luteum
Manche Tiere können bei der gynäkologischen Untersuchung ein funktionsfähiges oder persistierendes Corpus luteum oder einfach normale Ovarialzyklen mit geringfügigen oder sogar fehlenden Verhaltensmanifestationen ("Stillbrunst") aufweisen.
In diesen Fällen empfiehlt es sich, zur Rückkehr zur normalen Brunst die Luteolyse zu induzieren.
Auslösung des Rossezyklus bei Stuten während der Zuchtsaison
Im Rahmen eines geplanten Zuchtprogramms kann die Rosse induziert werden, um die Reproduktionseffizienz zu fördern und Deckhengste während der Zuchtsaisonbesser zu nutzen. Die durch die Behandlung mit dem Tierarzneimittel ausgelöste Rosse ist sowohl hinsichtlich der äußerlichen Manifestationen und Dauer als auch bezüglich der Reifung von Follikeln sowie ihrer Anzahl und Größe völlig normal.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Bei der Brunstinduktion ist ab dem 2. Tag nach der Injektion eine angemessene Brunstbeobachtung erforderlich.
Die Geburts- und die Aborteinleitung können das Risiko von Komplikationen wie Nachgeburtsverhaltung, Fruchttod und Metritis erhöhen.
Die Geburtseinleitung bei Sauen vor dem 114. Tag der Trächtigkeit kann das Risiko für Totgeburten erhöhen und den Einsatz von geburtshilflichen Maßnahmen beim Abferkeln erforderlich machen.
Zur Verringerung der Gefahr von Anaerobier-Infektionen (Symptome sind z. B. Schwellung, Krepitation), die möglicherweise im Zusammenhang mit den pharmakologischen Eigenschaften von Prostaglandinen stehen, ist sorgfältig darauf zu achten, dass die Injektion in kontaminierte Hautbereiche vermieden wird. Vor der Anwendung ist die Injektionsstelle gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Alle Tiere sollten nach der Behandlung angemessen beobachtet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Prostaglandine vom Fα-Typ wie Cloprostenol können über die Haut resorbiert werden und Bronchospasmen oder Fehlgeburten verursachen.
Ein direkter Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten des Anwenders ist zu vermeiden.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen verursachen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Bei der Handhabung des Tierarzneimittels ist Vorsicht geboten, um eine Selbstinjektion oder einen Hautkontakt zu vermeiden. Schwangere Frauen, Frauen im gebärfähigen Alter, Asthmatiker und Personen mit Bronchial- oder anderen Atemwegserkrankungen sollten beim Umgang mit dem Tierarzneimittel besonders vorsichtig sein. Bei der Verabreichung des Tierarzneimittels sind flüssigkeitsdichte Handschuhe zu tragen.
Bei versehentlicher Hautexposition muss die betroffene Stelle sofort mit Wasser und Seife gewaschen werden.
Bei versehentlicher Selbstinjektion oder Hautexposition ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen, insbesondere, wenn Kurzatmigkeit auftritt.
Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel nicht essen, trinken oder rauchen.
Nach der Anwendung Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Nicht bei trächtigen Tieren anwenden, sofern kein Abbruch der Trächtigkeit gewünscht ist.
Das Tierarzneimittel kann während der Laktation sicher angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Das Tierarzneimittel darf nicht zeitgleich mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern verabreicht werden, da diese die endogene Prostaglandinsynthese hemmen.
Die Wirkung von Oxytocinen kann nach Anwendung von Cloprostenol verstärkt sein.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung kann mit Unruhe und Durchfall verbunden sein. Diese Wirkungen sind gewöhnlich vorübergehend und klingen ohne Behandlung ab.
Bei Stuten sind nach einer Überdosierung gelegentlich klinische Symptome wie Schwitzen, Durchfall, Dyspnoe, Tachykardie und Koliken zu beobachten.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.