Liothyronin

ATC CodeH03AA02
CAS-Nummer6893-02-3
PUB-Nummer5920
Drugbank IDDB00279
SummenformelC15H12I3NO4
Molare Masse (g·mol−1)650,97
Schmelzpunkt (°C)234–238
PKS Wert8.4

Grundlagen

Liothyronin, auch bekannt als T3 oder Trijodthyronin, ist ein Schilddrüsenhormon. Es beeinflusst fast jeden physiologischen Prozess im Körper, einschließlich Wachstum und Entwicklung, Stoffwechsel, Körpertemperatur und Herzfrequenz. Es wird am häufigsten zur Behandlung von Hypothyreose und Myxödemkoma eingesetzt. Es kann durch den Mund oder durch Injektion in eine Vene eingenommen werden.

Pharmakologie

Pharmakologie

Liothyronin ist die potenteste Form des Schilddrüsenhormons. Medizinische Anwendung findet es als Natriumsalz von Trijodthyronin (T3), welches chemisch ähnlich und pharmakologisch äquivalent zu T3 wirkt. Als solches wirkt es auf den Körper, um den Grundumsatz zu erhöhen, die Proteinsynthese zu beeinflussen und die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Katecholaminen (wie z. B. Adrenalin) zu erhöhen, indem es an Thyroidrezeptoren im Zellinneren bindet. Als Monotherapie oder in Kombinationstherapie mit SSRIs kann Liothyronin auch die Neubildung von Neuronen im zentralen Nervensystem fördern. Die Schilddrüsenhormone sind für die richtige Entwicklung und Differenzierung aller Zellen des menschlichen Körpers unerlässlich. Diese Hormone regulieren auch den Protein-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und beeinflussen, wie menschliche Zellen ihre Energiereserven nutzen.

Pharmakokinetik

Schilddrüsenhormone werden oral gut resorbiert. Liothyronin wird fast vollständig resorbiert und die Resorption wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Liothyronin weist eine sehr hohe Bindung an Plasmaproteine auf. Diese beträgt etwa 99,7% der verabreichten Dosis. Liothyronin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, wo es zu Diiodthyronin und Monoiodthyronin dejodiert wird, gefolgt von einer Konjugation mit Glucuroniden und Sulfaten. Die Hauptausscheidung von Schilddrüsenhormonen erfolgt über die Nieren. Die Halbwertszeit von Liothyronin beträgt rund 1 bis 2 Tage.

Toxizität

Nebenwirkungen

Liothyronin kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, die meist den Symptomen einer Hyperthyreose ähneln:

  • Gewichtsverlust
  • Zittern
  • Kopfschmerzen
  • Magenverstimmung
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Magenkrämpfe
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schlaflosigkeit
  • übermäßiges Schwitzen
  • erhöhter Appetit
  • Fieber
  • Änderungen im Menstruationszyklus   
  • Empfindlichkeit gegenüber Hitze

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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