Tretinoin

ATC CodeD10AD01, L01XX14
CAS-Nummer302-79-4
PUB-Nummer444795
Drugbank IDDB00755
SummenformelC20H28O2
Molare Masse (g·mol−1)300,435
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)182
PKS Wert4.76

Grundlagen

Tretinoin, auch bekannt als All-Trans-Retinsäure, ist ein natürlich vorkommendes Derivat von Vitamin A (Retinol). Retinoide wie Tretinoin sind wichtige Regulatoren der Zellreproduktion, -proliferation und -differenzierung und werden zur Behandlung von Akne und lichtgeschädigter Haut sowie zur Behandlung von Verhornungsstörungen wie Ichthyose und Keratosis follicularis eingesetzt. Tretinoin wird auch bei der Behandlung der akuten Promyelozytenleukämie eingesetzt. Es ist als topische Formulierung zur Behandlung der Akne und als orale Formulierung zur Behandlung der Leukämie eingesetzt.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Für den Einsatz bei der Behandlung der akuten Promyelozytenleukämie ist der genaue Wirkmechanismus unbekannt. Durch Labortests wurde jedoch gezeigt, dass Tretinoin die entarteten Zellen zur Differenzierung zwingt und sie an der Vermehrung hindert.

Bei der Behandlung Akne führt es zu einer Normalisierung der Proliferation und Vermehrung der Keratinozyten in der Haut, wodurch es zur Verminderung der Ausbildung von Mitessern und Pusteln kommt.

Pharmakokinetik 

Tretinoin wird bei der Anwendung auf der Haut zu 1-31% absorbiert. Die Plasmaproteinbindung beträgt rund 95%. Die Metabolisierung erfolgt in der Leber. Die durchschnittliche Halbwertszeit beträgt 0,5-2 Stunden.

Toxizität

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen bei der Anwendung auf der Haut beschränken sich auf den Anwendungsort und umfassen Hautrötung, Schälen und Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht. 

Bei der Anwendung durch den Mund sind die häufigsten Nebenwirkungen Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Taubheit, Depressionen, Hauttrockenheit, Juckreiz, Haarausfall, Erbrechen, Muskelschmerzen und Sehstörungen. 

Andere schwerwiegende Nebenwirkungen sind eine erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen und Blutgerinnsel. Die Verwendung während der Schwangerschaft ist wegen des Risikos von Geburtsfehlern kontraindiziert.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): 2000 mg·kg−1

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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