Suxamethonium

ATC CodeM03AB01
CAS-Nummer306-40-1
PUB-Nummer22475
Drugbank IDDB00202
SummenformelC14H30N2O4
Molare Masse (g·mol−1)290,40
Schmelzpunkt (°C)164
PKS Wert-6,8

Grundlagen

Suxamethonium wird auch als Succinylcholin bezeichnet und das einzige klinisch eingesetzte depolarisierende Muskelrelaxans. Durch seinen sehr schnellen Wirkungseintritt wird das Medikament insbesondere zur Narkoseeinleitung bei nicht-nüchternen Patienten verwendet.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Suxamethonium wirkt agonistisch an nikotinergen Acetylcholinrezeptoren der motorischen Endplatte. Durch die Bindung des Muskelrelaxans an den Rezeptor wird eine dauerhafte Depolarisation und dadurch eine Muskellähmung ausgelöst. Im Gegensatz zu den nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien lässt sich die Wirkung von Suxamethonium nicht durch Acetylcholinesterase-Inhibitoren oder Suggamadex antagonisieren.

Pharmakokinetik
Die volle Wirkung von Succinylcholin entfaltet sich bereits nach etwa einer Minute, diese hält für drei bis zehn Minuten an. Die Elimination erfolgt durch die Pseudocholinesterase in der Leber und im Blutplasma.

Wechselwirkungen
Verschiedene Medikamente, darunter Cimetidin, Promazin oder Ketamin, können die Aktivität der Pseudocholinesterase reduzieren und dadurch die Wirkdauer von Suxamethonium verlängern. Bei gleichzeitiger Anwendung können Herzglykoside eine Hyperkaliämie und Propofol Bradykardien verstärken.

Toxizität

Nebenwirkungen
Durch die initiale Depolarisation kommt es zu Muskelzuckungen, welche durch den Untergang von Muskelzellen zu einer starken Erhöhung des Kaliumwertes im Blut mit daraus folgenden Herzrhythmusstörungen oder Herz-Kreislauf-Stillstand führen können. Insbesondere eine bereits länger bestehende Immobilisierung, Verbrennungen oder Polytraumata können dies begünstigen. Durch die Muskelzuckungen kann auch der Augeninnendruck ansteigen, weshalb das Medikament bei Verletzungen des Augapfels nicht angewendet werden sollte. Weiterhin können bei einigen Patienten nach der Operation Muskelkater-
ähnliche Beschwerden auftreten. In seltenen Fällen kann Succinylcholin Auslöser der lebensgefährlichen malignen Hyperthermie mit Rhabdomyolyse, Kreislauf- und Nierenversagen sein. Bei
entsprechenden Risikofaktoren, wie bekannten Muskelerkrankungen, sollte ein anderes Muskelrelaxans verwendet werden.

Toxikologische Daten
Suxamethonium löst durch Lähmung der Muskulatur einen Atemstillstand aus und wird deswegen in den USA als einer der Inhaltsstoffe der Todesspritze eingesetzt.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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