Pethidin

Pethidin

Grundlagen

Pethidin ist ein synthetisches opioides Schmerzmittel aus der Klasse der Phenylpiperidine.  Pethidin ist der Prototyp einer großen Familie von Analgetika zu denen auch beispielsweise Fentanyl gehört. Pethidin ist fĂŒr die Behandlung von mĂ€ĂŸigen bis starken Schmerzen indiziert und wird als Hydrochloridsalz in Tabletten, als Sirup oder durch intramuskulĂ€re, subkutane oder intravenöse Injektion verabreicht.

Medikamente mit Pethidin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Alodan - Ampullen Pethidin GL Pharma
Pethidin Panpharma 50 mg/ml Injektionslösung Pethidin Panpharma
Alodan 50 mg/ml - Injektionslösung Pethidin G.L. Pharma GmbH

Wirkung

Pharmadynamik

Wie Morphin ĂŒbt Pethidin seine analgetische Wirkung aus, indem es als Agonist am ÎŒ-Opioidrezeptor wirkt. Pethidin hat strukturelle Ähnlichkeiten mit Atropin und anderen Tropanalkaloiden und kann einige ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen haben. ZusĂ€tzlich zu diesen opioidergen und anticholinergen Wirkungen hat es eine lokalanĂ€sthetische Wirkung, die mit seinen Wechselwirkungen mit NatriumionenkanĂ€len zusammenhĂ€ngt.

Pharmakokinetik

Pethidin wird in der Leber schnell zu PethidinsĂ€ure hydrolysiert und auch zu Norpethidin demethyliert, das die HĂ€lfte der analgetischen AktivitĂ€t von Pethidin, aber eine lĂ€ngere Eliminationshalbwertszeit hat; es reichert sich bei regelmĂ€ĂŸiger Verabreichung oder bei einer herabgesetzten Nierenfunktion an. Die Metaboliten von Pethidin werden weiter mit GlucuronsĂ€ure konjugiert und in den Urin ausgeschieden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Die unerwĂŒnschten Wirkungen von Pethidin sind in erster Linie die der Opioide als Klasse: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Diaphorese, Harnverhalt und Verstopfung. Aufgrund der moderaten stimulierenden Wirkung, die durch Dopamin und Noradrenalin vermittelt wird, ist eine Sedierung im Vergleich zu anderen Opioiden weniger wahrscheinlich. Im Gegensatz zu anderen Opioiden verursacht es aufgrund seiner anticholinergen Eigenschaften keine Miosis. 

Eine Überdosierung kann Muskelerschlaffung, Atemdepression, Obtundation, kalte und klamme Haut, Hypotonie und Koma verursachen.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): 162 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code N02AB02
Summenformel C15H21NO2
Molare Masse (g·mol−1) 247,33
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 30
PKS Wert 8,59
CAS-Nummer 57-42-1
PUB-Nummer 4058
Drugbank ID DB00454

Quellenangaben

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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